Einmal im Monat bekommt eine Frau ihre Regelblutung. Diese dauert im Durchschnitt fünf Tage – eine Dauer zwischen drei und sieben Tagen ist jedoch auch normal. Bestimmte Faktoren beeinflussen den Zyklus und auch die Periode, sodass die Blutung länger andauern kann. Doch welche Ursachen gibt es und wann sollte man besser einen Gynäkologen aufsuchen?
Verlängerte Regelblutung: Was ist eine Menorrhagie?
Wenn die Periode länger als sieben Tage andauert oder, wenn eine Frau dabei mehr als 80 Milliliter Blut verliert, spricht man von einer Menorrhagie. Eine besonders lange und starke Regelblutung ist meist auf Veränderungen im Bereich der Geschlechtsorgane oder auf hormonelle Schwankungen zurückzuführen. In manchen Fällen kann die Blutung sogar bis zu zwei Wochen dauern. Eine normal lange, aber besonders starke Periode bezeichnet man als Hypermenorrhoe.
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Lange Periode: Diese 6 Gründe gibt es
Tritt die lange Regelblutung einmalig auf, ist sie in der Regel kein Grund zur Sorge. Wenn Ihre Periode jedoch dauerhaft länger ist, dann sollte ein Gynäkologe aufgesucht werden. Verschiedene Ursachen können dahinter stecken.
- Ungleichgewicht der Hormone
Eine ungleichmäßige oder zu lange Periode kann auf ein Hormonungleichgewicht hinweisen. Ein solches Ungleichgewicht kann beispielsweise bei dem sogenannten PCO-Syndrom (Polyzystisches Ovarialsyndrom) auftreten. Bei der Erkrankung werden besonders die männlichen Hormone überproduziert. Als Folge kann es zu Störungen der Periode kommen und im schlimmsten Fall sogar zu Unfruchtbarkeit.
- Bestimmte Medikamente
Auch einige Medikamente können hormonelle Veränderungen auslösen und sich so auf die Dauer der Periode auswirken. Dazu zählen zum Beispiel Psychopharmaka oder Medikamente, die man bei einer Schilddrüsenerkrankung einnimmt. Sprechen Sie Ihren Arzt auf mögliche Probleme an, damit unter Umständen die Medikation geändert werden kann.
- Gewichtszunahme
Übergewicht wirkt sich negativ auf die Gesundheit aus. Und auch die Periode kann eine Gewichtszunahme beeinflussen. Wenn man Körperfett zunimmt, steigt der Östrogenspiegel, was dazu führen kann, dass die Periodenblutung länger und stärker auftritt.
- Stress
Auch die Psyche kann unseren Zyklus und auch die Regelblutung beeinflussen. Wenn Sie übermäßig viel Stress haben, kann das Ihren Hormonhaushalt durcheinander bringen, der wiederum Ihren Zyklus beeinflusst. Als Folge können Unregelmäßigkeiten der Periode auftreten.
- Myome oder Polypen
Gutartige Wucherungen oder Geschwulste in der Gebärmutter wie Myome oder Polypen können eine starke und lange Periode auslösen. Bei beiden besteht meist keine medizinische Notwendigkeit der Entfernung. Sowohl Myome als auch Polypen können in der Regel medikamentös behandelt werden.
- Endometriose
Bei Endometriose handelt es sich um eine Erkrankung, bei der es zu krankhaften Gebärmutterschleimhaut-Wucherungen außerhalb der Gebärmutterhöhle kommt. Sie kann verschiedene Symptomen hervorrufen, unter anderem eine längere Periode. Es wird angenommen, dass die Entzündung und Irritation, die durch die außerhalb der Gebärmutter blutenden Endometriumzellen verursacht wird, zu unregelmäßigen und oft längeren und schwereren Menstruationsblutungen führen kann.
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Lange Periode: Weitere Ursachen
Weitere mögliche Ursachen sind Entzündungen der Gebärmutter oder der Eierstöcke, eine Blutgerinnungsstörung, eine Diabeteserkrankung oder Geschlechtskrankheiten wie Chlamydien. Auch innerhalb der Perimenopause, also den zwei bis vier Jahren rund um die letzte Regelblutung, kann es zu einer verlängerten Periode kommen.
Ist eine lange Regelblutung gefährlich?
Eine lange Periode ist nicht lebensbedrohlich, kann jedoch die Lebensqualität betroffener Frauen einschränken. Außerdem kann ein starker Blutverlust zu einer Blutarmut (Anämie) führen und einen Eisenmangel hervorrufen. Letzterer macht sich durch Symptome wie Müdigkeit, Erschöpfung sowie Konzentrationsprobleme bemerkbar.
In den meisten Fällen sind gutartige Wucherungen oder ein Ungleichgewicht des Hormonhaushalts die Ursachen für eine verlängerte Menstruation. In seltenen Fällen kann der Grund jedoch auch ein bösartiger Tumor in Gebärmutter, Gebärmutterhals oder Eierstöcken sein. Aus diesem Grund sollten Sie bei einer ungewöhnlich langen Regelblutung immer einen Arzt aufsuchen.
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