Wie oft wir Lust auf Sex haben, variiert von Mensch zu Mensch – deshalb ist es auch vollkommen natürlich, dass auch in einer Partnerschaft nicht immer beide zur selben Zeit den Wunsch nach Intimität verspüren. Ein über einen längeren Zeitraum anhaltender Verlust des Sexualtriebs wird als Libidoverlust bezeichnet und zählt zu den sexuellen Funktionsstörungen. Und diese ist keine Seltenheit: Umfragen zufolge leiden rund 30 Prozent der Frauen zwischen 18 und 59 Jahren an einer Störung der sexuellen Lust.
In Langzeitbeziehungen ist es normal, wenn das sexuelle Verlangen mit der Zeit etwas nachlässt. Abgesehen davon gibt es eine Reihe von Faktoren, die einen Libidoverlust hervorrufen können – dazu zählen sowohl körperliche als auch psychische Ursachen.
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Ursachen für einen Libidoverlust bei der Frau
Körperliche Ursachen für einen Libidoverlust
- Gynäkologische Erkrankungen
Ein Faktor, der den Libidoverlust hervorrufen kann, sind gynäkologische Erkrankungen wie Endometriose oder Dyspareunie, also Schmerzen beim Geschlechtsverkehr. - Wechseljahre
In der Zeit vor der Menopause durchläuft der Körper der Frau hormonelle Veränderungen. Die Eierstöcke stellen nach und nach die Produktion des weiblichen Sexualhormons Östrogen ein. Dadurch, dass der Östrogenspiegel abnimmt, lässt die Libido bei vielen Frauen nach. - Erkrankungen
Ebenso kann eine Reihe von Krankheiten den Geschlechtstrieb mindern. Dazu zählen unter anderem die Zuckerkrankheit Diabetes mellitus, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Schilddrüsenunterfunktion, Rheuma, Erkrankungen des Nervensystems wie Multiple Sklerose, sowie Leber- oder Nierenerkrankungen. - Medikamenteneinnahme
Außerdem sind bestimmte Medikamente dafür bekannt, dass sie als Nebenwirkung einen Libidoverlust verursachen können. Neben Antidepressiva können das zum Beispiel die Pille oder Blutdrucksenker sein. - Orgasmusprobleme
Viele Frauen haben Schwierigkeiten damit, zum Höhepunkt zu kommen. Diese Orgasmusprobleme können dafür sorgen, dass ihnen die Lust auf Sex vergeht. - Geburt
Auch nach einer Geburt haben viele Frauen eine verminderte Libido. Das liegt zum einen an den neuen Aufgaben, mit denen sich die frisch gewordenen Mütter zunächst körperlich und geistig überfordert fühlen können, und zum anderen an möglichen Geburtsverletzungen. - Lebensstil
Ein ungesunder Lebensstil kann ebenso dazu beitragen, dass der Sexualtrieb abnimmt. Faktoren wie fehlende Bewegung, eine ungesunde Ernährung, Alkoholkonsum oder Rauchen können die Libido dämpfen.
Psychische Ursachen für einen Libidoverlust
- Stress
Egal, ob privat oder beruflich – Sorgen, Ängste und Druck schaden unserer Gesundheit. Natürlich lässt sich Stress, insbesondere bei der Arbeit, nicht immer vermeiden. Langanhaltender Stress kann neben psychischen Problemen und Herz-Kreislauf-Erkrankungen auch dafür sorgen, dass uns die Lust auf Sex vergeht. - Soziale Probleme
Oft sind auch soziale Probleme die Ursache für einen Libidoverlust. Dazu zählen beispielsweise Traumata oder schlechte Erfahrungen in Bezug auf Geschlechtsverkehr sowie Schwierigkeiten innerhalb der Partnerschaft. - Psychische Erkrankungen
In vielen Fällen sorgen auch psychische Erkrankungen dafür, dass die Libido abnimmt. Ein Libidoverlust kann unter anderem ein Symptom sein, dass bei Depressionen auftritt.
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Was hilft gegen Libidoverlust bei der Frau?
Um den Libidoverlust behandeln zu können, muss zunächst eine medizinische Diagnose gestellt werden. Liegen den Beschwerden psychische Ursachen zugrunde, kann eine Psychotherapie helfen. Wenn Grunderkrankungen wie eine Schilddrüsenunterfunktion oder Multiple Sklerose für die fehlende Libido verantwortlich sind, kann diese behandelt werden. Bei Medikamenten, die die sexuelle Lust dämpfen, kann Ihr behandelnder Arzt gegebenenfalls das Präparat wechseln oder die Dosierung anpassen.
Ein gesunder, aktiver Lebensstil inklusive Sport, ausreichend Bewegung und einer nährstoffreichen Ernährung kann für Besserung sorgen, wenn keine körperlichen oder psychischen Probleme für die Beschwerden verantwortlich sind.