
Was ist Tollwut?
Tollwut ist eine ernstzunehmende, virale Zoonose, die für Menschen und Tiere tödlich verlaufen kann. Die Übertragung erfolgt meist durch den Biss eines infizierten Tieres, häufig eines Fuchses, Fledermaus oder Hundes. Nach einem Biss ist eine schnelle und angemessene medizinische Behandlung, einschließlich einer postexpositionellen Prophylaxe (PEP), unabdingbar, um die Krankheit zu verhindern
Wann ist eine Tollwutimpfung nach einem Biss notwendig?
Ob eine Tollwutimpfung nach einem Biss notwendig ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab:
1. Art des Tieres
- Wildtiere: Füchse, Fledermäuse, Dachse, Wölfe und Marderhunde sind in Deutschland die Hauptüberträger der Tollwut. Nach einem Biss von einem dieser Tiere ist die Impfung immer notwendig.
- Haustiere: Hunde und Katzen in Deutschland sind in der Regel gegen Tollwut geimpft. Wenn Sie von einem Haustier gebissen werden, dessen Tollwutimpfstatus unbekannt oder nicht aktuell ist, sollten Sie unverzüglich einen Arzt aufsuchen.
- Andere Tiere: Bei Bissen von anderen Tieren, z. B. Eichhörnchen, Ratten oder Kaninchen, ist das Risiko einer Tollwutübertragung gering, aber nicht ausgeschlossen. In diesen Fällen sollte der Rat eines Arztes eingeholt werden.
2. Ort des Bisses
- Bisse in den Kopf, Hals oder Hände sind besonders gefährlich, da die Tollwutviren sich schneller im Körper ausbreiten können.
- Bisse durch mehrere Tiere erhöhen das Risiko einer Infektion.
3. Risiko einer Tollwutexposition
- Regionales Tollwutvorkommen: In Regionen mit hohem Tollwutrisiko ist die Wahrscheinlichkeit einer Infektion höher.
- Verhalten des Tieres: Ein aggressives oder wildes Verhalten des Tieres kann auf eine Tollwutinfektion hinweisen.
4. Wundsituation
- Tiefe und Größe der Wunde: Tiefe Wunden und Wunden mit starkem Blutfluss bergen ein höheres Infektionsrisiko.
- Verletzung von Nerven: Wenn Nervenbahnen verletzt wurden, können die Tollwutviren schneller zum Gehirn gelangen.
Im Zweifelsfall sollte immer eine Tollwutimpfung durchgeführt werden, da die Krankheit tödlich verläuft.
Zeitraum der Wirksamkeit einer Tollwutimpfung nach einem Biss
Die Tollwutimpfung nach einem Biss ist am effektivsten, wenn sie so schnell wie möglich erfolgt. Die Impfung kann jedoch auch noch innerhalb von 10 Tagen nach dem Biss verabreicht werden und einen gewissen Schutz bieten. Die Inkubationszeit der Tollwut kann jedoch bis zu mehrere Monate betragen. In dieser Zeit kann die Impfung den Ausbruch der Krankheit verhindern, wenn sie rechtzeitig verabreicht wird.
Tollwutimpfung nach einem Biss: Nebenwirkungen
Neben dem Schutz vor der tödlichen Tollwut kann die Impfung nach einem Biss auch Nebenwirkungen verursachen. Diese sind jedoch meist mild und klingen von selbst wieder ab.
Häufigste Nebenwirkungen
- Schmerzen, Rötung und Schwellung an der Einstichstelle
- Kopfschmerzen
- Müdigkeit
- Fieber
- Gliederschmerzen
- Übelkeit und Erbrechen
Seltenere Nebenwirkungen
- Allergische Reaktionen
- Neurologische Symptome
- Entzündung der Gelenke
Wichtig: Informieren Sie Ihren Arzt über alle Allergien oder Vorerkrankungen, die Sie haben. Besprechen Sie mögliche Nebenwirkungen mit Ihrem Arzt, bevor Sie die Impfung erhalten und beobachten Sie sich nach der Impfung auf Nebenwirkungen und wenden Sie sich an Ihren Arzt, wenn Sie starke oder ungewöhnliche Symptome bemerken.
Die meisten Menschen vertragen die Tollwutimpfung gut. Die Vorteile der Impfung überwiegen deutlich die Risiken.
Welche Symptome hat Tollwut, wenn keine Tollwutimpfung nach einem Biss erfolgt?
Tollwut ist eine tödliche Virusinfektion, die unbehandelt immer zum Tod führt. Die Symptome entwickeln sich in vier Phasen, die ineinander übergehen:
1. Prodromalphase
In dieser Phase treten unspezifische Symptome auf, die leicht mit anderen Krankheiten verwechselt werden können. Dazu gehören Kopfschmerzen, Fieber, Müdigkeit, Übelkeit und Erbrechen. Die Prodromalphase dauert in der Regel 2-4 Tage.
2. Exzitationsphase
Die Exzitationsphase ist durch starke Erregung, Angst, Verwirrung und Aggressivität gekennzeichnet. Es kann zu Wutausbrüchen, Halluzinationen und Krämpfen kommen. Lähmungen treten ebenfalls auf. Diese Phase dauert 2-4 Tage.
3. Paralysephase
In der Paralysephase kommt es zu Lähmungen der Atemmuskulatur und Schluckstörungen. Die Betroffenen fallen ins Koma.
4. Tod
Die Lähmung der Atemmuskulatur führt innerhalb von 7-10 Tagen nach Auftreten der ersten Symptome zum Tod.
Zusätzliche Symptome der Tollwut sind:
- Wasserscheu: Die Betroffenen sind nicht in der Lage, Wasser zu trinken.
- Lichtscheu: Die Betroffenen reagieren empfindlich auf Licht.
- Speichelfluss: Es kommt zu vermehrtem Speichelfluss.
Es ist wichtig zu betonen, dass es keine Heilung für die Tollwut gibt, sobald Symptome auftreten. Die Impfung nach einem Biss ist die einzige Möglichkeit, die Krankheit zu verhindern.
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