Ist ein Orgasmus gesund?

Ist ein Orgasmus gesund?

Sex macht Spaß und gilt als schönste Nebensache der Welt – insbesondere dann, wenn es zum Höhepunkt kommt. Doch ist ein Orgasmus gesund? Wir erklären, warum Sie öfter mal „kommen“ sollten. Denn für die Gesundheit bringt es einige Vorteile mit sich. Egal ob alleine oder mit Partner:in.

Der sexuelle Höhepunkt, fachsprachlich auch Klimax genannt, hat definitiv mehr Aufmerksamkeit verdient. Schließlich ist er die Grundlage menschlichen Lebens. Für Aufklärung und eine Enttabuisierung setzt sich zum Beispiel der Welt-Orgasmus-Tag ein, der jährlich am 21. Dezember stattfindet. 

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Welchen Stellenwert der Orgasmus beim Sex hat, entscheidet jeder für sich: Für die einen gehört er einfach dazu, für die anderen gelingt ein erfülltes Liebesleben auch ohne den Höhepunkt beim Geschlechtsverkehr.

Aus gesundheitlicher Sicht jedoch spricht einiges für den Orgasmus – sowohl auf körperlicher Ebene als auch für unser mentales Wohlbefinden. Wir erklären, wie Ihr Körper und Geist vom Höhepunkt profitiert.

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Warum Orgasmen gesund sind: 6 Gründe

  1. Orgasmen beugen Hautunreinheiten vor: Strahlender Teint dank regelmäßiger Orgasmen? Ja, das ist tatsächlich möglich. Denn der sexuelle Höhepunkt regt Blutkreislauf und Durchblutung an. Die Folge? Die Gesichtshaut erstrahlt in jugendlicher Frische. Auch Stresshormonen im Körper sagen Orgasmen den Kampf an, was wiederum Entzündungen vorbeugt. Akne oder Hautunreinheiten im Gesicht können so gemindert werden.
  2. Orgasmen helfen bei Regelschmerzen: Es zieht, drückt und krampft – Menstruationsbeschwerden machen vielen Frauen das Leben schwer. Neben Wärmflasche, Sport und Schmerzmittel kann auch Sex helfen. Richtig gehört – aus medizinischer Sicht spricht nichts gegen Sex während der Menstruation. Im Gegenteil: Wissenschaftler und Mediziner raten sogar dazu, denn Orgasmen können die Periodenschmerzen lindern. Laut Studien kann der weibliche Orgasmus nämlich krampflösend wirken. Außerdem schüttet der Körper beim Orgasmus eine Extraportion des Kuschelhormons Oxytocin und des Glückshormons Dopamin aus. Diese Hormon-Kombination macht glücklich, entspannt und lindert Schmerzen.
  3. Besser schlafen dank Orgasmus: Sex statt Schäfchen zählen – egal ob mit Partner:in oder alleine: Wer Probleme beim Einschlafen hat, dem kann ein Orgasmus helfen. Australische Forschende der Central Queensland University haben herausgefunden, dass zwei Drittel ihrer Testpersonen nach einem Orgasmus besser schliefen. Denn: Sowohl Masturbation als auch Sex ist ein kleiner Kraftakt für den Körper, der sämtliche Muskeln beansprucht. Kommt es schließlich zum Höhepunkt, folgt eine schnelle und wilde Muskelkontraktion. Danach sind wir entspannt, müde und schlummern schnell ein.
  4. Orgasmen halten fit: Zugegeben, mit einem ausgiebigen HIIT-Workout oder Cardio-Training kann Sex nicht mithalten – zumindest was die Kalorien-Bilanz angeht. Trotzdem tragen regelmäßige Schäferstündchen zur körperlichen Fitness bei. Wir kommen ins Schwitzen und verbrennen Kalorien. Wie viele, haben Forschende der Universität Québec in einer Studie untersucht. Demnach kommen Frauen auf durchschnittlich knapp 70 kcal, die sie beim Liebesspiel verbrennen. Männer verbrauchen im Schnitt sogar über 100 Kalorien beim Sex. Somit ist Sex eine geeignete Ergänzung zu Ihrem regulären Sportprogramm. Und: Frauen, die regelmäßig zum Orgasmus kommen, stärken ganz nebenbei noch ihre Beckenbodenmuskulatur. Übrigens: Auch ein Orgasmus beim Sport ist möglich!
  5. Sexuelle Höhepunkte stärken das Immunsystem: Sex gegen Erkältung? Zur Vorbeugung kann das durchaus Sinn machen. Denn der Geschlechtsverkehr kurbelt die Produktion bestimmter Antikörper an, nämlich jener vom Typ Immunglobulin A. Die Folge? Infektionen haben es schwer, denn die Schleimhäute werden dank der Antikörper widerstandsfähiger. Diesen Effekt belegen unter anderem Untersuchungen der ETH Zürich. 
  6. Orgasmen stärken die mentale Gesundheit: Ein Orgasmus ist gesund – nicht nur für den Körper. Auch unsere Psyche profitiert. Das psychische Wohlbefinden wird dank Sex inklusive Orgasmus gestärkt. Endorphine durchströmen den Körper, das Bindungshormon Oxytocin sorgt zusätzlich für Entspannung. Menschen mit einem gesunden Sexleben, die häufig zum Orgasmus kommen, sind generell zufriedener, selbstbewusster und haben mehr Spaß am Sex. Das geht aus der großen Global Sex Survey der Marke Durex hervor – ein Hersteller, der ein buntes Sortiment aus Kondomen, Gleitgelen und Sextoys vertreibt.

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“Orgasm Gap”: Frauen oft benachteiligt

Frauenbeine© iStock/Deagreez

Frauen kommen beim heterosexuellen Geschlechtsverkehr seltener zum Orgasmus als Männer. Insbesondere der vaginale Orgasmus ist rar. Für dieses Ungleichgewicht gibt es sogar einen Begriff: die sogenannte „Orgasm Gap“. Die Gründe dafür sind vielfältig und teils tief in Erziehung und Gesellschaft verwurzelt. Dabei mangelt es nicht nur an Aufklärung bezüglich des weiblichen Orgasmus und der Sexualität allgemein. Zudem haben viele Frauen nie gelernt, Dinge konsequent einzufordern. Das gilt im Übrigen nicht nur für den Orgasmus beim Sex, sondern für auch für viele andere Lebensbereiche.

Tipp: Mittels Solo-Sex kann jede Frau lernen, was sie mag und wie sie am besten zum Höhepunkt kommt. Das „Training“ lohnt sich, denn ein Orgasmus ist gesund! 

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