Nasenbluten in der Schwangerschaft: Ist das eigentlich gefährlich?

Eine Schwangerschaft geht mit verschiedenen körperlichen Veränderungen einher. Aber was, wenn die Nase blutet? Wir erklären, wie es zu Nasenbluten in der Schwangerschaft kommt und, ob es gefährlich ist.

Während der Schwangerschaft durchläuft der weibliche Körper eine Vielzahl von Veränderungen, um das heranwachsende Baby zu unterstützen und auf die Geburt vorzubereiten. Es werden erhöhte Menge an Hormonen wie Östrogen und Progesteron produziert, um die Schwangerschaft aufrechtzuerhalten. Diese Hormone spielen eine wichtige Rolle bei der Entwicklung des Fötus und der Vorbereitung des Körpers auf die Geburt. Da sich das Baby, die Plazenta, das Fruchtwasser und zusätzliches Blutvolumen entwickeln, kommt es in der Regel zu einer Gewichtszunahme. Ist eine Frau schwanger, muss ihr Herz mehr Blut pumpen, sodass sich die Herzfrequenz erhöht und aufgrund von hormonellen Veränderungen kann es zu Verdauungsbeschwerden wie Verstopfungen kommen. 

Doch was bedeutet Nasenbluten in der Schwangerschaft? Wir erklären, ob es ein Grund zur Sorge ist, wenn Blut aus den Blutgefäßen der Nase austritt. 

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Ist Nasenbluten in der Schwangerschaft gefährlich?

Nein, in der Regel ist Nasenbluten in der Schwangerschaft nicht gefährlich. Allerdings kann es in dieser Zeit häufiger dazu kommen, dass die Nase blutet – verantwortlich hierfür sind vor allem die hormonellen Veränderungen. Wie bereits erwähnt, steigt während der Schwangerschaft der Hormonspiegel im Körper an, insbesondere die Konzentration des Hormons Östrogen. Dies führt zu einer erhöhten Durchblutung der Schleimhäute, einschließlich der Nasenschleimhaut, die die Blutgefäße empfindlicher macht.

Hinzu kommt, dass der Körper während der Schwangerschaft generell die Durchblutung erhöht, um den wachsenden Bedarf an Sauerstoff und Nährstoffen für das Baby zu decken. Dies kann dazu führen, dass die Blutgefäße in der Nase leichter platzen und Nasenbluten verursachen.

Obwohl Nasenbluten während der Schwangerschaft in der Regel harmlos ist, sollten Sie Ihren Arzt oder Ihre Ärztin konsultieren, wenn das Nasenbluten sehr stark ist, länger als 20 Minuten anhält oder von anderen Symptomen begleitet wird. Ihr Arzt oder Ihre Ärztin kann weitere Untersuchungen durchführen, um die genaue Ursache festzustellen und angemessene Behandlungsmaßnahmen empfehlen.

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Weitere Ursachen für Nasenbluten

Aber die Schwangerschaft muss nicht immer für das Nasenbluten verantwortlich sein, denn auch andere Faktoren können die Blutung hervorrufen. Die häufigste Art von Nasenbluten ist das vordere Nasenbluten, bei dem das Blut aus den Blutgefäßen in der vorderen Nase oder der Nasenscheidewand stammt. Dieses wird in den meisten Fällen durch äußere Einflüsse verursacht. Dazu zählen vor allem:

Trockene Luft

Heizungen im Winter oder Klimaanlagen im Sommer können die Luftfeuchtigkeit in Innenräumen verringern und so die Nasenschleimhaut austrocknen. Eine trockene Nasenschleimhaut ist anfälliger für Blutungen, weshalb es vermehrt zu Nasenbluten kommen kann.

Nasenbohren

Das häufige oder zu kräftige Reinigen der Nase durch Nasenbohren, die Verwendung von Wattestäbchen oder aggressives Schnäuzen kann die empfindlichen Blutgefäße in der Nase reizen und Nasenbluten zur Folge haben.

Nasensprays oder Medikamente

Bestimmte Nasensprays oder Medikamente können die Nasenschleimhaut austrocknen oder die Blutgefäße verengen, was wiederum Nasenbluten verursachen kann. Besonders während der Schwangerschaft sollten Sie daher die Verwendung solcher Produkte begrenzen und vorab Rücksprache mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin halten.

Es gibt auch seltene Fälle von hinterem Nasenbluten, bei dem das Blut aus den Blutgefäßen weiter hinten in der Nase oder im Rachenraum stammt. Dies kann auf schwerwiegendere Ursachen wie Bluthochdruck, Nasentumore oder Blutgerinnungsstörungen hinweisen.

Was tun gegen Nasenbluten in der Schwangerschaft?

Es gibt verschiedene Maßnahmen, um das Nasenbluten zu stoppen oder zu reduzieren.

  • Nehmen Sie eine aufrechte Sitzposition ein, um den Blutfluss zum Kopf zu verringern.
  • Verwenden Sie Ihren Daumen und Zeigefinger, um sanften Druck auf die Nasenflügel auszuüben. Halten Sie diese Position für etwa 10 Minuten aufrecht, um das Bluten zu stoppen.
  • Beugen Sie Ihren Kopf leicht nach vorne, um zu verhindern, dass das Blut in den Rachen fließt.
  • Legen Sie ein kaltes Tuch oder eine Eispackung auf die Stirn oder den Nacken, um die Blutgefäße zu verengen und das Bluten zu reduzieren.
  • Verwenden Sie eine nasale Salzwasserlösung oder ein abschwellendes Nasenspray, um die Nasenschleimhaut zu befeuchten und zu beruhigen. Vermeiden Sie hingegen abschwellende Nasensprays mit gefäßverengenden Wirkstoffen, es sei denn, sie wurden Ihnen ärztlich empfohlen.

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