Was sind die Wechseljahre?
Ab Mitte 40 kommen Frauen in die Wechseljahre, die Phase vor und nach der letzten Regelblutung. In dieser Zeit produzieren die Eierstöcke weniger Geschlechtshormone. Demzufolge bleiben die Eisprünge immer häufiger aus und die Periode wird unregelmäßiger und setzt dann letztendlich ganz aus. Bei der letzten Regelblutung sind die meisten Frauen Anfang 50. Abweichungen sind durchaus möglich, denn schließlich läuft die hormonelle Umstellung bei jeder Frau individuell ab.
Da in dieser Zeit der Hormonhaushalt aus seinem Gleichgewicht gebracht wird, macht sich das auch körperlich bemerkbar. Zu den klassischen Wechseljahrsbeschwerden gehören unter anderem vermehrtes Schwitzen, Stimmungsschwankungen oder der Verlust der Libido. Viele Frauen bemerken auch, dass ihr Haar dünner wird und ausfällt. Schätzungen zufolge leidet etwa ein Drittel aller Frauen, die sich in den Wechseljahren befinden, unter Haarausfall.
Menopause: Aus diesem Grund fallen die Haare aus
Das Ausfallen der Haare lässt sich mit dem Absinken des Östrogens begründen. Das Sexualhormon sorgt nämlich für glänzendes und volles Haar. Aufgrund der hormonellen und wechseljahrsbedingten Veränderungen reagieren die Haarwurzeln besonders empfindlich. Die Folgen: Die Wurzeln verkürzen die Wachstumsphase des Haares und verlängern dafür die Ruhepause. Das Haar wächst also langsamer und wird dünner. Aber auch nach Ende der Wechseljahre kann die Haardichte aufgrund des veränderten Stoffwechsels weiter abnehmen.
6 Tipps gegen Haarausfall in den Wechseljahren
1. Die richtige Haarpflege
Da das Östrogen in den Wechseljahren abnimmt, bildet der Körper weniger Collagen. Die Haut hat Schwierigkeiten, die Feuchtigkeit zu speichern. Es können sich mehr Falten bilden. Auch unsere Talgdrüsen produzieren weniger Talg. Das hat zwar zum einen den Vorteil, dass die Haare weniger schnell nachfetten, allerdings bedeutet das auch, dass das Haar trockener wird, weniger glänzt und dünner wird. Um Haar und Kopfhaut nicht noch weiter zu strapazieren, bedarf es die richtige Pflege. Waschen Sie Ihre Haare lauwarm und verwenden Sie ein sanftes Shampoo. Um weitere Haarschäden zu vermeiden, verwenden Sie stets beim Styling mit Glätteisen und Lockenstab ein Hitzeschutzspray. Verzichten Sie außerdem weitgehend auf heiße Föhnluft.
2. Die richtige Frisur
Ihr Haarschnitt, Ihre Frisur und Ihre Haarfarbe sind ebenfalls entscheidende Faktoren in Hinblick auf dünner werdendes Haar. Tragen Sie Ihr Haar halblang oder schneiden Sie sich einen Bob, damit Ihr Haar voller und voluminöser aussieht. Wenn Sie Ihre Haare nicht offen, sondern in einem Zopf tragen, sollten Sie Ihre Haare nicht zu straff zusammen binden. Die Spannung kann den Haarausfall weiter begünstigen. Ebenfalls sollten Sie keine Haargummis mit Metall-Schließe verwenden. Diese raut die Haarstruktur auf, was zu Haarbruch führt. Auch permanentes Colorieren kann schadet Ihrem Haar. Die enthaltenen Chemikalien lassen Ihre Mähne austrocknen und beeinträchtigen die Nährstoffversorgung.
3. Setzen Sie auf Nährstoffe
Die beste Voraussetzung für ein gesundes Haarwachstum ist eine optimale Nährstoffversorgung. Vor allem B-Vitamine wie B2, B3 und B12 tragen dazu bei, dass Ihre Kopfhaut und Haarwurzeln gesund bleiben. Ebenfalls essenziell ist Protein. Denn Eiweiße dienen als Baustoffe für Zellen und Gewebe, daher bestehen auch unsere Haare zum größten Teil aus Protein. Um rundum gut mit Nährstoffen versorgt zu sein, sollten Sie sich ausgewogen und gesund ernähren. Setzen Sie vor allem auf frisches Obst und Gemüse, hochwertige Pflanzenfette, Hülsenfrüchte sowie Nüsse und Samen.
Mehr dazu hier: Haarausfall – diese 4 Nährstoffe regen Ihr Haarwachstum an >>
4. Verzichten Sie aufs Rauchen
Vielen Menschen ist bewusst, dass Rauchen ungesund ist und unserem Körper schadet. Frauen, die sich in den Wechseljahren befinden und die rauchen, können vermehrt unter Haarausfall leiden. Warum? Rauchen schädigt die Blutgefäße. Die Folge: Das Haar wird schlechter mit wichtigen Nährstoffen versorgt, die es benötigt, um gesund wachsen zu können. Fehlt es den Zellen an Nahrung, verkümmern diese und die Haare können ausfallen. Wer künftig das Rauchen aufgibt, kann dem also vorbeugen.
Mehr dazu hier: So schaffen Sie es mit dem Rauchen aufzuhören >>
5. Haarausfall mit Minoxidil stoppen
Wer sich auf die Suche nach dem ein oder anderen Mittelchen gegen Haarausfall begibt, wird mit aller Sicherheit auf Minoxidil stoßen. Der Wirkstoff gehört zu den Antihypertensiva. Hierbei handelt es sich um Medikamente, die gegen Bluthochdruck eingesetzt werden. Minoxidil wirkt daher gefäßerweiternd und kann laut Stiftung Warentest den Haarwuchs verbessern. Mögliche Erklärungen sind, dass die Haarwurzel besser durchblutet und die Neubildung von Blutgefäßen gefördert wird. Je früher das Mittel angewendet wird, desto besser stehen die Chancen, den Haarausfall einzudämmen. Bevor Sie Minoxidil verwenden, sollten Sie allerdings Absprache mit einem Arzt halten, vor allem wenn Sie eine Herz-Kreislauf-Erkrankung haben oder Sie hohen Blutdruck haben und bereits blutdrucksenkende Medikamente einnehmen.
6. Microneedling regt das Haarwachstum an
Vielleicht haben Sie schon einmal von Microneedling im Zuge einer Gesichtsbehandlung gehört? Bei diesem Verfahren stechen feine Nadeln in unsere Haut. Die Reizung, die dabei entsteht, regt die Regeneration der Haut an. Die Haut wirkt glatter und strahlender, außerdem können vergrößerte Poren und Aknenarben minimiert werden.
Microneedling kann auch bei einem dünner werdenden Schopf und bei Haarausfall gezielt eingesetzt werden. Durch die Behandlung wird die Haarwurzel stimuliert sowie Blutfluss, Zellwachstum und Zellerneuerung angeregt. Infolgedessen können neue Haarfollikel entstehen. Nach und nach wachsen neue Haare nach und Ihr Schopf wirkt dichter. Lassen Sie sich vorab am besten bei Ihrem Hautarzt oder Ihrer Hautärztin beraten, ob Microneedling für Sie infrage kommt.