Hautflecken - Wann ist eine Hautveränderung gefährlich?

Muttermale, Leberflecken, Pigmentstörungen – fast jeder von uns hat irgendwo auf der Haut Hautveränderungen. In den meisten Fällen sind die Hautflecken kein Grund zur Sorge, manchmal kann sich jedoch auch Hautkrebs hinter dahinter verbergen. Doch wie erkennen wir den Unterschied? Wir erklären, wann eine Hautveränderung gefährlich ist.

Unsere Haut ist das größte Organ und erfüllt wichtige Funktionen für den menschlichen Körper. Sie reguliert unter anderem unseren Wärmehaushalt und schützt uns im gesunden Zustand vor Krankheitserregern, Bakterien und Co. Die Beschaffenheit unserer Haut ist individuell verschieden und hängt zum einen von erblichen Faktoren ab, aber auch von unserem Lebensstil. Genauso wie andere Organe kann auch unsere Haut erkranken: Zu den möglichen Erkrankungen zählen beispielsweise Akne, Neurodermitis oder Rosazea, aber auch Hautkrebs. 

Was ist Hautkrebs?

Als Hautkrebs wird das unkontrollierte Wachstum von Hautzellen bezeichnet. Mediziner unterscheiden zwischen drei verschiedenen Arten der Erkrankung: das Maligne Melanom (Schwarzer Hautkrebs) sowie das Basalzellkarzinom und das Plattenepithelkarzinom (Weißer Hautkrebs).

Besonders der Schwarze Hautkrebs (Malignes Melanom), bei dem es sich um die fünfthäufigste Krebserkrankung handelt, ist gefürchtet. Denn der bösartige Hauttumor ist ausgesprochen aggressiv und streut früh in andere Organe, wo er dann Ableger bildet, auch Metastasen genannt.

Unbedenkliche Hautveränderungen

Nicht selten entdecken wir Hautveränderungen, von denen viele als ungefährlich einzustufen sind. Beispielsweise handelt es sich bei weißen, verhärteten Knötchen von ungefähr einem Millimeter Größe um Milien, eine Form von Zysten. Ebenso sind Altersflecken unbedenklich, also harmlose Pigmentstörungen, die dort gebildet werden, wo die Haut vermehrt Melanin einlagert. Zu den weiteren unbedenklichen Hautveränderungen zählen PigmentfleckenGrießkörner oder Alterswarzen.

Unauffällige Leberflecke selber sind erstmal kein Grund zur Sorge, allerdings erhöht eine Vielzahl an Pigmentmalen (mehr als 40) das Risiko, an Hautkrebs zu erkranken. Außerdem entwickeln sich rund 30 Prozent des Malignen Melanoms aus einem Leberfleck. Aus diesem Grund sollten gerade Menschen mit vielen Leberflecken diese immer im Auge behalten und bei Veränderungen einen Hautarzt oder eine Hautärztin aufsuchen.

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Wann ist eine Hautveränderung gefährlich?

Eindeutig beantworten lässt sich die Frage, wann eine Hautveränderung gefährlich ist, nicht, da bedenkliche und unbedenkliche Hautveränderungen leicht verwechselt werden können. Ein auffälliger Leberfleck kann sich beispielsweise als schwarzer Hautkrebs entpuppen, während sich eine erhabene Wucherung als Alterswarze herausstellt. Aus diesem Grund sollten Sie regelmäßig Hautkrebsvorsorgeuntersuchungen wahrnehmen – spätestens ab dem 35. Lebensjahr haben gesetzlich Versicherte alle zwei Jahre Anspruch auf ein Hautkrebsscreening, einige Krankenkassen übernehmen die Kosten sogar schon früher.  

Laut der Deutschen Krebsgesellschaft ist die regelmäßige Selbstuntersuchung auch eine wichtige Maßnahme zur Hautkrebsvorsorge. Hier gilt, dass alle Leberflecke, die Größe, Form und Farbe verändern sowie die jucken oder bluten, schnellstmöglich von einem Dermatologen untersucht werden sollten. Obendrein hilft die ABCDE-Regel: Wenn eines oder mehrere der folgenden Merkmale zutrifft, sollten Sie einen Dermatologen oder eine Dermatologin aufsuchen.

  • A wie Asymmetrie: Ein dunkler Leberfleck ist unregelmäßig geformt
  • B wie Begrenzung: Der Leberfleck hat verwischte Konturen
  • C wie Colour (engl. für Farbe): Der Fleck weist unterschiedliche Verfärbungen auf
  • D wie Durchmesser: Die Größe des Flecks verändert sich
  • E wie Erhabenheit: Der Fleck bekommt einen tastbaren, erhabenen Anteil

Gegenüber dem Berufsverband der Deutschen Dermatologen (BVDD) betont der Hautarzt Dr. Heiko Grimme: "Ungewöhnliche Veränderungen, Neubildungen und Wucherungen an der Haut sind ein Fall für den Dermatologen." Nur der Facharzt oder die Fachärztin kann gefährliche und ungefährliche Hautveränderungen zweifelsfrei voneinander unterscheiden. 

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Wie sieht heller Hautkrebs aus?

Schwarzer Hautkrebs weist häufig die Form eines Flecks auf, kann jedoch auch als Knötchen auf der Haut sichtbar werden. Meist sind die bösartigen Hautveränderungen unregelmäßig und nicht klar abgegrenzt. Auch eine unterschiedliche Färbung ist möglich. 

Im Gegensatz zum schwarzen Hautkrebs sind die Formen des weißen Hautkrebses zwar weniger aggressiv, treten dafür aber häufiger auf. Eine Vorstufe dieser bösartigen Hautveränderungen sind verhornte, schuppige Stellen, die sich etwa als Folge von übermäßiger Sonneneinstrahlung bilden können. Hautfarbene Knötchen, die nicht abheilen, jucken und bluten, werden häufig mit Pickeln verwechselt, können aber auch weißer Hautkrebs sein. Auch als raue, verhornte Stellen kann der weiße Hautkrebs sich bemerkbar machen. Hier gilt: Bei ungewöhnlichen Veränderungen sofort einen Spezialisten aufsuchen!

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