Candida auris: Symptome der Pilzinfektion

Ein neuartiger Hefepilz, der für schwere Infektionen verursachen kann, sorgt in den USA für Beunruhigung. Candida auris wurde 2009 das erste Mal bei einer Patientin in Japan festgestellt, seitdem hat er sich auf der ganzen Welt ausgebreitet. Wie alarmierend die Lage in den USA ist und was wir in Deutschland erwarten müssen, lesen Sie hier.

Infektionen mit Hefepilz steigen in den USA alarmierend an

Nach der Corona-Pandemie haben die meisten Menschen verständlicherweise keine Nerven mehr für alarmierende Schlagzeilen, die vor steigenden Infektionszahlen warnen. Solche Nachrichten erreichten uns jüngst aber wieder aus den Vereinigten Staaten von Amerika.

Dort warnen die Centers for Disease Control and Prevention (CDC) – das US-amerikanische Pendant unseres heimischen Robert Koch-Instituts – vor rasant steigenden Fallzahlen von Infektionen mit dem Hefepilz Candida auris. Von 330 gemeldeten Fällen im Jahr 2018 stieg die Zahl auf 2377 im Jahr 2022. In nur wenigen Jahren hat sich die Infektionszahl mit dem gefährlichen Pilz also mehr als versiebenfacht.

Im Video: So gefährlich ist Candida auris wirklich

Und warum sind die amerikanischen Gesundheitsbehörden so besorgt? Candida auris breitet sich zunehmend in Krankenhäusern aus und kann bei Menschen mit ohnehin beeinträchtigten Immunsystemen für schwere Infektionen sorgen. Gelangt Candida auris in den Körper, etwa bei künstlicher Beatmung oder durch offene Wunden, können das Nervensystem, Organe und Knochen befallen werden. Fast ein Drittel aller Pilzinfektionen mit Candida auris verlaufen tödlich.

Candida auris: Symptome der Pilzinfektion

Der aggressive Pilz befällt vor allem Patienten und Patientinnen mit ohnehin geschwächtem Immunsystem. Daher ist die Ansteckungsgefahr besonders in Krankenhäusern wahrscheinlich am größten. Betroffene entwickeln unter anderem diese Candida-auris-Symptome:

  • Schüttelfrost
  • Hohes Fieber
  • schwere Infektionen
  • je nach Befall Organentzündungen
  • Blutvergiftungen sind möglich

Candida auris ist ein Hefepilz, der Ohrinfektionen verursacht. Als solcher wurde der Pilz 2009 erstmals in Japan bei einer Patientin nachgewiesen. Der neuartige Pilz ist noch relativ unerforscht.

So wird Candida auris übertragen

Es ist aber bereits bekannt, dass der Pilz von Mensch zu Mensch übertragbar ist – allerdings nur über Kontakt- und Schmierinfektionen. Der Hefepilz liebt feuchtwarme Umgebungen und vermehrt sich daher vor allem in Hautfalten. Über die Luft und Atemwege ist Candida auris nicht übertragbar.

Infektionen mit dem Hefepilz lassen sich nur schwer behandeln. Candida auris ist resistent gegen viele der heute üblichen Antipilzmittel. Das macht die rasche Verbreitung des Pilzes in den USA umso besorgniserregender. Die CDC hat den Pilz bereits als gefährliche Bedrohung eingestuft. Symptome der Infektion mit Candida auris zu erkennen, ist daher umso wichtiger.

So ist die Lage in Deutschland

Und was bedeutet diese Bedrohung für uns in Deutschland? Hierzulande ist die Lage noch nicht so angespannt wie in den USA. Tatsächlich konnten seit 2015 in Deutschland erst 40 Fälle registriert werden. Die Hälfte der Meldungen stammt aber aus den vergangenen zwei Jahren. Es kann also durchaus eine Beschleunigung der Ansteckungsrate beobachtet werden. Noch ist die Lage aber nicht so problematisch wie in den USA. Mediziner und Medizinerinnen fordern aber auch hierzulande bereits die Einführung eine Meldepflicht bei Fällen von Candida auris. Mit einer solchen Meldepflicht könnten auch bisher „versteckte“ Fälle erfasst werden.

Noch gibt es keinen Grund zur Panik. Die Geschwindigkeit, mit der Fälle von Infektionen mit Candida auris seit Entdeckung des Pilzes aber weltweit in Erscheinung treten, sollte zumindest Anlass sein, den Pilz genauer zu beobachten. Denn seit er das erste Mal 2009 in Japan beschrieben wurde, hat er sich heute schon in mehr als 30 Ländern und auf allen Kontinenten ausgebreitet.

Tödliche Pilzinfektionen nehmen weltweit zu

Zwar macht Candida auris in Deutschland nur einen verschwindend kleinen Teil der Fälle von gefährlichen Pilzinfektionen aus, weltweit nehmen Infektionen mit gefährlichen Pilzen aber zu.

In einer aktuellen Studie zieht Prof. David Denning Bilanz über die weltweite Inzidenz von und Sterblichkeit durch schwere Pilzerkrankungen. Laut Denning liegt die globale jährliche Inzidenz von gefährlichen, invasiven Pilzinfektionen bei 6,5 Millionen. Pro Jahr sterben etwa 3,8 Millionen Menschen an diesen Infektionen. Beunruhigend dabei: Vor elf Jahren lag die Sterblichkeit durch solche Pilzinfektionen noch bei etwa 2 Millionen Menschen pro Jahr. Die Sterblichkeit hat sich seitdem also nahezu verdoppelt.

Die Studie wurde im namhaften Journal The Lancet veröffentlicht.

Was kann gegen die Ausbreitung von Candida auris unternommen werden?

Jetzt ist die Wissenschaft gefragt. Forschende müssen Candida auris nun genau erforschen, herausfinden, wie die Ausbreitungs- und Ansteckungswege des Hefepilzes sind und welche Mittel und Medikamente am besten gegen die Pilzinfektion helfen.

Viele Experten fordern deshalb eine Meldepflicht für Infektionen mit Candida auris. Nur wenn bekannt ist, wo und wie viele neue Fälle es gibt, kann die Forschung neue und wertvolle Daten gewinnen.