Eileiterschwangerschaft – Anzeichen und Behandlung

Bei einer normalen Schwangerschaft nistet sich das befruchtete Ei in der Gebärmutter ein, bei einer Eileiterschwangerschaft hingegen im Eileiter. Wir erklären die Anzeichen und Behandlung einer Eileiterschwangerschaft.

Frau beim Ultraschall© 7postman / iStock
Frau beim Ultraschall

Bei einer Eileiterschwangerschaft nistet sich die befruchtete Eizelle statt in der Gebärmutter im Eileiter ein. Dies geschieht dann, wenn der Eileiter nicht vollständig durchlässig ist. Eine Eileiterschwangerschaft kann zur Gefahr werden, wenn der Embryo wächst und der Eileiter reißt. Wie Sie eine Eileiterschwangerschaft erkennen und wie Sie optimal handeln!

Wie kommt es zu einer Eileiterschwangerschaft?

Im Fall einer normalen Schwangerschaft wandert die befruchtete Eizelle durch den Eileiter in die Gebärmutter, um sich dort einzunisten. Bei einer Eileiterschwangerschaft ist der Weg durch den Eileiter aber undurchlässig oder beschränkt, sodass die Eizelle stecken bleibt und sich dort festsetzt. Ursachen für die Beeinträchtigung des Eileiters können sein:

  • Abknicken oder Verklebungen der Eileiter
  • Eileiterpolypen
  • Narben oder Verwachsungen des Eileiters
  • frühere Eileiterentzündungen (durch Chlamydien ausgelöst)
  • frühere Eileiterschwangerschaften
  • Fruchtbarkeitsstörungen
  • Schäden durch Endometriose
  • Schwangerschaftsabbrüche
  • Fehlgeburten
  • Muskelschwäche
  • Einnahme der "Pille danach"
  • hormonelle Störungen
  • geringer Zilienbesatz der Innenwand des Eileiters, die die Eizelle vorantreiben
  • Tuberkulose
  • Rauchen
  • Spirale: Mikroorganismen können die Eileiter leichter erreichen und dort Entzündungen auslösen. Diese begünstigen eine Eileiterschwangerschaft
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Anzeichen einer Eileiterschwangerschaft

Eine Eileiterschwangerschaft äußert sich im ersten Moment wie eine normale Schwangerschaft:

  • die Periode bleibt aus
  • eventuell tritt Übelkeit am Morgen auf
  • die Brüste spannen
Auch ein Schwangerschaftstest aus der Drogerie oder Apotheke weisen das Schwangerschaftshormon Beta-HCG nach, welches die Plazenta bildet. Zwischen der sechsten und neunten Schwangerschaftswoche kann es im Fall einer Eileiterschwangerschaft jedoch zu Beschwerden kommen:
  • ungewöhnliche, meist einseitige, krampf- oder wehenartige Schmerzen im Unterleib
  • gespannte Bauchdecke, die empfindlich auf Berührung reagiert
  • Blutungen wie bräunliche Schmierblutungen oder dunkelrot mit Klümpchen
  • Schwindel und Blässe
  • Atemnot
  • erhöhter Puls
  • Übelkeit und Erbrechen
  • erhöhte Temperatur
  • allgemeines Unwohlsein

Komplikationen: Wenn die Eileiterschwangerschaft zum Notfall wird

Bei ca. drei von zehn Frauen treten Komplikationen auf, da der heranwachsende Embryo den Eileiter einreißt, wodurch wichtige Blutgefäße einreißen. Schwere innere Verletzungen und Blutungen sind die Folge. Anzeichen für einen Eileiterriss sind:

  • sehr starke und plötzliche Schmerzen in Oberbauch, Schultern und Rücken
  • Schwindelgefühl, Ohnmacht oder Kreislaufschock durch den Blutverlust
Bei Anzeichen einer Eileiterschwangerschaft sollten Sie umgehend einen Arzt verständigen, da Lebensgefahr besteht!

Diagnose der Eileiterschwangerschaft

Neben einem Schwangerschaftstest und der gynäkologischen Untersuchung kann auch ein Ultraschall oder eine Bauchspiegelung die Diagnose stellen. Eine Verdachtsdiagnose entsteht üblicherweise schnell, wenn die oben genannten Symptome auftreten. Treten hingegen keine Beschwerden auf, kann eine Eileiterschwangerschaft oft erst spät diagnostiziert werden.

Behandlung einer Eileiterschwangerschaft

Je nach Fortschreiten der Eileiterschwangerschaft, fällt die Behandlung aus. Vier Behandlungsansätze haben sich dabei bewährt.

  1. Bauchspiegelung
    Eine sogenannte Laparoskopie wird durchgeführt, wenn die Eileiterschwangerschaft von Unterleibschmerzen, beginnenden Blutungen in der Bauchhöhle oder abnormalen HCG-Werten bestimmt ist. Über drei kleine Einschnitte in die Bauchdecke führt der Arzt das Endoskop mit Licht und einer kleinen Kamera ein. Mit feinen Instrumenten wird der Embryo aus dem Eileiter entfernt.
     
  2. Operation
    Ist eine Bauchspiegelung nicht möglich, z. B. aufgrund von Kreislaufproblemen oder Verwachsungen, wird der Embryo mit einer Operation entfernt. Der Arzt öffnet die Bauchdecke mit einem größeren Schnitt, um den Embryo aus dem Eileiter zu entfernen. Eine Operation kommt auch zustande, wenn der Eileiter gerissen ist. Nur so können die Blutungen schnell gestoppt werden.
     
  3. Medikamente
    Ist die Eileiterschwangerschaft noch nicht weit fortgeschritten, kann der Wirkstoff Methotexat verabreicht werden. Die Eileiterschwangerschaft darf dafür noch keine Beschwerden verursachen und der Embryo und das umliegende Gewebe müssen kleiner als vier Zentimeter sein. Der Wirkstoff wird in die Fruchthöhle gespritzt, wodurch der Embryo abstirbt. Im Laufe der nächsten Tage wird der HCG-Wert regelmäßig kontrolliert. Sinkt dieser, ist das ein sicheres Zeichen, dass die Schwangerschaft beendet wurde.
     
  4. Beobachten und Abwarten
    Die meisten Eileiterschwangerschaften enden innerhalb der ersten drei Monate, da der Embryo zu wenig Platz hat und seine Versorgung nicht ausreicht. Die Eizelle platzt, der Fruchtsack und die Plazenta lösen sich und geben somit den Embryo auf natürlichem Weg ab. Wichtig ist, dass auch hier der HCG-Wert beobachtet wird, um festzustellen, dass die Schwangerschaft beendet ist und der Embryo nicht weiterwächst.