Unreine Haut, Rückenschmerzen, Krämpfe im Unterleib – einmal im Monat bekommen Frauen im gebärfähigen Alter Ihre Menstruation. Und während der Monatsblutung greifen viele von ihnen längst nicht mehr zu Tampons und Binden. Denn: Diese sind nicht biologisch abbaubar und brauchen bis zu 500 Jahre, bis sie sich zersetzt haben. Für die Umwelt also keine geeignete Lösung. Umso besser, dass es mittlerweile auch nachhaltigere Produkte wie Menstruationstassen, Periodenslips und Menstruationsschwämme gibt.
Was ist ein Menstruationsschwamm?
Eine noch relativ unbekannte Alternative zu Tampon und Co. ist der Menstruationsschwamm. Wie der Name bereits vermuten lässt, handelt es sich beim Menstruationsschwamm um einen kleinen, feinporigen Schwamm, der das Menstruationsblut aufsaugen. Bei den Schwämmchen handelt es sich um circa fünf bis acht Zentimeter große natürliche Organismen mit ovaler Form, die überwiegend von der levantinischen Küste des Mittelmeers des östlichen Mittelmeers stammen. In kontrollierten Zuchtgebieten werden sie einzeln von Tauchern und Taucherinnen "geerntet". Somit handelt es sich bei den Menstruationsschwämmen um ein nachhaltiges Produkt mit natürlichen Inhaltsstoffen, welches jedoch nicht vegan ist. In der Regel kann ein Schwamm bis zu zwei Jahre verwendet werden.
Im Gegensatz zum Tampon trocknet der Menstruationsschwamm die Scheide nicht aus. Außerdem ist er sehr weich und schmiegt sich daher optimal an sie an, weshalb viele Frauen ihn nach dem Einsetzen kaum noch spüren. Genau wie beim Tampon gibt es unterschiedliche Größen, abhängig von der Stärke der Blutung.
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Was muss ich bei der ersten Anwendung beachten?
Bevor Sie Ihren Menstruationsschwamm zum ersten Mal benutzen, sollten Sie ihn in eine Mischung aus Essigwasser mit einem Verhältnis von 1:2 – auf diesem Weg neutralisieren Sie den pH-Wert. Waschen Sie den Schwamm anschließend mit klarem Wasser aus. Vor jeder Verwendung einmal leicht mit Wasser befeuchten.
Menstruationsschwamm Anwendung - so gelingt es richtig
Die Verwendung des Menstruationsschwamms funktioniert eigentlich ganz einfach: Führen Sie ihn mit zwei Fingern in Ihre Vagina ein und drücken Sie ihn dann mit einem Finger weiter nach oben. Hier passt er sich dem Inneren der Vagina an, sodass Sie ihn nicht spüren sollten. In der Regel können Sie das Schwämmchen bei einer stärkeren Blutung zwei bis vier Stunden tragen. Dann sollten Sie es gründlich mit lauwarmem Wasser auswaschen, um es anschließend wieder einsetzen und weiter benutzen zu können. Bei einer schwächeren Periode reicht alle vier bis acht Stunden.
Für das Entfernen des Schwämmchens gehen Sie am besten in die Hocke. Nun drücken Sie den Periodenschwamm mithilfe von Ihrer Beckenbodenmuskulatur ein wenig nach unten, um ihn dann mit Zeige- und Mittelfinger greifen zu können. Dann können Sie es unkompliziert herausziehen. Je mehr der Schwamm vollgesogen ist, desto leichter kann er herausgezogen werden. Nachdem Entfernen gründlich reinigen.
Besonders geeignet ist der Menstruationsschwamm bei einer schwächeren Blutung. Eine stärkere Blutung kann er zwar auch auffangen, allerdings ergibt hier zusätzlich der Einsatz einer Binde oder Periodentasse Sinn. Nur bei einer vaginalen Infektion oder in den ersten Wochen nach einer Schwangerschaft sollten Sie von der Benutzung eines Menstruationsschwamms absehen. In diesen Fällen besteht erhöhte Infektionsgefahr.
So wird der Schwamm gereinigt
Nach der Periode sollte der Menstruationsschwamm gründlich gereinigt werden. Viele Menschen denken dabei zuerst daran, den Schwamm auszukochen, allerdings konnte er dann sehr hart oder beschädigt werden. Stattdessen können Sie das Schwämmchen für einige Stunden in Essigwasser einweichen oder mit einem Gemisch aus Wasser und Teebaumöl auswaschen. Das Öl entfernt unangenehme Gerüchte und wirkt obendrein antibakteriell. Anschließend den Menstruationsschwamm noch einmal gründlich mit Wasser reinigen und an der Luft trocknen lassen. Wenn Sie an einer Scheidenpilzinfektion leiden, sollten Sie den Schwamm vorsichtshalber entsorgen.
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