Durchblutungsstörung im Darm: Diese Symptome weisen darauf hin

Gerät die Blutzufuhr im Darm ins Stocken, kann es sich um eine Durchblutungsstörung handeln. Unterschieden wird dabei zwischen einer akuten und chronischen Störung. Doch welche Symptome treten bei einer Durchblutungsstörung im Darm auf und welche Ursachen gibt es?

Was sind Durchblutungsstörungen?

Durchblutungsstörungen beziehen sich auf Probleme oder Einschränkungen des normalen Blutflusses im Körper, die verschiedene Bereiche des Körpers betreffen können. Es wird zwischen verschiedenen Arten von Durchblutungsstörungen unterschieden: arteriellen Durchblutungsstörungen, venösen Durchblutungsstörungen und kapillaren Durchblutungsstörungen.

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Durchblutungsstörung im Darm: Symptome, die darauf hinweisen

Es handelt sich um eine akute Durchblutungsstörung im Darm, wenn beispielsweise ein Blutgerinnsel die Darmarterie verschließt. Ein solcher akuter Darminfekt ist selten, aber lebensgefährlich. Von daher ist schnelles Handeln gefragt und Betroffene sollten sich umgehend in ärztliche Behandlung begeben. Bei einem Darminfekt können durch die geschädigte Darmwand Darmbakterien in den freien Bauchraum eintreten, wodurch es zu einer lebensbedrohlichen Bauchfellentzündung, Peritonitis, kommen kann. Meistens trifft der Darminfarkt Menschen über 65 Jahren.

Anzeichen einer akuten Durchblutungsstörung im Darm sind:

  • starke, krampfartige Bauchschmerzen
  • Blut im Stuhl
  • Übelkeit und Erbrechen
  • Blähungen
  • Durchfall
  • Verstopfung

Symptome einer chronischen Durchblutungsstörung im Darm

Eine chronische Durchblutungsstörung, die auch Angina abdominalis genannt wird, entsteht, wenn es zu Gefäßablagerungen in den Arterien (Arteriosklerose) kommt. Aufgrund dessen kommt es zu einer Verengung in den Blutgefäßen und es kann nicht mehr genügend Blut in den Darm transportiert werden.

Anzeichen einer chronischen Durchblutungsstörung im Darm sind:

  • Bauchschmerzen nach dem Essen
  • Durchfall
  • Appetitlosigkeit
  • Rascher Gewichtsverlust
  • Verdauungsstörungen
  • Wiederkehrende Magengeschwüre

Da es sich bei den Ursachen um unspezifische Beschwerden handelt, die auch auf andere Erkrankungen hinweisen können, sollte eine Abklärung bei einem Spezialisten für den Magen-Darmtrakt (Gastroenterologen) erfolgen. Eine Magen- und Darmspiegelung kann mögliche Durchblutungsstörungen aufdecken.

Ursachen von Durchblutungsstörungen im Darm

Es gibt verschiedene Risikofaktoren, die für den gestörten Blutfluss und einer Gefäßverkalkung im Darm verantwortlich sind. Dazu zählen Rauchen, Bewegungsmangel, eine ungesunde Ernährung, Diabetes mellitus Typ 2, erhöhte Blutfette und hoher Blutdruck. Durchblutungsstörungen können nahezu in jedem Blutgefäß auftreten. So kann nicht nur der Darm, sondern auch eine Hirnarterie oder Herzkranzgefäße betroffen sein. Um Durchblutungsstörungen bestmöglich vorzubeugen, sollten Sie daher einen gesunden Lebensstil pflegen. Verzichten Sie aufs Rauchen, trinken Sie Alkohol nur in Maßen, essen Sie ausgewogen und machen Sie regelmäßig Sport.

Eine weitere Ursache, die zu Durchblutungsstörungen im Darm führen kann, ist eine arterielle Embolie. Menschen, die unter Herzrhythmusstörungen leiden, können ein Blutgerinnsel im Vorhof des Herzens bekommen. Dieses kann sich dort lösen und in die Darmarterie wandern. Liegt eine Störung der natürlichen Blutgerinnung vor, kann sich ein Blutgerinnsel auch in der Vene oder Darmwand direkt bilden und diese verstopfen.

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Behandlung von Durchblutungsstörungen im Darm

Die Behandlung richtet sich danach, ob es sich um eine akute oder chronische Durchblutungsstörung handelt. Bei einer akuten Störung müssen die Darmgefäße operativ gedehnt werden und der betroffene Teil des Darms entfernt werden. 

Liegt eine chronische Durchblutungsstörung vor, kann ebenfalls eine Operation notwendig sein, um die Durchlässigkeit in den Gefäßen zu erreichen. In der Regel wird ein Bypass zwischen der Aorta und dem Gefäß eingesetzt. Alternativ kann auch ein Stent an der Engstelle eingesetzt werden. Dieser Ballon wird aufgepumpt, um die Blutgefäße dauerhaft zu weiten und den Blutstrom zu verbessern. Zudem sollten die zugrunde liegenden Erkrankungen behandelt werden. Liegt eine Arterienverkalkung vor, können Medikamente zur Hemmung der Blutgerinnung verschrieben werden. Auch das Führen eines gesünderen Lebensstils, bei dem eine ausgewogene Ernährung und regelmäßige Bewegung unerlässlich sind, kann die Beschwerden lindern und ein Fortschreiten der Arterienverkalkung untermauern. 

Durchblutungsstörungen im Darm bestmöglich vorbeugen

Es gibt verschiedene Maßnahmen, die zur Vorbeugung von Durchblutungsstörungen im Darm beitragen können. Hier sind einige Tipps:

1. Gesunde Ernährung: Eine ausgewogene Ernährung mit viel Obst, Gemüse, Vollkornprodukten und magerem Protein kann helfen, das Risiko von Durchblutungsstörungen im Darm zu reduzieren. Vermeiden Sie eine übermäßige Aufnahme von gesättigten Fettsäuren, Transfetten und salzreichen Lebensmitteln.

2. Körperliche Aktivität: Regelmäßige körperliche Aktivität fördert die Durchblutung und kann dazu beitragen, das Risiko von Durchblutungsstörungen im Darm zu verringern. Laut der Weltgesundheitsorganisation sollten Sie 150 Minuten moderate Bewegung oder 75 Minuten intensive Bewegung pro Woche einplanen, berichtet das Ärzteblatt. Besonders positiv übt sich Ausdauersport auf die Gesundheit Ihrer Gefäße aus – also Joggen, Radfahren, ausgedehnte Spaziergänge oder Schwimmen sind genau richtig.

3. Nichtrauchen: Rauchen kann die Blutgefäße schädigen und das Risiko von Durchblutungsstörungen erhöhen. Das Aufgeben des Rauchens ist daher eine wichtige Maßnahme zur Vorbeugung.

4. Alkoholkonsum einschränken: Übermäßiger Alkoholkonsum kann Gefäßschäden hervorrufen und das Risiko von Durchblutungsstörungen erhöhen. Daher ist es wichtig, den Alkoholkonsum einzuschränken oder ganz zu vermeiden.

5. Stressmanagement: Chronischer Stress kann die Blutgefäße schädigen und das Risiko von Durchblutungsstörungen erhöhen. Nutzen Sie effektive Stressbewältigungstechniken wie Meditation, Entspannungsübungen oder Yoga, um Stress abzubauen.

6. Regelmäßige medizinische Untersuchungen: Regelmäßige ärztliche Untersuchungen helfen, mögliche Risikofaktoren für Durchblutungsstörungen im Darm frühzeitig zu erkennen und zu behandeln. Suchen Sie regelmäßig Ihren Arzt oder Ihre Ärztin auf und lassen Sie Bluthochdruck, Diabetes oder andere Risikofaktoren überprüfen.

Nicht alle Durchblutungsstörungen im Darm können vollständig verhindert werden, insbesondere wenn erbliche oder angeborene Faktoren eine Rolle spielen. Dennoch können gesunde Lebensgewohnheiten dazu beitragen, das Risiko zu reduzieren und die allgemeine Gesundheit des Darms zu fördern. Bei Bedenken oder Symptomen sollten Sie immer schnellstmöglich ärztlichen Rat einholen.