Prostatakrebs richtig erkennen
Wer sich mit dem Thema Prostatakrebs bereits beschäftigt hat, wird von dem sogenannten PSA-Wert gehört haben. PSA Wert – was sagt er aus? Dieser Wert ist ein Hinweis darauf, dass bereits eine oder mehrere Erkrankungen in der Prostata stattgefunden haben. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass ein PSA-Wert nicht einfach so auftaucht – es muss immer eine Erkrankung geben oder gegeben haben. Allerdings kann man keine Diagnose ableiten – der dient vielmehr zur Beobachtung und gibt Hinweise darauf, dass man Vorsorge betreiben sollte. Wer also einen erhöhten PSA-Wert hat, muss nicht zwangsläufig an Prostatakrebs erkrankt sein. Dennoch sollte man sich untersuchen lassen.
Doch wie erkennt man Prostatakrebs? Tatsächlich kann man anhand der Symptome nicht erkennen, ob es sich um eine gutartige oder bösartige Vergrößerung der Prostata handelt. Daher sollte man bei allen Symptomen wachsam sein und regelmäßig zur Vorsorge gehen. Eine regelmäßige Untersuchung durch einen Facharzt ist somit ab einem gewissen Alter Pflicht. Prostatakrebs kommt nur selten vor dem 50. Lebensjahr vor – junge Männer müssen sich daher weniger Sorgen machen. Durch Abtasten kann der Mediziner feststellen, ob Verdacht auf einen Tumor besteht oder ob andere Unregelmäßigkeiten bestehen. Zwar scheuen sich viele Männer vor dieser Untersuchung, doch nur ein Profi kann feststellen, ob eine krankhafte Vergrößerung der Prostata vorliegt oder nicht.
Symptome einer vergrößerten Prostata
Egal ob es sich um Prostatakrebs oder einen gutartigen Prostatatumor handelt – die Symptome sind dieselben. Meist merken Betroffene erst dann etwas von der Vergrößerung, wenn die Prostata so groß geworden ist, dass sie auf die Harnröhre übergreift. Bei gutartigen Vergrößerungen ist das weniger schlimm. Bösartige Tumore haben sich in dem Stadium allerdings meist schon stark ausgebreitet. Folgende Symptome treten auf:
- Vermehrter Harndrang
- Schwierigkeiten und Schmerzen beim Wasserlassen
- Harnverhaltung (Unfähigkeit zu Urinieren)
- Unterbrochener oder schwacher Harnfluss
Unterschiede zwischen gutartigem und bösartigem Zellwachstum
Bei einer gutartigen Vermehrung des Prostatagewebes spricht man auch von benigne Prostatahyperplasie (BPH). Sie wird durch die Hormone des Mannes begünstigt. Sowohl männliche Geschlechtshormone wie zum Beispiel Testosteron als auch weibliche Geschlechtshormone – Östrogene genannt – befinden sich im Körper des Mannes. Mit zunehmendem Alter verschiebt sich allerdings das Gleichgewicht der Hormone, sodass plötzlich mehr weibliche als männliche vorhanden sind. Zwar ist die Ursache für eine Prostatavergrößerung noch nicht gänzlich geklärt, doch man geht davon aus, dass es mit dieser Hormonverteilung zu tun hat.
Bei einer gutartigen Prostatavergrößerung, welche man je nach Ausprägung auch als BPE bezeichnet, wird die Prostata härter. Auch Knoten bilden sich, die auch im nicht vergrößerten Bereich vorkommen können. Nach einer Zeit kann das Gewebe anschwellen und Entzündungen bilden sich. Wie bereits erwähnt, hat die Prostatavergrößerung auch einen Einfluss auf die Harnröhre. Diese wird meistens verengt, sodass sich die üblichen Beschwerden zeigen. Während ein gutartiger Tumor meist in der inneren Zone der Prostata um die Harnröhre wächst, befinden sich bösartige Tumore meist in der äußeren Zone der Vorsteherdrüse. Die Lage der Vergrößerung kann also maßgeblich dazu beitragen, ein gutartiges Wachstum von Prostatakrebs zu unterscheiden.
Prostatakrebs – was kann man dagegen tun?
Mit 22,5 % ist Prostatakrebs die häufigste Krebserkrankung von Männern in Deutschland. Wie der Krebs jedoch behandelt wird, hängt individuell von dem Patienten ab. Es spielt eine Rolle, wie weit der Prostatakrebs bereits vorangeschritten ist, aber auch das Alter des Betroffenen ist ausschlaggebend für die möglichen Therapieansätze. Darüber hinaus gibt es bösartige Tumore, die aggressiver wachsen als andere.
Je nachdem, welche Voraussetzungen vorliegen, wird die Prostata zunächst aktiv überwacht – vorerst ohne einzugreifen. Auch die operative Entfernung der gesamten Prostata ist möglich, wobei man von einer radikalen Prostatektomie spricht, welche nicht ganz ohne Nebenwirkungen ist. Auch eine Strahlentherapie, bei der der Krebs von innen oder außen bestrahlt wird, ist möglich. Wie bei anderen Krebsarten auch ist eine Hormon- oder Chemotherapie möglich.
In jedem Fall wird vor einer Therapie eingehend mit dem Arzt besprochen, welche Möglichkeiten es gibt und welche Methode im individuellen Fall am besten geeignet ist. Generell gilt: Je früher man den Krebs feststellt, desto mehr kann man dagegen tun. Die Vorsorge durch regelmäßige Arztbesuche darf demnach nicht auf die leichte Schulter genommen werden.
Prostatakrebs vorbeugen?
Es gibt keine sichere Methode, um Prostatakrebs vollständig zu verhindern. Allerdings gibt es einige Maßnahmen, die helfen können, das Risiko zu verringern:
Eine ausgewogene Ernährung mit viel Obst, Gemüse, Vollkornprodukten und magerem Protein kann dazu beitragen, das Risiko für Prostatakrebs zu senken und Übergewicht zu reduzieren. Es wird empfohlen, fettreiche Lebensmittel, insbesondere tierische Fette, zu begrenzen. Und: Regelmäßige Bewegung kann das Krebsrisiko insgesamt reduzieren. Versuchen Sie, mindestens 150 Minuten moderate körperliche Aktivität pro Woche einzuplanen. Weitere Risikofaktoren, die es zu vermeiden gilt, sind Rauchen und übermäßiger Alkoholkonsum.