Sie sorgen in den Medien oft für Aufruhr, dabei sind sie etwas ganz Natürliches: Die Rede ist von Brustwarzen, einem sekundären Geschlechtsmerkmal der Frau. Als Brustwarze (Mamille) wird die Erhebung in der Mitte des runden, dunkel gefärbten Warzenhofs, der sich mittig auf der Brust befindet, bezeichnet.
Die biologische Funktion der Brustwarze, umgangssprachlich auch Nippel genannt, ist es, Säuglingen das Aufnehmen der Milch aus den Milchdrüsen zu ermöglichen. Durch eine Reizung, beispielsweise beim Saugen des Neugeborenen, ziehen sich die Muskelzellen in der Brustwarze zusammen, wodurch diese sich aufrichtet. Dieser Vorgang wird auch als Erektion der Mamille bezeichnet.
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Im Video: Aus diesem Grund sind weibliche Brüste nie symmetrisch
Viele Frauen stören sich nicht nur am Aussehen ihrer Brustwarzen, sondern auch an der Form ihrer Brüste. Häufig ist der Grund, dass diese nicht genau symmetrisch so sind. Warum das bei jeder Frau so ist, erfahren Sie im Video.
Jede Brustwarze ist anders
Form, Länge und Farbe – es gibt eine große Vielfalt an unterschiedlich aussehenden Brustwarzen. In der Regel haben Warzenhof und Brustwarze eine rosa bis bräunliche Farbe. Häufig befinden sich auf dem Warzenhof kleine Erhebungen. Dabei handelt es sich um Talgdrüsen, die ein Sekret absondern, das den Warzenhof befeuchtet.
Brüste und Brustwarzen können sich verändern
Während einer Schwangerschaft können sie dunkler werden, da die Pigmentierung zunimmt. In den Wechseljahren können die Brustwarzen aufgrund der Hormonveränderungen besonders empfindlich sein und die Brüste mitunter leicht schmerzen.
Auch Brustwarzenhöfe sind individuell
Auch die Größe und Form des Brustwarzenhofs sind immer unterschiedlich – während manche Warzenhöfe zum Beispiel eher klein und rund sind, können andere länglicher und größer sein.
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Diese Brustwarzen-Arten gibt es
- Flachwarzen
Flache Brustwarzen, auch Flachwarzen genannt, liegen flach am Warzenhof an und bilden eine Ebene mit dem umliegenden Gewebe. Die Brustwarzen stellen sich in der Regel nur bei Erregung oder Kälte auf.
- Schlupfwarzen
Eingezogene, nach innen gerichtete Brustwarzen werden als Schlupfwarzen bezeichnet. Diese Form der Brustwarze entsteht durch verkürzte Milchgänge, die die Brustwarze in das Gewebe hineinziehen. Medizinisch gesehen ist das kein Problem, jedoch kann es beim Stillen zu Problemen kommen. Bei Stimulation zieht sich die Schlupfwarze zurück, wodurch das Trinken des Säuglings erschwert wird.
- Hohlwarzen
Die Hohlwarze ist eine Form der Schlupfwarze. Hier fehlt die eigentlichen Nippel – anstelle dieser befindet sich eine Vertiefung in der Mitte des Hofes der Warze, die sich bei Stimulation noch weiter zurückzieht. Diese Form der Brustwarze kommt sehr selten vor.
- Hervorstehende Brustwarzen
Genauso wie es eingezogene Brustwarzen gibt, gibt es auch hervorstehende. Sowohl die Brustwarze selbst, als auch der Warzenhof können hervorstehen – auch im nicht erregten Zustand.
- Brustwarzen mit kleinen Erhebungen
Bei einigen Frauen sind auch die Erhebungen auf dem Warzenhof stärker ausgeprägt als bei anderen. Dabei handelt es sich nicht um Fehlbildungen, sondern in der Regel um Talgdrüsen, deren Sekret den Warzenhof befeuchtet. Achtung: Es handelt sich dabei nicht um Pickel, die ausgedrückt werden können – beim Ausdrücken können sich die Drüsen entzünden.
- Ungleiche Brustwarzen
Oft kommt es auch vor, dass beide Brustwarzen unterschiedlich aussehen. Eine kann beispielsweise flacher oder kleiner sein als die andere. Auch Schlupf- oder Hohlwarzen können nur auf einer Seite auftreten. Ungleiche Brustwarzen sind kein Grund zur Sorge. Nur wenn die Veränderungen plötzlich auftreten, sollte ein Arzt aufgesucht werden.
Übrigens können auch bei Frauen kleine Haare rund um die Brustwarzen aus der Haut wachsen. Das ist kein Grund zur Sorge – die Ursachen dafür sind entweder genetisch oder hormonell. Wenn sie Sie stören, können Sie die Härchen einfach mit einer Pinzette entfernen.
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Ursachen für große Brustwarzen
Wie groß unsere Brustwarzen genau sind, ist genetisch festgelegt. Allerdings können bestimmte Faktoren dafür sorgen, dass sie sich vergrößern – dazu zählen unter anderem extreme Gewichtsschwankungen, eine Schwangerschaft sowie das anschließende Stillen.
Mehr als zwei Brustwarzen? Auch das ist möglich
Hierbei handelt es sich um eine angeborene Anlagestörung, die zwar selten, aber dafür harmlos und gutartig ist. Im Fachjargon werden überzählige Brustwarzen auch als Polythelie bezeichnet. Bei dieser Fehlbildung sind in erster Linie Frauen betroffen, aber auch Männer können betroffen sein. Die weiteren Nippel können sich entlang der "Milchleiste" befinden, die sich von der Achselhöhle über die Leisten bis zu den großen Schamlippen erstreckt.
Brustwarzen operativ verändern? Das müssen Sie wissen!
Wer mit seinen Brustwarzen absolut unzufrieden ist, kann einen operativen Eingriff in Erwähnung ziehen. Manche Frauen etwa wünschen sich eine Verkleinerung ihrer Brustwarzen oder möchten vermeintliche Fehlbildungen, etwa Schlupfwarzen, korrigieren. Mit einer Brustwarzenkorrektur ist es möglich, die Nippel von Frauen den eigenen Wünschen entsprechend anzupassen. Der Eingriff an den Warzen auf der Brust ist aus medizinischer Sicht meist nicht notwendig und muss dementsprechend aus eigener Tasche bezahlt werden. Die Kosten für eine Brustwarzenkorrektur betragen ca. 1.000 bis 2.000 Euro.
Brustwarzen: Was hat ein Jucken oder Brennen zu bedeuten?
Wenn ein Jucken oder Brennen rund um die Brustwarzen auftritt, ist das erstmal kein Grund zur Sorge. Dies kann durch hormonelle Schwankungen, wie beispielsweise kurz vor dem Eintreten der Periode, hervorgerufen werden. Aber auch Allergien gegen Pflegeprodukte wie Duschgel oder Shampoo können Auslöser sein.
Nippel können ihre Farbe ändern
Wussten Sie, dass die Brustwarzen sogar ihre Farbe ändern können? Der Farbwechsel tritt häufig bei einer Schwangerschaft auf. Die Nippel färben sich aufgrund des Hormonanstiegs dunkler. In vielen Fällen bleibt die neue Farbe der Brustwarzen dann dauerhaft bestehen.
Bei Veränderungen der Brustwarzen zum Arzt
Brustwarzen gibt es in verschiedenen Größen und Formen – das ist ganz normal. Jedoch sollten Veränderungen der Brust immer ärztlich abgeklärt werden. Wenn eine oder beide Brustwarzen sich beispielsweise erst mit der Zeit nach innen ziehen, kann das ein Anzeichen für Brustkrebs sein. In diesem Fall sollten Sie also Ihren Gynäkologen aufsuchen, um eine Tumorerkrankung als Ursache auszuschließen.
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