Nasenbluten kann ein Anzeichen für diese Krankheiten sein

Sie kennen bestimmt Personen, die verdächtig oft unter Nasenbluten leiden oder Sie sind sogar selbst davon betroffen. Nicht immer ist die Ursache harmlos, denn Nasenbluten kann ein Anzeichen für diese Krankheiten sein.

Nasenbluten: Diese Krankheiten können dahinterstecken

Meist liegen dem Nasenbluten harmlose Ursachen zugrunde. Allerdings kann in Einzelfällen und bei sehr häufigem Nasenbluten eine ernsthafte Krankheit vorliegen, die der ärztlichen Behandlung bedarf.

1. Bluthochdruck

Die naheliegendste Gruppe von Krankheiten betrifft die Blutbahnen und das Herz-Kreislauf-System. So kann etwa ein stark erhöhter Blutdruck bewirken, dass kleine und empfindliche Gefäße, wie sie in der Nase vorkommen, aufplatzen. Insbesondere bei einer familiären Vorgeschichte mit Bluthochdruck sollten Sie daher Ihre Blutdruckwerte überprüfen lassen.

2. Arteriosklerose

Und auch die „Verkalkung“ der Blutgefäße kann zu plötzlich auftretendem und starkem Nasenbluten führen, da die Blutbahnen im Krankheitsverlauf immer starrer und unelastischer werden. Dadurch sind die Wände der Blutbahnen weniger belastbar und reißen leichter ein.

Tipp: Bei regelmäßig auftretendem Nasenbluten ist ein Besuch bei Ihrer HNO-Ärztin aufschlussreich, um mögliche ernsthafte Ursachen auszuschließen.

3. Gerinnungsstörungen

Die Blutgerinnung ist ein überlebenswichtiger Vorgang, mit dem unser Körper äußere sowie innere Blutungen stoppen kann. Dabei verengen sich die Gefäße und es versammeln sich sogenannte Gerinnungsfaktoren (Eiweiße, die Blut gerinnen lassen) sowie Blutplättchen, um die betroffene Stelle zu verschließen. Bei erblich bedingten Erkrankungen wie der „Bluterkrankheit“ – medizinisch als Hämophilie bezeichnet – fehlen die entsprechenden Gerinnungsfaktoren, wodurch Wunden deutlich langsamer verheilen und Blutungen wie Nasenbluten schwer zu stoppen sind.

Interessant: Auch ein Vitamin-K-Mangel kann die Blutgerinnung stören >>

4. Morbus Osler

Bei der auch als hereditäre hämorrhagische Teleangiektasie (HHT) bezeichneten Krankheit kommt es zu Missbildungen der Blutgefäße, die im gesamten Körper auftreten können. Dabei sind die kleinen Blutbahnen krankhaft erweitert und beispielsweise auf Haut und Schleimhäuten als rote Punkte sichtbar. Bei über 80 Prozent der von dieser seltenen, vererbbaren Erkrankung Betroffenen kommt es zu häufigem Nasenbluten, da die dünne Nasenschleimhaut besonders empfindlich ist und die erweiterten Kapillare leicht aufreißen können.

Video: So stoppt man Nasenbluten

5. Nasenkrebs

Tritt ein bösartiger Tumor in der Nasenhöhle oder den Nasennebenhöhlen auf, kann es gehäuft zu Nasenbluten kommen. Denn bei Nasenkrebs ist die lokale Wundheilung oft gestört, sodass sich vermehrt Schorf bildet, sich Wunden entzünden und aufreißen können. Besonders einseitiges Nasenbluten kann daher ein Warnsignal und Symptom sein. Zur Diagnose ist eine Nasenspiegelung notwendig, bei der Gewebeproben entnommen werden, um zu prüfen, ob es sich tatsächlich um einen bösartigen oder gutartigen Tumor handelt.

Harmlosere Ursachen von Nasenbluten

Glücklicherweise sind die oben genannten Krankheiten eher selten am Nasenbluten schuld und in den meisten Fällen liegen harmlosere Ursachen zugrunde. Die Nase ist nämlich ein äußerst empfindliches Organ und kann unter Umständen selbst bei kleinen Stößen oder Reizungen sehr stark bluten. Schuld daran ist unter anderem die gute Durchblutung der Nasenschleimhaut und das Zusammentreffen zahlreiche Arterien und Venen am sogenannten Locus Kiesselbachi. Dieser Knotenpunkt der Blutbahnen liegt im unteren Drittel der Nasenscheidewand und sorgt für reges Nasenbluten, wenn er beschädigt wird. Schuld daran können die folgenden Ursachen sein.

  • Schnupfen (virale Rhinitis),
  • starkes oder häufiges Naseputzen,
  • Nasenbohren,
  • längere Anwendung von Nasenspray,
  • blutverdünnende Medikamente wie ASS/Aspirin.

Übrigens: Bei Nasenbluten sollte man nicht den Kopf in den Nacken legen, da das Blut dann in den Rachen läuft und möglicherweise geschluckt wird. Besser ist es, sich gerade hinzusetzen, den Kopf leicht nach vorne zu neigen, einen kühlen Waschlappen in den Nacken zu legen und die Nasenflügel gerade so stark zusammenzudrücken, dass der Blutfluss stoppt.

Quellen: gesundheit.gv.at, hno-aerzte-im-netz.de