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Im Normalfall sorgen das Ansteigen und Absinken der weiblichen Hormone Monat für Monat dafür, dass wir unsere Periode bekommen. Nach der Pubertät hat sich der Zyklus meistens auch eingestellt, sodass ein kurzer Blick auf das Datum genügt, damit wir wissen, wann es wieder so weit ist. Bei manchen Frauen hingegen bleibt jedoch die Periode aus. Bei einer Schwangerschaft kann es durch einen Progesteronmangel zu Fehlgeburten kommen.
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Was ist Progesteron?
Progesteron ist eines der wichtigsten weiblichen Geschlechtshormone, der Gestagene, und wird in den Eierstöcken im Follikel, später dann im Gelbkörper, produziert. Während einer Schwangerschaft wird Progesteron im Mutterkuchen (Plazenta) und in einem geringen Anteil in der Nebennierenrinde gebildet.
Progesteron baut die Gebärmutterschleimhaut auf und bereitet sie auf die Einnistung einer befruchteten Eizelle vor. Ebenso spielt es für die Aufrechterhaltung der Schwangerschaft eine entscheidende Rolle. Dort sorgt es auch dafür, dass sich die Brustdrüsen verdichten, um sie auf die Milchbildung vorzubereiten. Das Hormon ist zudem dafür verantwortlich, dass der Körper vor der Periode Wasser einlagert.
Gelbkörperschwäche – die Symptome
Das Hauptmerkmal einer Gelbkörperschwäche bzw. eines Progesteronmangels ist die verkürzte zweite Zyklushälfte. Diese dauert ungefähr 14 Tage. Bei einem Mangel kann sie sich jedoch auf 12 Tage und weniger verkürzen. Gleichzeitig treten in der zweiten Zyklushälfte Schmierblutungen auf und die Menstruation bleibt eher aus, da durch den Mangel keine Schleimhaut aufgebaut werden konnte. Der Normalwert des Progesterons im Blut sollte bei 10 bis 15 ng/ml liegen.
Weitere Symptome sind folgende:
- starke PMS (prämenstruelles Syndrom)
- Muskel- und Gelenkschmerzen
- Geschwülste der Gebärmutter
- Zysten
- erhöhter Prolaktinspiegel
- Blasenschwäche
- zu viele Androgene (männliche Hormone)
- Über- oder Unterfunktion der Schilddrüse
- Diabetes mellitus
- frühzeitige Wechseljahre
- Herzrhythmusstörungen
- Wassereinlagerungen
- Gewichtszunahme
- Hitzewallungen
- Schweißausbrüche
- Innere Unruhe
- Angstzustände
- depressive Verstimmungen
- Stimmungsschwankungen
- Schlafstörungen
- Trockene Haut und Schleimhäute
- kalte Hände und Füße
- Schwindel
- Libidoverlust
Progesteronmangel: Welche Auswirkungen hat er?
Ursachen eines Progesteronmangels
Die Ursachen für einen Progesteronmangel sind vielfältig. Am häufigsten liegt eine gestörte Follikelreifung vor, sodass der Gelbkörper nicht genügend Hormone produziert. Häufig hängt der Mangel auch mit dem Absetzen der Antibabypille zusammen, da sich der Hormonhaushalt erst wieder regenerieren und regulieren muss. Das dauert unterschiedlich lange. Tatsächlich können bis zu sieben Zyklen mit einem Progesteronmangel vorkommen.
Suchen Sie im Zweifel aber immer Ihren Arzt auf, da es sich auch um das PCO-Syndrom (Polyzystisches Ovarialsyndrom) handeln kann. Möglich sind auch Störungen der Nebennieren, Schilddrüse, des Darms oder der Bauchspeicheldrüse. Auch durch Infekte kann es zu Schäden an den Eierstöcken gekommen sein, wodurch ein Mangel entsteht.
Bei älteren Frauen ist der Beginn der Wechseljahre durch einen Progesteronmangel gekennzeichnet. Zudem fehlt es bei einem Progesteronmangel häufig an Vitamin B, Vitamin C, Vitamin E, Vitamin D3, Selen und Magnesium. Auch chronischer Stress und starkes Übergewicht können einen Progesteronmangel begünstigen.
Diagnose des Progesteronmangels
Um einen Progesteronmangel feststellen zu können, eignen sich sowohl die Messung der Basaltemperatur und eine Blutuntersuchung. Bei der Basaltemperatur-Methode wird jeden Morgen nach dem Aufwachen die Körpertemperatur gemessen und notiert. Im Normalfall beträgt die Körpertemperatur in der ersten Zyklushälfte (ab der Periode bis zum nächsten Eisprung) um die 36,5 Grad Celsius. Nach dem Eisprung steigt sie um mindestens zwei Zehntel Grad Celsius an und bleibt die nächsten 14 Tage bis zu nächsten Menstruation hoch. Bei einem Progesteronmangel hingegen ist die zweite Zyklushälfte verkürzt, sodass auch die Temperaturkurve kürzer ist und die sogenannte Hochlage nicht lange anhält. Auch wenn der Anstieg der Temperatur nach dem Eisprung treppenförmig verläuft, kann man von einem Mangel ausgehen.
Um den Verdacht auf einen Progesteronmangel zu bestätigen, wird in der zweiten Zyklushälfte mehrmals Blut abgenommen, da der Wert täglichen Schwankungen unterliegt.
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Behandlung des Progesteronmangels
Besteht ein Mangel, wird dieser häufig mit Präparaten, wie z.B. Clomifen, behandelt. Diese enthalten niedrig dosiertes Östrogen, welches nur wenige Nebenwirkungen mit sich bringt. Möglich ist auch die Anwendung einer Progesteroncreme, welche verschiedene Hormone miteinander kombiniert.
Als natürliche Medizin soll sich Mönchspfeffer als wirksam erweisen, da in mehreren kleinen Studien belegt werden konnte, dass die Einnahme dieser Pflanze den Hormonhaushalt regulieren kann. In der Schwangerschaft und wenn Sie Medikamente einnehmen, die auf den körpereigenen Stoff Dopamin wirken, sollten Sie keinen Mönchspfeffer einnehmen bzw. vorher Rücksprache mit Ihrem Arzt halten.
Progesteronhaltige Lebensmittel
Um den Körper bei einem Progesteronmangel, in der Schwangerschaft oder den Wechseljahren zusätzlich zu unterstützen, helfen bestimmte Lebensmittel, die natürliches Progesteron enthalten:
- Linsen
- Buchweizen
- Yamswurzel
- Hafer
- Ananas
- Kakao
- Leinsamen
- Schwarztee
In den Wechseljahren kann es der Fall sein, dass der Progesteronspiegel bereits so niedrig ist, dass alleine eine gesunde Ernährung, Nahrungsergänzungsmittel oder physiotherapeutische Maßnahmen nicht mehr ausreichen können, um die hormonell bedingten Beschwerden zu lindern. In diesem Fall wird die Anwendung von transdermalen Cremes mit bioidentischen Hormonen empfohlen.