Durchblutungsstörungen in den Beinen: Achten Sie auf diese 9 Anzeichen

Wenn die Durchblutung in den Beinen gestört ist, steckt meist ein Gefäßverschluss dahinter. Erfahren Sie, wie Sie eine solche Durchblutungsstörung erkennen und welche gesundheitlichen Folgen diese haben kann.

Eine verkalkungsbedingte Verengung der Schlagadern an den Gliedmaßen kann zu einer Durchblutungsstörung führen. Recht häufig sind die Beine, eher seltener die Arme betroffen. Sind die Beinarterien verengt, ist der Sauerstofftransport eingeschränkt. In schweren Fällen kann Gewebe absterben und es droht eine Amputation. Bestimmte Risikofakten begünstigen eine solche periphere arterielle Verschlusskrankheit (PAVK). Rauchen, Diabetes Typ 2, Bluthochdruck, Adipositas, erhöhte Blutfettwerte sowie genetische Veranlagungen können Ablagerungen von Kalk und Fett hervorrufen, wodurch es zu einer Arterienverkalkung (Arteriosklerose) kommen kann

9 Anzeichen von Durchblutungsstörungen im Bein

Erste Symptome von Durchblutungsstörungen im Bein äußern sich meistens durch Schmerzen. Diese äußern sich folgendermaßen:

  • Schmerzen beim Gehen. Diese können in der Wade, im Oberschenkel oder im Fuß auftreten – abhängig davon, wo das Gefäß verstopft ist.
  • Schreiten die Durchblutungsstörungen weiter fort, sind die Schmerzen auch im Ruhezustand spürbar.
  • Im schlimmsten Fall kann es zu einem vollständigen Verschluss der Arterie und dementsprechend zu einem Beininfarkt kommen. Das Gewebe droht abzusterben. Die Haut der betroffenen Stellen kann sich dunkel verfärben. Zum Beispiel können Zehen schwarz werden.

Darüber hinaus gibt es noch weitere Anzeichen, die auf eine Durchblutungsstörung in den Beinen hinweisen. Dazu gehören:

  • Blasse Haut
  • Kalte Füße
  • Kribbeln in den Füßen
  • Empfindungsstörungen und Taubheitsgefühl
  • Schlechte Wundheilung
  • Fehlender Puls in betroffenen Gliedmaßen

Die Arterien verkalken über Jahrzehnte, sodass sich Durchblutungsstörungen erst im höheren Alter bemerkbar machen. Weitere Folgen einer PAVK sind koronare Herzkrankheiten, Herzschwäche, Herzinfarkt, Schlaganfall oder Nierenerkrankungen.

Bei einer akuten Durchblutungsstörung kann eine Venenthrombose vorliegen. Die betroffene Stelle kann anschwellen, sich heiß anfühlen oder blau verfärben. Da die Gefahr einer Lungenembolie droht, sollten Sie sich schnellstmöglich in ärztliche Behandlung begeben.

Nicht nur die Extremitäten wie die Beine, auch andere Organe wie das Herz oder Gehirn können von Durchblutungsstörungen betroffen sein. Die Folgen sind unter anderem eine Herzschwäche, ein Herzinfarkt oder ein Schlaganfall.

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Behandlung von Durchblutungsstörungen in den Beinen

Die Therapie einer Durchblutungsstörung hängt davon ab, wie weit diese fortgeschritten ist. Im Anfangsstadium kann Bewegung effektiv den Blutfluss anregen. Regelmäßige Gymnastikübungen für Füße und Zehen tragen zur Verbesserung der Durchblutung bei. Auch Ausdauersport wie Radfahren, Schwimmen oder Joggen halten Ihre Blutgefäße elastisch und stärken die Durchblutung in den Beinen. Achten Sie grundsätzlich darauf, dass die Bewegung im Alltag nicht zu kurz kommt. Legen Sie möglichst viele Wege mit dem Fahrrad oder zu Fuß zurück, nehmen Sie die Treppe statt des Aufzugs oder verabreden Sie sich zu einem gemeinsamen Spaziergang. 

Patienten wird oftmals im Frühstadium auch ein bestimmtes Gehtraining in einer Gefäß­sport­gruppe verordnet. Unter Anleitung laufen sie eine gewisse Strecke, die sie von Mal zu Mal weiter ausdehnen. Ziel des Gehtrainings ist es, dass sich die Gefäße um das betroffene Gefäß weiter ausdehnen und in der Lage sind, mehr Blut in die Beinmuskulatur zu transportieren. Hierbei entstehen Umgehungskreisläufe, auch Kollateralen genannt. Damit sich solche Kreisläufe bilden, bedarf es regelmäßiges Training. 

Ist die Durchblutungsstörung in den Beinen bereits vorangeschritten, gibt es verschiedene medizinische Behandlungsmöglichkeiten. Medikamentös können Durchblutungsstörungen mit sogenannten Thrombozytenfunktionshemmern (ASS) therapiert werden, um zu vermeiden, dass das Blut verklumpt. Um die Durchblutung in den Extremitäten wiederherzustellen und ein Fortschreiten der Erkrankung aufzuhalten, kann die Behandlung mit einem Ballonkatheter sinnvoll sein, um die kurz- bis mittelstreckige Engstelle zu beseitigen. Der eingeführte Katheter wird in das Gefäß eingeführt und erweitert die verengte Stelle.

Durchblutungsstörungen bestmöglich vorbeugen

Damit Ihre Gefäße möglichst lange gesund und elastisch bleiben, sollten Sie die oben genannten Risikofaktoren (Rauchen, Bewegungsmangel, Übergewicht) möglichst vermeiden und stattdessen einen aktiven und gesunden Lebensstil pflegen. Regelmäßige Bewegung wie Ausdauersport und eine pflanzliche, ballaststoffreiche Ernährung sind der beste Schutz für Ihre Gefäße. Auch Wechselduschen wirken sich positiv auf die Durchblutung aus. Durch den Temperaturwechsel werden die Gefäße trainiert und bleiben elastisch. Ein weiterer altbewährter Tipp für die Durchblutung sind regelmäßige Saunabesuche. Ähnlich wie beim Wechselduschen werden die Blutgefäße gestärkt. Wenn Sie unter Bluthochdruck oder Diabetes leiden, lassen Sie Ihre Blutwerte regelmäßig vom Arzt kontrollieren.

Und es wird empfohlen, regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen durchzuführen, um die Gesundheit Ihrer Gefäße zu überwachen. Als Faustregel gilt, dass Menschen ab dem 40. Lebensjahr ihre Gefäße regelmäßig beim Arzt kontrollieren lassen sollten. Dies gilt insbesondere für Menschen mit einem erhöhten Risiko für Durchblutungsstörungen wie Raucher, Menschen mit Diabetes oder Bluthochdruck, familiärer Vorbelastung oder Übergewicht.

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