HWS-Syndrom: Kurzüberblick
Mit dem Begriff „HWS-Syndrom“ – auch bekannt als „Zervikalsyndrom“ – werden verschiedene Beschwerden im Bereich der Halswirbelsäule zusammengefasst. Die Beschwerden umfassen die muskuläre und neurologische Dimension. Je nachdem, welche Ursache hinter den Beschwerden stehen, treten unterschiedliche Symptome auf, oft auch gleichzeitig. Betroffene klagen etwa über Verspannungen im Nacken, Kopfschmerzen, Bewegungseinschränkungen oder auch bis in die Arme ausstrahlende Schmerzen und Taubheitsgefühle in den Fingern. Akut auftretende Schmerzen und Missempfinden können wenige Tage bis einige Wochen anhalten. Bleiben Schmerzen bestehen oder treten in regelmäßigen Abständen immer wieder auf, kann es sich um ein chronisches Leiden handeln.
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Der Begriff des HWS-Syndroms wird als Sammelbezeichnung verwendet. Somit kommen alle Beschwerden, die in der Region der Halswirbelsäule auftreten als auch solche, die von dieser Region ausgehen, in die Kategorie HWS-Syndrom.
Unterschied Syndrom und Symptome
Symptome bezeichnen bestimmte Anzeichen einer Krankheit. Mit dem Wort Syndrom werden allerdings unterschiedliche Symptome bezeichnet, die zusammen auftreten aber nicht unbedingt miteinander in Verbindung stehen müssen. Im medizinischen Kontext wird mit der Bezeichnung „Syndrom“ eine erste, vorsichtige Einordnung verschiedener Symptome vorgenommen, die wahrscheinlich zusammenhängen könnten.
Das sind die Symptome beim HWS-Syndrom
Das HWS-Syndrom wird durch eine ganze Reihe unterschiedlicher Symptome beschrieben. Nicht bei allen Betroffenen treten die gleichen Symptome auf. Das Krankheitsbild ist je nach zugrunde liegender Ursache individuell. Für gewöhnlich können aber klassische Symptome beobachtet werden, wie:
- Schmerzen im Nacken und Schulterbereich
- Bewegungseinschränkungen der Halswirbelsäule
- Nackensteifigkeit
- Bewegungsschmerzen bei Kopfdrehung und -neigung
- Muskelverspannungen
- Kopfschmerzen
- Missempfinden in den Armen, mitunter Kribbel und Taubheit in den Fingern
- Schwindel
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Je nachdem, welche Ursache hinter den Beschwerden in der Halswirbelsäule liegt, können mitunter Krankheitszeichen auftreten, die scheinbar ohne offensichtlichen Zusammenhang zu sonstigen Beschwerden stehen. Sind etwa Nervenbahnen in der Halswirbelsäule durch verhärtete Muskeln oder hervorgefallene Bandscheiben gereizt, können Schluckbeschwerden auftreten. Auch ein plötzlicher Tinnitus kann auf Probleme und Beschwerden mit der Halswirbelsäule zurückgeführt werden. Auch Sehstörungen oder muskuläres Zittern können auf Probleme in der Halswirbelsäule hindeuten.
Bei akuten neurologischen Beschwerden wie Schwindel in Verbindung mit Schmerzen im Schulterbereich, ausstrahlenden Rückenschmerzen und Übelkeit sollten Sie unbedingt ärztliche Hilfe suchen. Mitunter kann es sich auch um einen Herzinfarkt handeln. Frauen erleben häufig komplett andere Symptome eines Herzinfarktes als Männer.
Halswirbelsäulensyndrom: Ursachen und Entstehung der Beschwerden
Ursachen für das HWS-Syndrom sind genauso vielfältig wie die Symptome selbst. Eine der häufigsten Ursachen sind verspannte Muskeln im Nacken oder dem Schulterbereich. Harte, verkrampfte Muskelstränge können hier verantwortlich dafür sein, dass ausstrahlende Schmerzen für eingeschränkte Bewegungsfähigkeit des Kopfes und des Schultergürtels sorgen. Mitunter werden durch verspannte Muskeln sogar Nerven gereizt und eingeklemmt. Dann können sich neurologische Symptome wie Tinnitus, Schluckbeschwerden oder Taubheit und Missempfinden in entfernten Körperteilen bemerkbar machen. Für Muskelverspannungen im Bereich der Halswirbelsäule verantwortlich sind etwa falsche Körperhaltung, falsches Sitzen, mangelnde Bewegung, schlechte Schlafposition oder zu harte oder zu weiche Matratzen und Kopfkissen.
Andere Ursachen für Schmerzen in der Halswirbelsäule können sein:
- Bandscheibenvorfall
- Arthrose der Wirbelkörper der Halswirbelsäule
- Rheuma
- Knorpelschäden
- Entzündungen
- Krebs
Therapie und Behandlung des HWS-Syndroms
Um die Beschwerden des HWS-Syndroms zu beseitigen, müssen Mediziner und Medizinerinnen immer die jeweilige Ursache behandeln. Das macht die Therapie des Halswirbelsäulen-Syndroms sehr individuell. Werden bei der körperlichen Untersuchung durch Ärzte und Ärztinnen keine schwerwiegenden zugrundeliegenden Erkrankungen festgestellt, wird in der Regel mit Physiotherapie behandelt. Dadurch werden Muskeln gestärkt und eine normale Beweglichkeit wiederhergestellt. Auch Wärmebehandlungen oder Massagen können helfen, um etwa verspannte Muskeln zu lockern und Druck von Nerven zu nehmen. Lichttherapie oder Elektrotherapie können ebenfalls erfolgreich eingesetzt werden, um muskuläre Ursachen des HWS-Syndroms zu beheben. Die Behandlung von muskulären Ursachen kann außerdem mit Schmerzmitteln unterstützt werden. Dadurch werden schmerzbedingte Schonhaltungen frühzeitig unterbrochen.