
- Was ist Tramadol?
- Tramdol: So wirkt das Schmerzmittel
- Bei welchen Beschwerden wird Tramadol eingesetzt?
- Wie wird Tramadol angewendet?
- Welche Nebenwirkungen hat Tramadol?
- Wann sollte Tramadol nicht eingenommen werden?
- Tramadol und Co.: Diese 8 Tipps sollten Sie bei der Einnahme von Schmerzmitteln berücksichtigen
Was ist Tramadol?
Tramadol ist ein synthetisches Opioid, das zur Behandlung von mäßig bis starken Schmerzen eingesetzt wird; es wirkt im zentralen Nervensystem, um die Schmerzwahrnehmung zu verändern. Es ist sowohl als verschreibungspflichtiges als auch als nicht verschreibungspflichtiges Medikament erhältlich.
Tramdol: So wirkt das Schmerzmittel
Unser Körper verfügt über eine körpereigene Schmerzbremse. In Stresssituationen, wie nach einem Unfall, kann diese aktiviert werden. So erleben Verletzte mitunter, dass sie zunächst anderen helfen, ohne ihre eigenen Schmerzen zu spüren. Tramadol ahmt diesen körpereigenen Mechanismus nach. Es bindet an bestimmte Rezeptoren (Opioid-Rezeptoren) und sendet so ein Signal an das Gehirn, welches die Schmerzintensität reduziert. Zusätzlich greift Tramadol an anderer Stelle ein: Es hemmt die Wiederaufnahme von Botenstoffen wie Noradrenalin und Serotonin. So erhöht es die Konzentration dieser Botenstoffe im Gewebe, was die Schmerzlinderung unterstützt und gleichzeitig antidepressive Effekte haben kann.
Bei welchen Beschwerden wird Tramadol eingesetzt?
Tramadol ist ein Schmerzmittel, das zur Behandlung von mäßig starken bis starken Schmerzen eingesetzt wird. Es kann sowohl bei akuten als auch chronischen Schmerzen verschrieben werden.
Zu den Anwendungsgebieten von Tramadol gehören:
- Schmerzen nach Operationen
- Schmerzen bei Krebserkrankungen
- Schmerzen bei Nervenschmerzen
- Schmerzen bei Rückenschmerzen
- Schmerzen bei Arthrose
- Schmerzen bei Migräne
Wie wird Tramadol angewendet?
Die Anwendung von Tramadol richtet sich nach der Art und Stärke der Schmerzen sowie der individuellen Empfindlichkeit des Patienten. Üblicherweise wird Tramadol in Form von Tabletten, Kapseln oder Tropfen eingenommen. Die Dosierung sollte mit dem Arzt abgestimmt werden. Erwachsene und Jugendliche über 12 Jahren erhalten in der Regel 50 bis 100 Milligramm Tramadol alle 4 bis 6 Stunden. Die Tagesdosis sollte 400 Milligramm nicht überschreiten. Bei Kindern unter 12 Jahren richtet sich die Dosierung nach dem Körpergewicht.
Es gibt auch Retardpräparate von Tramadol. Diese geben den Wirkstoff über einen längeren Zeitraum ab und werden daher meist bei chronischen Schmerzen eingesetzt.
Tramadol sollte nicht länger als unbedingt notwendig eingenommen werden. Die Dauer der Anwendung sollte mit dem Arzt besprochen werden.
Welche Nebenwirkungen hat Tramadol?
Mehr als jeder zehnte Patient, der Tramadol einnimmt, leidet unter Nebenwirkungen wie Magen-Darm-Beschwerden, vor allem Übelkeit, und Schwindel. Kopfschmerzen sind ebenfalls häufige Nebenwirkungen, die bei etwa einem bis zehn Prozent der Behandelten auftreten.
Seltener kommt es zu Appetitveränderungen, Zittern, verschwommenem Sehen, Halluzinationen, allergischen Reaktionen oder Muskelschwäche.
Achtung: Tramadol kann Ihre Verkehrstüchtigkeit beeinträchtigen
Tramadol kann Ihre Reaktionsfähigkeit deutlich beeinträchtigen und somit die Teilnahme am Straßenverkehr und das Bedienen von schweren Maschinen gefährlich machen.
Im Vergleich zu anderen Opioid-Schmerzmitteln hat Tramadol dennoch zwei große Vorteile: Es beeinträchtigt die Atmung nicht (Atemdepression) und hat ein deutlich geringeres Suchtpotenzial.
Wann sollte Tramadol nicht eingenommen werden?
In bestimmten Situationen sollte Tramadol nicht eingenommen werden, um mögliche Nebenwirkungen und Komplikationen zu vermeiden.
Folgende Gegenanzeigen sind zu beachten:
- Allergien: Bei einer Allergie gegen Tramadol oder einen der anderen Bestandteile des Medikaments ist die Einnahme ausgeschlossen.
- Akute Vergiftungen: Tramadol sollte nicht eingenommen werden, wenn Sie akut mit Alkohol, Schlafmitteln, Schmerzmitteln, Opioiden oder Psychopharmaka vergiftet sind.
- MAO-Hemmer: Die gleichzeitige Anwendung von Tramadol und MAO-Hemmern (bestimmte Antidepressiva) kann zu gefährlichen Wechselwirkungen führen. Daher sollte Tramadol nicht eingenommen werden, wenn Sie MAO-Hemmer einnehmen oder in den letzten 14 Tagen eingenommen haben.
- Epilepsie: Tramadol kann Krampfanfälle auslösen oder verschlimmern. Daher ist es bei Epilepsie kontraindiziert.
- Schwere Leber- oder Nierenfunktionsstörungen: In diesen Fällen kann Tramadol nicht ausreichend ausgeschieden werden, was zu einer Anhäufung des Wirkstoffs im Körper und zu schweren Nebenwirkungen führen kann.
Neben den Kontraindikationen gibt es auch Situationen, in denen Tramadol nur mit Vorsicht eingenommen werden sollte. Dazu gehören:
- Atemdepression: Tramadol kann die Atmung verlangsamen. Daher sollte es bei bestehender Atemdepression nur mit Vorsicht eingesetzt werden.
- Erhöhter Hirndruck: Tramadol kann den Hirndruck erhöhen. Daher sollte es bei bestehender Druckerhöhung im Schädel nur mit Vorsicht eingesetzt werden.
- Kopfverletzungen: Tramadol kann die Symptome einer Kopfverletzung verschlimmern. Daher sollte es bei Verdacht auf eine Kopfverletzung nur nach Rücksprache mit einem Arzt eingenommen werden.
- Krampfanfälle: Tramadol kann Krampfanfälle auslösen oder verschlimmern. Daher sollte es bei bestehender Epilepsie oder anderen Krampfleiden nur mit Vorsicht eingesetzt werden.
- Magen-Darm-Erkrankungen: Tramadol kann Magen-Darm-Beschwerden wie Übelkeit und Erbrechen verursachen. Daher sollte es bei bestehenden Magen-Darm-Erkrankungen nur mit Vorsicht eingesetzt werden.
- Nieren- und Lebererkrankungen: Tramadol kann bei bestehenden Nieren- oder Lebererkrankungen zu einer Anhäufung des Wirkstoffs im Körper und zu schweren Nebenwirkungen führen. Daher sollte es in diesen Fällen nur nach Rücksprache mit einem Arzt und unter engmaschiger Kontrolle eingenommen werden.
- Gleichzeitige Einnahme anderer Arzneimittel: Tramadol kann mit anderen Arzneimitteln interagieren, die die Atmung beeinträchtigen können. Daher sollte es bei gleichzeitiger Einnahme dieser Medikamente nur mit Vorsicht eingesetzt werden.
- Ältere Menschen: Bei älteren Menschen kann die Ausscheidung von Tramadol verlangsamt sein. Daher sollte die Dosierung in dieser Altersgruppe individuell angepasst werden.
Tramadol und Co.: Diese 8 Tipps sollten Sie bei der Einnahme von Schmerzmitteln berücksichtigen
1. Anwendungshinweise beachten
Lesen Sie den Beipackzettel und befolgen Sie die Anweisungen Ihres Arztes/Apothekers.
2. Vorsicht bei bestimmten Erkrankungen
Informieren Sie Ihren Arzt über alle Ihre Krankheiten.
3. Wechselwirkungen
Informieren Sie Ihren Arzt/Apotheker über alle Medikamente, die Sie einnehmen.
4. Alkohol und Koffein
Vermeiden Sie Alkohol während der Einnahme von Schmerzmitteln. Koffein kann die Wirkung abschwächen.
5. Schwangerschaft und Stillzeit
Nur nach Rücksprache mit einem Arzt einnehmen.
6. Nebenwirkungen
Achten Sie auf Nebenwirkungen und informieren Sie Ihren Arzt, wenn diese stark oder anhaltend sind.
7. Suchtgefahr
Bei längerer Einnahme kann es zur Abhängigkeit kommen.
8. Alternative Therapien
Fragen Sie Ihren Arzt nach alternativen Therapien.
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