
Leben ohne Salz: So reagiert Ihr Körper auf den radikalen Verzicht
Tatsächlich ist es gar nicht so einfach, komplett auf Salz zu verzichten. Denn in vielen Lebensmitteln – auch in scheinbar ungesalzenen – ist Salz versteckt enthalten – etwa in Brot oder Käse.
Ein kompletter Verzicht auf Salz hätte dennoch weitreichende Auswirkungen auf den menschlichen Körper. Bereits nach wenigen Tagen ohne Salz kann es zu ersten Beschwerden kommen, denn Salz ist für zahlreiche lebenswichtige Funktionen unverzichtbar:
1. Kreislaufprobleme und Schwäche
Ohne Salz sinkt die Natriumkonzentration im Blut, was zu Schwindel, Müdigkeit und im Extremfall zu Kreislaufkollaps führen kann. Besonders bei körperlicher Aktivität und starkem Schwitzen droht eine sogenannte Hyponatriämie, also ein gefährlicher Natriummangel, der auch zu Verwirrtheit, Kopfschmerzen und im schlimmsten Fall zu Krampfanfällen führen kann.
2. Störungen im Wasser- und Elektrolythaushalt
Salz reguliert den Flüssigkeitshaushalt im Körper. Fehlt es, kann der Körper Wasser nicht mehr richtig speichern und ausscheiden. Dies kann zu Muskelkrämpfen, Störungen der Nervenfunktion und sogar zu Schwellungen im Gehirn führen.
3. Beeinträchtigung von Herz und Nieren
Ein dauerhafter Salzmangel belastet Herz und Nieren, da sie für die Regulation des Blutdrucks und die Ausscheidung von Flüssigkeit auf Salz angewiesen sind. Zu wenig Salz kann den Blutdruck gefährlich absenken und die Organfunktion beeinträchtigen.
Fazit: Komplett auf Salz zu verzichten, ist für den Körper nicht gesund. Eine bewusste Reduktion des Salzkonsums ist sinnvoll, aber ein völliger Verzicht kann gravierende gesundheitliche Probleme verursachen. Die richtige Balance ist entscheidend für Ihr Wohlbefinden.
Welche Lebensmittel enthalten besonders viel Salz?
Besonders viel Salz steckt in verarbeiteten Lebensmitteln wie Wurstwaren (z. B. Salami, roher Schinken, Lachsschinken), Käse (etwa Harzer Käse, Schmelzkäse, Gouda) sowie in eingelegtem oder gepökeltem Fisch wie Matjes und Salzhering.
Auch Fertiggerichte, Tiefkühlpizzen und Kartoffelbrei aus der Tüte enthalten oft hohe Mengen Salz. Snacks wie Salzstangen, Chips oder Laugengebäck sind ebenfalls salzreich.
Brot und Brötchen zählen zu den versteckten Salzquellen, da sie häufig viel Salz enthalten, obwohl man es nicht schmeckt. Insgesamt gilt: Besonders stark salzhaltig sind Lebensmittel mit mehr als 1,5 Gramm Salz pro 100 Gramm.
Wie viel Salz ist gesund?
Für eine gesunde Ernährung empfehlen Fachgesellschaften wie die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) und die Weltgesundheitsorganisation (WHO), als Erwachsener täglich nicht mehr als 5 bis 6 Gramm Salz zu sich zu nehmen – das entspricht etwa einem gestrichenen Teelöffel. Die meisten Menschen in Deutschland nehmen deutlich mehr Salz auf als empfohlen.
Wie kann man Salz im Alltag reduzieren, ohne auf Geschmack zu verzichten?
Um Salz im Alltag zu reduzieren, ohne auf Geschmack zu verzichten, empfiehlt es sich, frisch zu kochen und dabei gezielt auf den Salzgehalt zu achten. Statt Salz können frische Kräuter wie Petersilie, Schnittlauch, Koriander oder Minze verwendet werden, die den Speisen ein intensives Aroma verleihen.
Auch Gewürze wie Knoblauch, Pfeffer, Chili oder Muskat bringen Würze ohne zusätzliches Salz. Zitronensaft, Essig oder Balsamico eignen sich ebenfalls hervorragend, um Gerichte geschmacklich aufzupeppen.
Wichtig ist, beim Kochen sparsam mit Salz umzugehen und lieber am Tisch nachzusalzen, denn so gewöhnt sich der Gaumen allmählich an weniger Salz.
Quellen: