Wetterfühligkeit: Die häufigsten Symptome und was Sie dagegen tun können

Wenn das Wetter umschlägt, reagieren viele Menschen äußerst sensibel. Neben klassischen Symptomen wie Kopfschmerzen, Müdigkeit und Gelenkschmerzen können sich auch Kreislaufprobleme bemerkbar machen. Warum unsere Körper von Wetterumschwüngen mitunter überfordert sind, welche Tipps bei Wetterfühligkeit helfen, erklären wir hier.

Symptome einer Wetterfühligkeit

Gestern noch Hitzerekorde und heute plötzlich kalter Wind und Regen? Besonders im Sommer machen uns extreme Temperaturschwankungen mitunter stark zu schaffen. Viele Menschen reagieren sogar körperlich auf Wetterumschwünge. Man spricht dann gemeinhin von „Wetterfühligkeit“. Und die hat es mitunter wirklich in sich. Klassische Symptome der Wetterfühligkeit sind etwa:

  • Kreislaufprobleme
  • Kopfschmerzen
  • Migräne
  • Gelenkschmerzen
  • Müdigkeit
  • Schlafstörungen

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Diese Tipps helfen bei Wetterfühligkeit

Und was können Sie tun, um mit starken Wetterumschwüngen besser zurechtzukommen? Da sich das Wetter nun einmal nicht ändern lässt, probieren Sie doch diese Tipps, um bei den ersten Anzeichen von Wetterfühligkeit besser gewappnet zu sein. Mitunter können die Tipps sogar helfen, starken Beschwerden durch Wetterwechsel vorzubeugen.

1. Raus an die frische Luft

Was zunächst kontraintuitiv scheint, ist wahrscheinlich die beste Medizin gegen Wetterfühligkeit: Ziehen mit Wetterwechseln Kopfschmerzen, Gelenkschmerzen und Abgeschlagenheit auf, heißt es, schnell raus ins Freie für einen ausgiebigen Spaziergang. Die Bewegung bringt den Kreislauf in Schwung während der Körper sich mit jeder Minute im Freien an die neuen Wetterverhältnisse gewöhnen kann. Generell scheint es sinnvoll, sich so oft wie möglich im Freien aufzuhalten, um dem Körper beizubringen, mit Wetterwechseln zurechtzukommen. Dies ist besonders für Menschen wichtig, die sich die meiste Zeit des Tages in Innenräumen aufhalten.

2. Wechselduschen

Wir wachsen mit unseren Aufgaben. Auch unser Kreislauf und Gefäße freuen sich über regelmäßiges Training. Bereiten Sie Ihren Körper auf Temperaturschwankungen vor, indem Sie ein paar Mal pro Woche Wechselduschen nehmen oder in die Sauna gehen. Das kann im Alltag bei starken Wetterumschwüngen mitunter helfen, extreme körperliche Reaktionen abzuwenden.

3. Regelmäßigkeiten schaffen

Gerade, wenn das Wetter extrem wechselhaft ist, verlangt der Körper nach Beständigkeit. Regelmäßige Mahlzeiten, regelmäßige Bettzeiten und ausreichend Schlaf sind die Grundvoraussetzungen für einen gut funktionierenden Kreislauf und Stoffwechsel. So kann auch ein Temperatureinbruch weniger Aufregung im Körper verursachen.

4. Ernährung ans Wetter anpassen

Bei Wetterumschwüngen sollten Menschen, die sensibel reagieren, lieber auf Alkohol, Nikotin oder Koffein verzichten. Da die Genussmittel gefäßerweiternde Wirkungen haben können, besteht bei abfallendem Luftdruck die Gefahr, dass Migräne entsteht oder sich Kopfschmerzen verstärken. Achten Sie bei extremen Wetterumschwüngen auf eine ausgewogene Ernährung, die reich an Vitaminen, Ballaststoffen und Mineralstoffen aus möglichst frischen und unverarbeiteten Lebensmitteln kommen.

5. Wadenwickel und Hochlage

Wenn bei Schwindel und Kreislaufproblemen gar nichts mehr hilft, versuchen Sie es mit den Klassikern: kalte Wadenwickel und die Beine für einige Minuten hochlegen. Die kühlen Wickel sorgen für Erfrischung, während Sie die Venenpumpen durch die Hochlage der Beine dabei unterstützen, Blut schneller wieder in die Körpermitte zurückführen zu können. Das entlastet den Kreislauf und kann helfen, mit extremen Schwindel bei Wetterumschwüngen zurechtzukommen. 

6. Gesunder Schlaf

Genügend Schlaf ist wichtig, um Wetterfühligkeitsbeschwerden vorzubeugen. Wenn wir nachts schlecht schlafen, fühlen wir uns am nächsten Morgen müde und schlapp. Dies kann zu Kreislaufproblemen, Kopfschmerzen und Müdigkeit führen.

Um die Schlafqualität zu verbessern, können wir Rituale vor dem Schlafengehen und feste Schlafenszeiten etablieren.

Was sind die Ursachen für Wetterfühligkeit?

Die exakten Zusammenhänge zwischen dem Wetter und körperlichen Beschwerden konnten bisher noch nicht komplett aufgeklärt werden. Viele Berichte über Beschwerden vor oder während extremer Wetterumschwünge sind anekdotischer Natur. Besonders Menschen, die bereits unter bestimmten Beschwerden leiden, spüren mit Wetterwechseln mitunter Verschlechterungen ihrer Konditionen. Dies scheint an Veränderungen des Luftdrucks, der Luftfeuchtigkeit und der Temperatur zu liegen.

Vor diesem Hintergrund sind einige Studien besonders bemerkenswert. Forschende konnten 2014 bei 222 Betroffenen von Hüftarthritis einen Zusammenhang zwischen Beschwerden und dem Luftdruck beobachten. Auch in einer Studie von 2007 konnten Forschende feststellen, dass sich das Beschwerdeempfinden von Arthritisbetroffenen mit jeder Temperatursenkung um 10 °Celsius verschlimmerte.

Wetterfühligkeit scheint also tatsächlich eng mit dem Luftdruck und der Luftfeuchtigkeit zusammen zuhängen. Ein mögliche Erklärung: Ohnehin entzündliche Gelenke ­– wie bei Arthritis ­– reagieren auf Luftdruckabfall mit Ausdehnung. Das kann mitunter Beschwerden verstärken. Auch Menschen, die unter Migräne leiden, können sensibel auf Luftdruckänderungen ansprechen. Weiten sich kleinste Blutgefäße durch Luftdruckabfall, können Kopfschmerz- und Migräneattacken ausgelöst werden. Die genauen Kausalitäten und Auslöseprozesse müssen noch untersucht werden.

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