
Jede zehnte Frau in Deutschland leidet unter Endometriose. Dabei handelt es sich um eine chronische, gutartige Erkrankung, bei der Schleimhautwucherungen außerhalb der Gebärmutter zu Zysten und Verwachsungen führen. Die Wucherungen kommen überwiegend an den Eileitern und an den Eierstöcken vor. Als Folge treten Entzündungen auf, durch die Zysten entstehen und die zu Verwachsungen und Verklebungen führen können. In seltenen Fällen können auch Harnblase, Darm und weitere Organe betroffen sein.
Ist Endometriose heilbar?
Durch die starken Schmerzen und Beschwerden, die bei einer Endometriose auftreten können, stellt die Erkrankung eine große Belastung für Betroffene dar. Die genaue Ursache der Krankheit steht bisher nicht fest. Endometriose ist nicht heilbar, aber da sich das Gewebe entsprechend dem Zyklus auf- und abbaut, verschwinden die Wucherungen mit den Wechseljahren meist von selbst.
Endometriose und Schwangerschaft
In Deutschland erkranken jedes Jahr 30.000 - 40.000 Frauen an Endometriose. Die Dunkelziffer ist höher, da viele Frauen lange leiden, ohne überhaupt zu wissen, dass sie erkrankt sind. Nicht jede Form der Endometriose wirkt sich negativ auf die Fruchtbarkeit aus, allerdings haben 30 - 50 % der Betroffenen eine reduzierte Fruchtbarkeit, weil die Eileiter durch die Endometriose verkleben, vernarben oder blockiert werden können. Ob ein Kinderwunsch erfüllt werden kann, hängt also maßgeblich von der Schwere der Endometriose ab.
Wie kann ich trotz Endometriose schwanger werden?
Wenn eine Endometriose bereits weit verstreut ist oder, wenn ein Kinderwunsch besteht, wird eine Operation notwendig, um bestehende Endometrioseherde zu entfernen. Eine solche Operation wird meist als Bauchspiegelung durchgeführt. Dazu werden über einen kleinen Schnitt in der Bauchdecke Endometrioseherde und Zysten mithilfe eines Endoskops entfernt. Das Entfernen aller Endometrioseherde kann zu einer starken Verbesserung der Symptome führen und sich positiv auf die Fruchtbarkeit auswirken.
Um zu verhindern, dass die Wucherungen wiederkommen, müssen diese radikal entfernt werden. Das Entfernen kann problematisch werden, da die Krankheitsherde teilweise eng mit den entsprechenden Organen verbunden sind. Wenden Sie sich also an einen Arzt, der Erfahrung auf diesem Gebiet hat. Wenn bei der Operation nicht alle Endometrioseherde entfernt werden können, kann man versuchen die entsprechenden Stellen durch eine Hormontherapie auszutrocknen.
Bei schwerer Endometriose kann eine künstliche Befruchtung helfen
Bei etwa 20 von 100 Frauen bilden sich nach einer Endometrioseoperation neue Herde. Besonders nach mehreren operativen Eingriffen kann eine künstliche Befruchtung die Chance einer Schwangerschaft erhöhen. Innerhalb der ersten sechs Monate nach der operativen Entfernung der Krankheitsherde ist die Wahrscheinlichkeit einer spontanen Schwangerschaft am größten. Wenn der Kinderwunsch ein Jahr nach der Operation immer noch unerfüllt ist, empfehlen Experten ab diesem Zeitpunkt zusätzlich eine künstliche Befruchtung.
Auch interessant für Sie: Endometriose erkennen: Das können Symptome sein