
Die Darmflora ist ein komplexes und dynamisches System aus Billionen Bakterien, die vor allem für die Verdauung und Verwertung von Nahrung zuständig sind. Gleichzeitig schützt das sogenannte Mikrobiom auch die Darmschleimhaut vor schädlichen Keimen, Bakterien und Viren. Zusätzlich stärken die guten Darmbakterien das Immunsystem und schützen so vor krankmachenden Erregern.
Wenn die Darmflora aus dem Gleichgewicht gerät
- Darmbeschwerden wie Verstopfung, Durchfall, Blähungen und Blähbauch
- Darmentzündungen
- Reizdarmsyndrom
- Nahrungsmittelunverträglichkeiten und Allergien
- Infektanfälligkeiten
- Rheumatische Erkrankungen
- Hautkrankheiten
- Pilzerkrankungen
- Migräne
- Vitamin- und Mineralstoffmängel
Lebensmittel für eine gesunde Darmflora
Probiotische Lebensmittel
Probiotische Lebensmittel enthalten lebende Mikroorganismen, die in aktiver Form in den Darm gelangen, sich dort ansiedeln und positiv auf die Darmflora wirken. Besonders viele dieser Mikroorganismen kommen in fermentierten Lebensmitteln vor. Reich an Probiotika sind vor allem:
- Kefir
- Naturjoghurt
- Miso
- saure Gurken
- Cheddar, Gouda, Mozzarella, Parmesan
- Kimchi
- Tempeh
- Sauerkraut
Präbiotische Lebensmittel
Präbiotische Lebensmittel hingegen sind unverdauliche Nahrungsbestandteile (Ballaststoffe), die für eine gesunde Entwicklung der Darmkeime sorgen. Sie stecken in Nahrungsmitteln wie:
- Hülsenfrüchten wie Kichererbsen oder Kidneybohnen
- Linsen
- Haferflocken, Vollkornprodukte
- Gemüse wie Spargel, Zwiebeln, Schwarzwurzel, Artischocken
- Obst wie Äpfel, Birnen und Bananen
- Nüsse und Kerne
- Samen wie Lein- und Chiasamen
Inulin
Hierbei handelt es sich um einen Mehrfachzucker bzw. Ballaststoff, welcher vor allem in Artischocken, Topinambur und Chicorée enthalten ist. Der Ballaststoff zählt ebenfalls zu den präbiotischen Lebensmitteln, regt die Verdauung an und hält sogar den Blutzucker stabil.
Resistente Stärke
Gesättigte Fettsäuren
Statt auf tierische Fette oder Transfette sollten Sie auf gesättigte Fettsäuren setzen. Ungesättigte Fettsäuren stecken häufig in rotem, geräuchertem oder gepökeltem Fleisch, aber auch in fettreichen Käsesorten oder Schmalz. Greifen Sie stattdessen zu fettreichen Fischsorten. Diese enthalten Omega-3-Fettsäuren, die sich positiv auf die Darmflora auswirken. Alternativ können Sie auch zu Fischöl-Kapseln greifen.
Natürliche Süße statt raffiniertem Zucker
Versuchen Sie, so gut es geht, raffinierten Zucker in Ihrer Ernährung zu meiden. Dieser verdrängt die guten Darmbakterien und fördert das Wachstum von z. B. schlechten Hefepilzen. Setzen Sie stattdessen auf natürliche Süße aus Honig, Kokosblütenzucker, Agavendicksaft oder Ahornsirup. Doch auch hier gilt: Die Menge macht das Gift!
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Zusätzliche Tipps für eine gesunde Darmflora
- Ausreichend Zeit nehmen
Stress, Termindruck und Hektik können auf den Magen schlagen. Statt in der Mittagspause hektisch eine Mahlzeit zu sich zu nehmen, sollten Sie sich ausreichend Zeit zum Essen nehmen. Versuchen Sie auch für andere Mahlzeiten ausreichend Zeit zu schaffen. Entspannung und Genuss sind wichtig.
- Langsam essen
Nehmen Sie Speisen und Getränke optisch und geschmacklich bewusst wahr und genießen Sie Ihre Mahlzeiten. So erkennt der Körper, dass er jetzt mit der Verdauungsarbeit loslegen kann. Ebenso reduziert langsames Essen Stress und das Sättigungsgefühl wird eher erreicht, sodass Sie nicht nach kurzer wieder hungrig sind.
- Gründlich kauen
Das Sprichwort "Gut gekaut, ist halb verdaut" stimmt. Kauen Sie jeden Bissen gründlich durch. So hat Ihr Magen es leichter, die Nahrung in seine weiteren Bestandteile zu zersetzen. Besonders komplexe Kohlenhydrate werden schon im Mund von Enzymen im Speichel aufgespalten. Das verbessert gleichzeitig die Nährstoffaufnahme.
- Ablenkungen vermeiden
So gemütlich das Abendessen auf dem Sofa vor dem Fernseher oder das Nachrichtenlesen auf dem Smartphone beim Frühstück auch ist, so störend kann es sein. Das Gehirn ist nämlich vom eigentlichem Geschehen – dem Zuführen von Nahrung – abgelenkt, sodass Sie oftmals mehr essen, als Sie eigentlich wollten. Das kann dazu führen, dass das Essen nun schwer im Magen liegt.