Grüner Ausfluss: In den meisten Fällen ein Alarmsignal

In der Regel ist Ausfluss klar, weißlich und geruchlos. Wenn er sich verändert, kann das ein Alarmsignal sein. Aber was bedeutet grüner Ausfluss? Wir nennen mögliche Ursachen. 

Grapefruit, aus der Vanillepudding herausläuft© Pexels/Ivan Babydov
Grüner Ausfluss ist meist ein Anzeichen für eine Erkrankung.

Der Ausfluss einer gesunden Frau ist in der Regel weißlich-klar. Im Laufe des Zyklus können sich Konsistenz und Farbe allerdings leicht verändern. So kann die Beschaffenheit des Sekrets von dickflüssig oder cremig bis hin zu dünnflüssig oder wässrig wechseln. Beispielsweise verfärbt sich die Ausfluss-Farbe kurz vor dem Eisprung leicht gelblich und nimmt eine gelartige Konsistenz an. Veränderungen dieser Art sind also kein Grund zur Sorge. Wenn sich Ihr Ausfluss jedoch gelb bis grünlich verfärbt und weitere ungewöhnliche Symptome hinzukommen, kann das auf eine Erkrankung hinweisen.

Grüner Ausfluss: Diese Ursachen gibt es

1. Gonorrhoe-Infektion (Tripper)

Genorrhoe, umgangssprachlich auch Tripper genannt, gehört weltweit zu den häufigsten sexuell übertragbaren Geschlechtskrankheiten. Typischerweise kommt es bei der Infektion mit Gonokokken zu einer Entzündung der Geschlechtsorgane oder der Harnröhre. Als Folge treten bei rund der Hälfte aller Betroffenen Symptome wie ein eitriger, grünlicher sowie übelriechender Ausfluss sowie Schmerzen oder Brennen beim Wasserlassen auf. Selten kann sich die Infektion auch durch allgemeine Krankheitssymptome wie Fieber oder Gelenkschmerzen äußern. Unbehandelt kann die Infektion dazu führen, dass die Gonokokken in Eileiter geraten und diese verkleben, was im schlimmsten Fall zur Unfruchtbarkeit führen kann. 

 2. Bakterielle Vaginose

Durch Faktoren wie den Geschlechtsverkehr, eine unzureichende oder übertriebene Intimhygiene sowie den Gebrauch von aggressiven Duschgels im Intimbereich kann sich die Zusammensetzung der guten und schlechten Bakterien in der Scheide verändern. Gerät das empfindliche Gleichgewicht der Scheidenflora durcheinander und die potenziell krankmachenden Bakterien nehmen überhand, spricht man von einer bakteriellen Scheideninfektion oder Vaginose. Rund die Hälfte aller Betroffenen hat keine Beschwerden, bei dem Rest geht die Erkrankung mit Symptomen wie Rötung, Brennen, Juckreiz, Schmerzen beim Wasserlassen oder Geschlechtsverkehr sowie einem verändertem Ausfluss einher. Dieser kann dünnflüssig und schaumig auftreten, eine grünliche Farbe annehmen und unangenehm fischig riechen. 

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3. Trichomonaden-Infektion

Die Trichomonaden-Infektion gehört zu den häufigsten Geschlechtskrankheiten. In vielen Fällen macht sich die Erkrankung, die überwiegend Frauen betrifft, nicht durch Symptome bemerkbar, weshalb sie sich schnell verbreiten kann. Der Trichomonas-Parasit gelangt durch den Geschlechtsverkehr zum Beispiel in die Scheide oder die Harnröhre und kann dort eine Harnröhren- oder Gebärmutterinfektion hervorrufen. Bei circa 85 Prozent der Fälle bleibt die Infektion symptomfrei, bei den restlichen 15 Prozent können Beschwerden wie ein unangenehm riechender, schaumiger sowie grünlicher Ausfluss, starker Juckreiz sowie Schmerzen beim Wasserlassen auftreten. Neben dem Geschlechtsverkehr können bestimmte Faktoren wie ein Östrogenmangel, eine nicht-intakte Scheidenflora oder bestimmte Krankheiten das Risiko für die Infektion erhöhen.

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4. Wechseljahre

Ebenso können die hormonellen Umstellungen in den Wechseljahren dafür sorgen, dass ein grüner Ausfluss auftritt. Durch den sinkenden Östrogenspiegel wird die Vaginalschleimhaut trockener und die empfindliche Scheidenflora wird gestört. Bakterien und Pilze können sich besser vermehren und als Folge von bakteriellen Infektionen kann sich der Ausfluss gelb-grünlich verfärben.

Was tun gegen grünen Ausfluss?

Wenn Sie an Ihrem Slip oder am Toilettenpapier einen grünlichen Ausfluss bemerken, sollten Sie in jedem Fall ärztlichen Rat einholen – insbesondere, wenn dieser von weiteren Symptomen wie Schmerzen im Genitalbereich, Juckreiz oder einem unangenehmen Geruch begleitet wird. Ihr Gynäkologe oder Ihre Gynäkologin kann eine Untersuchung durchführen, weitere Tests wie einen Abstrich oder eine Urinprobe anordnen und die genaue Ursache für die Beschwerden feststellen. Abhängig von dieser erfolgt die Behandlung. Eine Gonorrhoe-Infektion wird beispielsweise mit einem Antibiotikum bekämpft.