Neue Studie: Darum ist Gähnen tatsächlich ansteckend

Neue Studie: Darum ist Gähnen tatsächlich ansteckend

Wir sitzen im Büro, im Bus oder im Restaurant: Kaum fängt eine Person an zu gähnen, löst es eine wahre Kettenreaktion aus. Wir erklären, was es mit dem ansteckenden Gähnen auf sich hat.

Erst schließen wir die Augen und dann wird der Mund ganz weit aufgerissen und ein herzhaftes Gähnen verlässt unseren Mund. Lustigerweise ist das ansteckend, denn die in unserer unmittelbaren Umgebung befindlichen Menschen haben meist auch blitzschnell die Hand vor dem Mund, um einen Gähner zu unterdrücken. Aber warum ist das so? Sicher ist, dass Gähnen keine Reaktion auf einen Sauerstoffmangel im Blut ist, das hat der amerikanische Forscher Robert Provine von der Universität von Maryland in seinen Studien nachgewiesen: Der Forscher ließ seine Probandinnen und Probanden Luft mit unterschiedlichen Sauerstoffkonzentrationen atmen, die Gähnrate und die Gähnfrequenz erhöhten sich auch bei einem erhöhten Anteil von Kohlendioxid in der Atemluft nicht.

Im Video: Wissenschaftler sind dem Verständnis, warum Gähnen ansteckend ist, näher gekommen

Obwohl die Wissenschaftler wissen, warum wir gähnen, konnten sie noch nicht herausfinden, warum es so ansteckend ist. Gähnen ist so ansteckend, dass es Artengrenzen überschreiten kann - Schimpansen, Hunde, Katzen und andere sind dazu in der Lage. Forscher glauben nun, dass es sich um eine Funktion handelt, die sich wahrscheinlich von unseren gemeinsamen Vorfahren entwickelt hat.

Gähnen steht im Zusammenhang mit Empathie

Innerhalb einer anderen Studie fanden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler heraus, dass wir zuerst Familie, dann Freunde und dann Bekannte mit dem Gähnen anstecken. Erst zum Schluss reagieren fremde Menschen. Nach Ansicht der Forschenden löst in erster Linie emotionale Nähe den Drang aus, zu gähnen. Dieser Effekt funktioniert aber nur, wenn ein Mensch ein hohes Maß an Empathiefähigkeit besitzt. Dieses Resonanzphänomen wird von den sogenannten Spiegelneuronen ausgelöst. Diese Nervenzellen bilden die Grundlage für unsere Intuition und Empathie. Wenn wir bei anderen Menschen also lächeln, weinen oder gähnen, spiegeln wir diese Emotion wider. Übrigens: Im Schnitt gähnt der Mensch fünf bis zehn Mal, also rund 240.000 bis 250.000 Mal im Laufe seines Lebens.

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Darum hält man sich die Hand beim Gähnen vor den Mund

Diese Geste hat seinen Ursprung im Mittelalter. Zwei Versionen wurden überliefert: Damals hatten die Menschen Angst, dass die Seele beim Gähnen aus dem Körper entweichen könnte oder dass Geister und Dämonen in den geöffneten Mund fliegen und den Körper für sich vereinnahmen. Darüber hinaus hatten die Menschen damals so schlechte Zähne, die sie ihrem Gegenüber nicht zeigen wollten.

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