Nabelbruch: Ursachen, Risiken und Symptome

Rings um unseren Bauchnabel ist das Bindegewebe natürlicherweise schwach. Ist der Druck aus dem Bauchraum zu groß, kann es hier zu „Brüchen“ kommen. Diese Risikofaktoren für Nabeldurchbrüche sollten Sie kennen.

Was ist denn ein Nabelbruch?

Unser Bindegewebe hat eine stützende Funktion. Es bildet ein strukturelles Gerüst in unserem Körper und hält Organe an ihren Positionen, stützt Muskeln und verleiht Gewebe Festigkeit und Elastizität. 

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Mit seiner Strukturfunktion muss Bindegewebe je nach Körper- und Gewebestelle mitunter großen Kräften standhalten. Auf das stützende Gewebe wirken Zugkräfte und großer Druck. Wird das Gewebe zu stark belastet oder ist geschwächt, kann es zu Durchbrüchen der Bindegewebshülle kommen. Solche „Brüche“ werden medizinisch als Hernien bezeichnet.

  • Ein Bindegewebsdurchbruch im Bereich des Bauchnabels wird als „Nabelbruch“ bezeichnet. Dabei kommt es in der Nabelgegend zu einer sichtbaren und fühlbaren Schwellung oder Ausstülpung. Es bildet sich ein Bruchsack. In diesen Sack können sich unter Umständen Organe aus dem Bauchraum schieben. 

Nabelbrüche entstehen mitunter während einer Schwangerschaft, wenn die Bauchdecke stark gedehnt wird. Auch bei Neugeborenen ist das Risiko für einen Nabelbruch höher, da die Nabelschnur eine Lücke im Bindegewebe hinterlassen hat, die erst noch geschlossen werden muss.

Nabelbruch: Symptome, an denen Sie die Nabelhernie erkennen

Ein Nabelbruch, auch bekannt als Nabelhernie, tritt auf, wenn Gewebe oder Organe aus dem Bauchraum durch eine Schwachstelle im Nabelbereich herausragen. Hier sind einige Symptome, die auf einen Nabelbruch hinweisen können:

  • Sichtbare Ausbuchtung am Nabel: Ein deutliches Anzeichen für einen Nabelbruch ist eine Beule oder Ausbuchtung am Nabel, die größer wird, wenn du stehst, hustest oder dich anstrengst.
  • Schmerzen oder Unbehagen: Manche Menschen mit einem Nabelbruch spüren Schmerzen oder ein unangenehmes Druckgefühl in der Nähe des Nabels oder im Bauchbereich.
  • Veränderungen beim Husten oder Heben: Der Bruch kann sich vergrößern oder schmerzhafter werden, wenn du hustest, niest oder schwere Gegenstände hebst.
  • Verdauungsbeschwerden: In einigen Fällen kann ein Nabelbruch zu Verdauungsproblemen führen, wie z.B. Verstopfung, Blähungen oder Sodbrennen.

Diese Ursachen und Risikofakten können einen Nabelbruch auslösen 

Im Bereich des Bauchnabels ist die Muskulatur von Natur aus unterbrochen. Hier gibt es eine natürliche Lücke, die nur von Bindegewebe geschlossen gehalten wird. Diese natürliche Schwachstelle im Gewebe ist anfällig für Hernien, sogenannte „Brüche“. Es gibt verschiedene Risikofaktoren und Ursachen für Nabelbrüche.

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Übergewicht und erhöhter Bauchdruck: Übergewicht und Fettleibigkeit können den Druck im Bauchraum erhöhen. Dieser erhöhte Bauchdruck kann dazu führen, dass Gewebe oder Organe durch die Schwachstelle im Nabel vorstehen und einen Nabelbruch verursachen.

Überanstrengung oder schweres Heben: Das Heben von schweren Gegenständen oder das übermäßige Anstrengen der Bauchmuskulatur kann zu einer erhöhten Belastung der Bauchwand führen. Dies kann dazu führen, dass Gewebe oder Organe durch die Schwachstelle im Nabel vorstehen und einen Nabelbruch verursachen. Es ist wichtig, beim Heben von schweren Gegenständen die richtige Technik anzuwenden und die Bauchmuskulatur nicht übermäßig zu belasten, um das Risiko für Nabelbrüche zu reduzieren.

Chronische Verstopfung oder anhaltender Husten: Chronische Verstopfung kann zu wiederholtem starkem Pressen beim Stuhlgang führen, was den Druck im Bauchraum erhöht. Dieser erhöhte Druck kann dazu führen, dass Gewebe oder Organe durch die Schwachstelle im Nabel vorstehen und einen Nabelbruch verursachen. Ebenso kann anhaltender Husten, beispielsweise aufgrund einer chronischen Lungenerkrankung, den Bauchdruck erhöhen und das Risiko eines Nabelbruchs erhöhen. Es ist wichtig, eine gesunde Ernährung und Lebensweise zu pflegen, um Verstopfung zu vermeiden und den Husten unter Kontrolle zu halten, um das Risiko für Nabelbrüche zu reduzieren.

So wird eine Nabelhernie behandelt

Die Behandlung eines Nabelbruchs hängt von der Größe des Bruchs, den damit verbundenen Symptomen und dem allgemeinen Gesundheitszustand der Person ab. Für gewöhnlich werden folgende Behandlungsmethoden angewandt:

Beobachtung: Bei kleinen Nabelbrüchen ohne Symptome kann der Arzt empfehlen, den Bruch zu beobachten und regelmäßige Untersuchungen durchzuführen, um sicherzustellen, dass sich der Bruch nicht vergrößert oder Symptome entwickelt.

Tragen einer Unterstützung: In einigen Fällen kann das Tragen einer speziellen Bauchbinde oder eines Nabelbruchgurts dazu beitragen, den Bruch zu stabilisieren und Beschwerden zu lindern.

Chirurgische Reparatur: Wenn der Nabelbruch groß ist, Symptome verursacht oder ein erhöhtes Risiko für Komplikationen besteht, kann eine Operation empfohlen werden. Während der Operation wird die Schwachstelle im Nabelbereich geschlossen und verstärkt, um den Bruch zurückzuhalten. Dies kann in der Regel minimalinvasiv durchgeführt werden, indem kleine Schnitte gemacht und ein Netzimplantat zur Stabilisierung eingesetzt wird.