Starker Ausfluss: Wie viel Ausfluss ist normal?

Starker Ausfluss: Wie viel Ausfluss ist normal?

Jede Frau hat vaginalen Ausfluss, der sich während des Zyklus verändert. Ist starker Ausfluss normal oder kann der vermehrte Zervixschleim auf bestimmte Krankheiten hindeuten? Wir klären auf!

Jede Frau hat vaginalen, geruchslosen Ausfluss, der die Scheide vor Krankheitserregern schützt und reinigt. Und zwar sorgen die enthaltenen Milchsäurebakterien für ein saures Scheidenmilieu, in dem Bakterien oder Pilze nicht überleben können. Normal sind täglich etwa fünf Milliliter Ausfluss – allerdings ist die Scheidenflora sensibel, sodass es schnell mal zu Schwankungen in Menge, Konsistenz und Aussehen des Zervixschleims kommen kann. Mögliche und harmlose Ursachen für einen stärkeren Ausfluss sind: 

  • Schwankungen durch den weiblichen Zyklus; an den fruchtbaren Tagen ist der Ausfluss stärker und dünnflüssiger
  • Hormonelle Veränderungen, beispielsweise durch die Einnahme der Pille oder eine Schwangerschaft
  • Sexuelle Erregung
  • Einnahme von Antibiotika
  • Stress oder andere seelische Belastungen

Bemerken Sie zusätzlich zum stärkeren Ausfluss einen veränderten, schlecht riechenden Geruch, dann sind dies meist Anzeichen für eine ernsthaftere Erkrankung. Aus diesem Grund sollten Sie der Ursache auf den Grund gehen und die Symptome von Ihrem Frauenarzt abklären lassen.

Starker Ausfluss: Das sind mögliche Erkrankungen

Chlamydien

Chlamydien sind die meistverbreitete Geschlechtskrankheit. Das Tückische? Rund 70 bis 80 Prozent der bakteriellen Infektionen verlaufen ohne Beschwerden ab. Treten jedoch Symptome auf, kann ein stärkerer Ausfluss, der auch leicht blutig sein kann, auf eine Infektion hinweisen. Weitere Anzeichen, dass Sie sich mit Chlamydien angesteckt haben, sind vermehrter Harndrang, vaginaler Juckreiz, Zwischenblutungen sowie Fieber. Je eher Sie Ihre Infektion behandeln lassen, desto besser. In der Regel sind die Bakterien mit Antibiotika gut behandel- und heilbar.  

Vaginose

Bemerken Sie einen stärkeren, gräulichen und dünnflüssigen Ausfluss bei sich, der zusätzlich noch unangenehm nach Fisch riecht? Hier handelt es sich um eine bakterielle Infektion der Scheide, eine Vaginose. Es liegen zu wenig Milchsäurebakterien vor, was eine Vermehrung von anderen Bakterienarten begünstigt. Ihr Frauenarzt verschreibt Ihnen ein Antibiotikum, das Ihr Scheidenmilieu wieder ins Gleichgewicht bringt.

Trichomonaden

Eine Trichomonadeninfektion wird über Geschlechtsverkehr übertragen. Der Erreger ist ein Parasit, der im Scheidensekret vorkommt, ohne Beschwerden zu verursachen. Häufig tritt eine Trichomonadeninfektion begleitend mit einer Vaginose auf. Der Scheidenausfluss riecht und ist stärker. Zudem ist er schaumig und weist eine grünliche Farbe auf. Weitere Symptome sind ein vaginaler Juckreiz sowie Schmerzen beim Wasserlassen. Um eine Trichomonadeninfektion vorzubeugen, sollten Sie beim Geschlechtsverkehr ein Kondom verwenden. 

Entzündungen am Gebärmutterhals und an der Gebärmutter

Bei einer aufsteigenden Infektion (beispielsweise bei Chlamydien) können sich der Gebärmutterhals und die Gebärmutter entzünden. Die Entzündung kann ohne Beschwerden auftreten und  daher unbemerkt bleiben. Bemerken Sie allerdings verstärkten Ausfluss, haben Sie Zwischenblutungen oder eine verlängerte Periode, können diese Anhaltspunkte für eine Entzündung an der Gebärmutter sein.

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