Klitoris entzündet: Das sind mögliche Ursachen

Die Klitoris ist das weibliche Lustzentrum und für viele Frauen wichtig, um zum Orgasmus zu kommen. Aber muss ich mir Sorgen machen, wenn die Klitoris entzündet ist und brennt, sticht oder zieht? Wir nennen mögliche Ursachen und erklären, was zu tun ist.

Frau in Unterwäsche hält sich die Hände vor den Intimbereich© iStock/Olga Shefer
Ist die Klitoris entzündet, können verschiedene Faktoren verantwortlich sein.

Die Klitoris, auch Kitzler genannt, ist das weibliche Lustzentrum, dessen sichtbarer Teil die Klitoriseichel ist. Diese befindet sich unter der Klitorisvorhaut, jedoch setzt sich das Organ in der Vagina fort. Unter der Oberfläche besitzt die gesamte Klitoris flügelartige Schwellkörper und empfindliche Nerven. Mit 8.000 Nervenenden hat sie sogar doppelt so viele Nervenenden wie ein Penis und ist rund 50 Mal empfindlicher als ihr männliches Pendant, die Eichel. Wenn eine Frau erregt ist, sammelt sich Blut in der Klitoris, wodurch diese anschwillt und sich verhärten kann. 

Weil die Klitoris mit ihren vielen Nervenenden so empfindlich ist, können auch an dieser Körperstelle Beschwerden auftreten. Unter anderem kann es zu einer Entzündung kommen.

Klitoris entzündet: Welche Ursachen gibt es?

Brennt, sticht oder zieht es in der Klitoris, kann eine Entzündung vorliegen. Eine Klitoris-Entzündung kann auch Symptome wie Jucken, Brennen, Rötungen oder Schmerzen beim Wasserlassen umfassen. Doch welche Faktoren sind verantwortlich, wenn die Klitoris entzündet ist?

1. Reizung oder Allergien

Treten die Schmerzen in der Klitoris nur kurzzeitig auf, kann es sich dabei um eine Reizung der Klitoris handeln. Mitunter kann der Kitzler bei besonders intensivem Liebesspiel oder Masturbation stark gereizt werden. Beispielsweise kann es durch heftiges Reiben zu kleinen Abschürfungen der Haut kommen. Einige Stunden, mitunter auch einige Tage danach, kann die Klitoris dann immer noch gerötet sein und schmerzen. Geben Sie ihr jetzt etwas Ruhe. In diesem Fall sollten die Beschwerden jedoch nach kurzer Zeit wieder abklingen.

Auch die Verwendung von irritierenden Substanzen wie aggressiven Seifen, Waschmitteln, Cremes, Parfüms oder Latexprodukten in der Nähe der Klitoris kann zu Reizungen und Entzündungen führen. Darüber hinaus können allergische Reaktionen auf bestimmte Stoffe oder Materialien auftreten.

2. Infektionen

Infektionen wie Harnwegsinfekte, Pilzinfektionen oder sexuell übertragbare Infektionen können auch die Klitoris befallen und eine Entzündung hervorrufen. Typische Symptome sind Juckreiz, Schmerzen, Rötungen oder Ausfluss um die Klitoris herum.

3. Hormonelle Veränderungen

Hormonelle Veränderungen im Körper, wie sie beispielsweise während der Menstruation oder der Schwangerschaft auftreten, können zu einer erhöhten Empfindlichkeit oder Schwellung der Klitoris führen. Dasselbe gilt in den Wechseljahren.

Schmerzen der Klitoris: Was kann noch verantwortlich sein?

Nicht immer, wenn Schmerzen in der Klitoris auftreten, handelt es sich um eine Entzündung. Unter anderem bringen die Wechseljahre verschiedene körperliche Veränderungen mit sich. Dazu zählt auch Scheidentrockenheit, die wiederum Beschwerden wie eine schmerzende Klitoris hervorrufen kann. Auch Zysten oder Abszesse können für die Beschwerden verantwortlich sein. Bilden sich kleine Zysten oder eitrige Abszesse im Bereich der Klitoris, entstehen in der Regel Berührungsschmerzen. Solche Veränderungen an Haut und Gewebe sollten Sie von Ärzten oder Ärztinnen untersuchen lassen.

In seltenen Fällen können Klitorisschmerzen auch auf ein Vulvakarzinom, also einen Tumor in der Vulva, hinweisen. Die Krebserkrankung kann sich zusätzlich durch Juckreiz, Brennen, blutigen Ausfluss sowie Verhärtungen oder Flecken äußern. Wenn die Schmerzen nicht nur die Klitoris betreffen, sondern unspezifisch im Intimbereich auftreten, spricht man von einer Vulvodynie. Charakteristisch für diese ist ein brennender Schmerz im äußeren Genitalbereich. Neben anatomischen Ursachen können auch psychische Faktoren eine Rolle spielen.

Klitoris entzündet: Wann zum Arzt?

Beschwerden im Intimbereich sind keine Seltenheit – wenn diese nur kurzzeitig bestehen, sind sie in der Regel kein Grund zur Sorge. Bei anhaltenden Veränderungen oder Problemen im Intimbereich sollte jedoch immer eine ärztliche Meinung eingeholt werden, um ernste Ursachen ausschließen zu können. Bei einer gynäkologischen Untersuchung kann Ihr Arzt den Grund für Ihre Symptome feststellen und entsprechend behandeln.

Gibt es Hausmittel bei einer entzündeten Klitoris?

Schmerzen an der Vulva und der Klitoris können viele verschiedene Ursachen haben. Experimentieren Sie nicht lange mit Hausmitteln herum, sondern suchen Sie schnell ärztlichen Rat. Hat Ihr Frauenarzt oder Ihre Frauenärztin eine Diagnose gestellt, können Cremes, Salben oder Medikamente helfen. 

Je nachdem, was die Ursache der Entzündung ist, kommen unterschiedliche Behandlungen infrage. Infektionen werden mit Antibiotika behandelt. Handelt es sich um Pilze im Intimbereich, können antimykotische Salben helfen.