
Der natürliche Scheidenausfluss ist nicht nur ganz normal, sondern wichtig für eine intakte und ausbalancierte Scheidenflora, da so schädliche Keime und Bakterien ausgeschwemmt werden. Der Ausfluss, in der Medizin auch Fluor vaginalis genannt, beginnt mit der Pubertät und hält bis zu den Wechseljahren an. Der Scheidenausfluss ist für gewöhnlich durchsichtig bis weißlich. Doch was hat es mit einem braunen Ausfluss auf sich?
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Ursachen für einen braunen Ausfluss
Kurz vor oder während der Periode kann sich der Ausfluss bräunlich färben. Das liegt daran, dass er oxidiertes Blut enthält, also Menstruationsblut, das mit Sauerstoff in Verbindung gekommen ist. Während frisches Blut hellrot ist, färbt sich oxidiertes Blut bräunlich.
Allerdings gibt es auch weitere Ursachen für einen braunen Ausfluss, die nichts mit der Periode zutun haben:
Nidationsblutung
Eine bräunliche, leichte Blutung etwa eine Woche nach dem Eisprung kann eine Nidationsblutung sein. Dabei handelt es sich um die Einnistung einer Eizelle – es liegt also eine Schwangerschaft vor. Die befruchtete Eizelle löst eine leichte Blutung aus, indem sie sich in die Gebärmutterschleimhaut einnistet. Klären Sie mithilfe eines Tests ab, ob eine Schwangerschaft vorliegt.
Verminderter Östrogenspiegel
Progesteronmangel
Ebenfalls durch ein Ungleichgewicht an Hormonen, oder durch eine beginnende Schwangerschaft kann der Progesteronspiegel zu niedrig sein. Das Gelbkörperhormon verhindert, dass sich eine neue Eizelle bildet und bremst so den Ausbau der Schleimhaut in der Gebärmutter. Demzufolge dauert die Periodenblutung an – selbst, wenn man eventuell schwanger ist. Klären Sie einen möglichen Mangel mit Ihrem Arzt ab.
Verletzungen
Eine weitere Ursache für einen braunen Ausfluss können Verletzungen im Unterleib der Frau sein. Selbst leichte Verletzungen können Blutungen auslösen, etwa Sport, gynäkologische Untersuchungen oder aktiver Sex, da die Adern im Unterleib besonders stark durchblutet werden. Unter normalen Umständen verheilen diese relativ schnell von allein.
Infektionen
Kommen zu dem verfärbten Ausfluss Beschwerden wie Jucken, Brennen und ein unangenehmer Geruch, kann es sich um eine Infektion handeln. Zum Beispiel ein Scheidenpilz, Herpesviren oder Geschlechtskrankheiten wie Chlamydien können diese Symptome verursachen. Lassen Sie sich in diesem Fall von Ihrem Frauenarzt untersuchen.
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Stress
Der empfindliche Zyklus, der mit unserem sensiblen Hormonhaushalt zusammenhängt, lässt sich schnell stören. So können psychische Probleme und Stress für ein Durcheinander sorgen und ebenfalls Blutungen auslösen. Versuchen Sie, ausreichend Schlaf zu bekommen, sich gesund zu ernähren, Sport zu treiben und einen Ausgleich zum stressigen Alltag zu finden, etwa Meditation oder Yoga.
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Blutiger Ausfluss: Wann zum Arzt?
Handelt es sich nicht um Ihre reguläre Periode, sollten Sie bei bräunlichem Ausfluss den Arzt aussuchen, wenn einer der folgenden Symptome zutrifft:
- der Ausfluss riecht unangenehm
- die Blutung hält über mehrere Tage an
- Sie haben Schmerzen
- es liegt eine Schwangerschaft vor
- es treten Veränderungen an der Scheide auf
- es befinden sich Blutklumpen im Ausfluss