Psychologie: 5 Anzeichen, dass Ihre mentale Gesundheit leidet

Achtsamkeit und Selbstreflexion sind die besten Werkzeuge, um eine Bestandsaufnahme unseres Wohlbefindens vorzunehmen. Wer vor lauter familiären To-dos und beruflichen Terminen aber kaum noch Zeit zum Durchatmen findet, merkt mitunter gar nicht, wie sich psychische und körperliche Gesundheit verschlechtern. Und der Zustand unserer mentalen Verfassung hat maßgeblich Einfluss auf Körper und Wohlbefinden. Bevor Sie ernsthafte psychische Probleme wie einen Burn-out riskieren, sollten Sie unbedingt auf erste Anzeichen Ihrer in Mitleidenschaft gezogenen mentalen Gesundheit achten.

Welchen Einfluss hat unsere psychische Verfassung auf die Gesundheit?

Wohlbefinden spiegelt den Zustand unserer körperlichen ,psychischen und sozialen Verfassung wider. Fühlen wir uns wohl, sind wir gesund, ausgeglichen und mit uns und der Umwelt im Reinen. Zwischen den drei Wohlfühldimensionen Körper, Psyche und Umwelt gibt es aber zu jeder Zeit Wechselwirkungen, die Einfluss auf unsere Gesundheit haben können.

Und für unsere Gesundheit tun wir wirklich viel: gesunde Ernährung, Sport, Hobbys und der regelmäßige Kontakt mit Freunden nehmen den Großteil der wenigen Freizeit ein, die neben Arbeit und Familie noch bleibt. Und während viele Menschen also zwei von drei Wohlfühldimensionen pflichtbewusst hegen und pflegen, wird die eigene Psyche leider viel zu oft aus dem Blick verloren.

Genau wie auf unseren Körper müssen wir auch auf unsere Psyche, die mentale Gesundheit, achtgeben. Leidet unsere Psyche unter dem Dauerfeuer von Stress, Anspannung, Sorgen, Kummer oder ständiger medialer und sozialer Erregung, können ernsthafte psychische Erkrankungen entstehen. Damit es erst gar nicht so weit kommt, sollten Sie auf die Anzeichen achten, dass Sie Ihre mentale Gesundheit vernachlässigen.

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5 Anzeichen, dass Ihre psychische Gesundheit leidet

Rückzugs ins Private

Schon allein der Gedanke an ein Treffen mit Freunden löst Stress und Erschöpfungsgefühle aus? Leidet die mentale Gesundheit unter Dauerstress, ziehen sich Betroffene oft ins Private zurück und versuchen, potenziell anstrengenden sozialen Situationen aus dem Weg zu gehen. In den eigenen vier Wänden können abgespannte Psychen wenigstens ein klein wenig Erholung und Ruhe tanken, bevor der Alltagsstress bald wieder von neuem beginnt. Werden Sie achtsam, wenn Sie merken, dass Sie sich öfter von sozialen Situationen fernhalten und sich nicht mehr aufraffen können, Freunde oder Familie zu sehen.

Schnelle emotionale Reaktionen

Wer auf dem sprichwörtlichen mentalen Zahnfleisch geht und ausgebrannt ist, kann oft auch mit den eigenen Emotionen oder denen anderer Menschen nicht gut umgehen. Ein typisches Anzeichen dafür, dass Sie mental im Ungleichgewicht sind, ist, wenn Sie schnell emotional werden. Bemerken Sie, dass auch Nichtigkeiten Sie über Gebühr emotionalisieren oder wütend machen? Horchen Sie in sich hinein und nehmen Sie sich, was Sie brauchen: Schlaf, Ruhe, Kontakt zu Freunden oder gemeinsame Zeit mit dem Partner oder der Partnerin.

Zunehmende Schlafprobleme

Psychische Belastungen wirken sich in vielen Fällen auch auf die Schlafdauer und Schlafqualität aus. Wer mental unausgeglichen ist und von Stress und Überarbeitung geplagt ist, hat oft auch Schlafprobleme. Sie können nicht einschlafen oder wachsen ständig wieder auf? Vielleicht fällt es Ihnen aber auch besonders schwer, morgens aus dem Bett zu kommen? Dies alles können Anzeichen dafür sein, dass Ihre psychische Gesundheit besser gepflegt werden muss.

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Körperliche Probleme und Schmerzen

Psychische Belastungen, Stress, Ängste und Erschöpfung können sich durch körperliche Beschwerden bemerkbar machen. Wir kennen dies etwa, wenn sich bei Stress unser Blutdruck erhöht oder durch Angst der Herzschlag beschleunigt. Werden psychische Belastungen aber zum Dauerzustand, können sich chronische körperliche Beschwerden wie Verdauungsprobleme oder Schmerzen einstellen. In der Medizin wird dann von psychosomatischen Beschwerden gesprochen, Beschwerden also, die nicht allein durch körperliche Ursachen erklärt werden können.

Müdigkeit und Erschöpfung

Wer die eigene mentale Gesundheit vernachlässigt und konsequent über Belastungs- und Stressgrenzen hinausgeht, wird mitunter müde und erschöpft. Und das macht sich nicht nur körperlich durch Lethargie und Antriebsarmut bemerkbar, sondern auch durch mentale Erschöpfung. Hören Sie in sich hinein: Finden Sie keine Kreativität mehr in sich oder fällt es schwer, Pläne zu schmieden, Ausflüge zu planen oder Urlaube vorzubereiten? Dies könnten Anzeichen sein, dass Sie mental stark überlastet sind. Gönnen Sie sich nun die bitter nötige mentale Pause und suchen Sie sich Dinge oder Menschen, die Ihnen helfen, die mentalen Akkus wieder aufzuladen.

Dritter Global Wellbeing Report 2023 von lululemon

Der neue Global Wellbeing Report von lululemon zeigt, dass das globale Wohlbefinden seit Beginn der Pandemie nicht verbessert wurde. In der Umfrage gaben 33 % der Befragten an, dass ihr Wohlbefinden niedriger sei als je zuvor. Obwohl mehr als zwei Drittel der Befragten ihr Wohlbefinden als oberste Priorität einstuften, gaben nur 12 % an, dass sie mit ihrem aktuellen Wohlbefinden zufrieden sind.

Dieses "Dilemma des Wohlbefindens" ist das Ergebnis eines beunruhigenden Paradoxes: Die Priorisierung des Wohlbefindens führt nicht automatisch zu dessen Verbesserung.

Die Umfrage von lululemon ergab auch, dass 60 % der Gen Z-Befragten sich wünschen, sie könnten offener über ihre Gefühle sprechen. Sarah Kline, Mitbegründerin und CEO von United for Global Mental Health, sagte dazu: "Es ist wichtig, offene Gespräche über psychische Gesundheit und Wohlbefinden zu fördern. Nur durch diese Offenheit können wir ein besseres Wohlbefinden für alle erreichen."

Deutsches Wohlbefinden: Fokus auf körperliches Wohlbefinden, weniger auf soziales Wohlbefinden

Laut einer neuen Umfrage von lululemon sind Deutsche im Vergleich zu Menschen in anderen Ländern weniger auf soziales Wohlbefinden bedacht. Sie geben seltener an, dass sich ihr soziales Wohlbefinden im Vergleich zu vor der Pandemie verbessert hat, setzen seltener Grenzen in persönlichen Beziehungen, bringen seltener ihre Bedürfnisse zum Ausdruck und treffen sich seltener mit anderen zu körperlichen Aktivitäten.

Dieser Unterschied könnte auf eine stärkere Priorisierung des körperlichen Wohlbefindens zurückzuführen sein. Deutsche geben im Vergleich zu Menschen in anderen Ländern häufiger an, dass das körperliche Wohlbefinden für ihr Wohlbefinden insgesamt am wichtigsten ist. Gleichzeitig geben sie seltener an, dass sich gemeinschaftliche Sportarten positiv auf das Wohlbefinden auswirken.

So können Sie Ihr Wohlbefinden verbessern

lululemon hat in einer Umfrage herausgefunden, dass Menschen mit höherem Wohlbefinden drei Dinge gemeinsam haben:

1. Sie treiben mehr Sport mit anderen Menschen

Sport ist gut für die körperliche und geistige Gesundheit. Wenn Sie mit anderen Menschen Sport treiben, können Sie sich sozialer verbunden fühlen und Stress abbauen.

2. Sie verbringen mehr Zeit mit Ihren Lieben

Soziale Beziehungen sind wichtig für das Wohlbefinden. Wenn Sie Zeit mit Menschen verbringen, die Ihnen wichtig sind, fühlen Sie sich unterstützt und geliebt.

3. Sie zeigen Ihre Gefühle, auch negative

Es ist wichtig, alle Gefühle zuzulassen, auch negative. Wenn Sie Ihre Gefühle verdrängen, kann dies zu Stress und psychischen Problemen führen.