Corona-Impfung: Wechselwirkung mit anderen Medikamenten?

Corona-Impfung: Ist eine Wechselwirkung mit anderen Medikamenten zu befürchten?

Wer mehrere Medikamente einnehmen muss, sollte wissen, dass die Inhaltsstoffe der einzelnen Arzneien sich gegenseitig beeinflussen können. Aber gilt das auch für die Corona-Impfung? Haben die Impfstoffe Einfluss auf die Wirksamkeit von anderen Medikamenten? Wir klären auf.

Die Corona-Impfung stellt viele Fragen auf – gerade Themen rund um die Nebenwirkungen sind für viele Menschen von großem Interesse. Die Corona-Impfstoffe gelten als sehr wirksam und verträglich. Das gilt auch bezüglich der Wechselwirkungen von anderen Medikamenten.

Das Bundesministerium für Gesundheit schreibt hierzu online:

Wechselwirkungen zwischen Medikamenten und einem der zugelassenen Impfstoffe sind nach jetzigem Kenntnisstand nicht bekannt.

Auch das Robert-Koch-Institut (RKI) gibt Entwarnung:

Schwerwiegende sogenannte unerwünschte Arzneimittelwirkungen (UAW) nach Impfungen sind sehr selten. Nach § 6 Abs. 1 Infektionsschutzgesetz (IfSG) ist der Verdacht einer über das übliche Maß einer Impfreaktion hinausgehenden gesundheitlichen Schädigung namentlich meldepflichtig.

Corona-Impfung: Das müssen herzkranke Menschen wissen

Vor der Corona-Impfung erfolgt eine ausführliche Anamnese, bei der Sie Ihre Vorerkrankungen sowie die Einnahme von Medikamenten angeben müssen. Wenn Sie vor der Corona-Schutzimpfung eine andere Impfung erhalten müssen, muss mindestens ein Abstand von 14 Tagen eingehalten werden. Das Gleiche gilt auch für darauffolgende Impfungen. Notfallimpfungen sind davon ausgenommen.

Herzkranke Patienten, die Medikamente wie Blutverdünner benötigen, können diese weiter einnehmen und gegen das Coronavirus geimpft werden. Hierbei empfiehlt das RKI in diesen Fällen die Verwendung einer möglichst feinen Kanüle. Experten raten für Personen mit einer Gerinnungsstörung vorsichtshalber zu einer längeren Nachbeobachtungszeit von 15 bis 30 Minuten. Auch Menschen, die aufgrund Ihrer Herzkrankheit Aspirin oder blutdrucksenkende Mittel einnehmen oder unter einer Herzinsuffizienz leiden, können ebenfalls geimpft werden und müssen keine Wechselwirkungen befürchten. Wer Herzrhythmusstörungen hat, sollte sich ebenfalls impfen lassen. Wer einen Herzschrittmacher hat, kann ebenfalls ohne weiteres gegen Corona geimpft werden. Gleiches gilt für Menschen, die einen Stent haben.

Wichtig: Setzen Sie auf keinen Fall vor der Corona-Impfung Ihre Medikamente ab. Wenn Sie verunsichert sind oder Fragen zur Corona-Impfung haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt.

Ist eine Corona-Impfung während einer Chemotherapie ratsam?

Während einer Chemotherapie ist das Immunsystem der betroffenen Personen geschwächt. Das hat laut Prof. Carsten Watzl, Immunologe an der TU Dortmund, allerdings keine Auswirkungen auf die Sicherheit der Impfungen. Was jedoch möglich sein kann: Die Impfung beruht auf einer Immunreaktion. „Im schlimmsten Fall kann auch die Impfung komplett nutzlos sein, wenn das Immunsystem so stark geschädigt ist oder geschwächt ist“, erklärt Watzl gegenüber dem SWR. Ob daher eine Impfung erst nach überstandene Chemotherapie ratsam ist, sollten Betroffene mit einem Arzt besprechen. Personen, bei denen die Chemotherapie bevorsteht, sollten sich vorher impfen lassen. 

Menschen mit Vorerkrankungen sollten sich impfen lassen

Personen mit Vorerkrankungen wird explizit geraten, sich gegen das Coronavirus impfen zu lassen. Sie gehören als chronisch kranke Menschen zu den Personen, die ein erhöhtes Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf haben, wenn Sie sich mit dem Coronavirus infizieren.
Dazu gehören beispielsweise nierenkranke Menschen, die auf eine Dialyse angewiesen sind. Da sie teilweise mehrmals die Woche für einige Stunden ins Krankenhaus zur Dialyse müssen und in Kontakt mit Ärzten, medizinischem Personal und anderen Patienten kommen, sind sie einem hohen Ansteckungsrisiko ausgesetzt und der Gefahr, an einem schweren Verlauf zu erkranken.

Das müssen Allergiker vor der Corona-Impfung beachten

Allergiker sollten vor dem Impftermin keine Antihistaminika einnehmen, davor warnt der Deutsche Allergie- und Asthmaverbund (DAAB) auf seiner Seite. Die Antihistaminika bewirken, dass allergische Hautreaktionen nach der Impfung unterdrückt werden. Diese sind allerdings ein frühes Warnsignal, das einen allergischen Schock vermeldet. Wer zurzeit eine Hyposensibilisierung gegen Allergien macht, sollte einen Mindestabstand von einer Woche vor der Covid-19-Impfung einhalten.

Grippeähnliche Reaktionen nach Corona-Impfung: Schmerzmittel erlaubt

Nach der Corona-Impfung kann es zu grippeähnlichen Impfreaktionen kommen. Sie zeigen, dass sich Ihr Körper mit dem Impfstoff auseinandersetzt und Ihr Immunsystem arbeitet. Am häufigsten treten Beschwerden wie Müdigkeit, Kopf- und Gelenkschmerzen, Schüttelfrost und Fieber sowie Rötungen und Schmerzen an der Einstichstelle auf. In der Regel klingen diese Symptome nach ein bis zwei Tagen wieder ab. Das Robert-Koch-Institut empfiehlt in seinen Aufklärungsblättern zur Corona-Impfung, dass fiebersenkende Schmerzmittel wie Aspirin, Ibuprofen oder Paracetamol gegen die Beschwerden genommen werden können. Das Bundesministerium für Gesundheit warnt allerdings und rät, Schmerzmittel erst dann einzunehmen, wenn Beschwerden oder Fieber eintreten.

Allerdings warnt das RKI, Schmerzmittel vorher einzunehmen, um vorbeugend mögliche Impfreaktionen abzuschwächen. Online heißt es auf der Seite des RKIs: „Expert:innen gehen aufgrund der Erkenntnisse aus Studien mit anderen Impfstoffen davon aus, dass eine prophylaktische Gabe von fiebersenkenden oder schmerzlindernden Medikamenten nicht empfehlenswert ist.“ Der Grund: Schmerzmittel wie Ibuprofen, Aspirin oder Paracetamol haben Hemmstoffe, welche die Antikörperbildung beeinträchtigen könne.
Fiebersenkende Schmerzmitteln sollten auf Empfehlung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) grundsätzlich nicht vor Impfungen genommen werden.

Wenn Sie andere verschreibungspflichtige Medikamente einnehmen, besprechen Sie vor der Impfung mit Ihrem Arzt, ob und welche Schmerzmittel für Sie infrage kommen und ob eine Wechselwirkung zu befürchten ist. Das Paul-Ehrlich-Institut erfasst alle Nebenwirkungen und Impfreaktionen der Corona-Schutzimpfung und nimmt Ihre Meldungen zu Verdachtsfällen zu Nebenwirkungen von Arzneimitteln entgegen. Online hier zu finden.

Video: Vor Corona-Impfung: Diese Medikamente besser nicht nehmen

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