
Über 58 Prozent aller Deutschen zahlen noch immer bevorzugt mit Bargeld. Doch die Zahl sinkt seit Jahren kontinuierlich. Kredit- oder Bankkartenzahlungen werden immer beliebter. Aus unternehmerischer Sicht hat der Wechsel von Bargeld zu Kartenzahlungen wesentliche (gesundheitliche) Vorteile. Auch die Kunden profitieren davon, nicht nur durch die größere Flexibilität. Welche Vorteile es noch gibt und was die Umstellung von Bargeld zu Kartenzahlungen wirklich bringen kann, zeigen diese Zahlungsmythen-Aufklärungen.
Bargeld vs. Kartenzahlungen: Schluss mit Mythen
Zu den Zahlungen mit Bargeld kursieren viele Unwahrheiten. Auch die Vorstellungen von der Bezahlung mit Karte entsprechen nicht immer der Realität. Es ist Zeit, damit aufzuräumen. Nur Bares ist Wahres – noch immer nutzt jeder Zweite das Bargeld zur Begleichung kleinerer Beträge. Doch worüber niemand spricht: Vor allem die Münzen machen den Geldbeutel nicht nur schwer, sondern sind auch ein klappernder Begleiter in der Hosentasche, der womöglich Kriminelle aufmerksam machen kann. Die Zahl der Handtaschendiebstähle stieg 2022 beispielsweise auf 17.220 Fälle (2021 waren es nur 13.109). Diebe fühlen sich vor allem immer dann magisch angezogen, wenn sie eine dickte Beute wittern, u. a. durch (hörbares) Bargeld in der Tasche.
Außerdem birgt Bargeld noch ein weiteres Risiko: für Allergiker. Die Euro-Münzen nutzen sich nicht nur schneller ab als der US-Cent, sondern können bei besonders empfindlichen Personen auch zu Hautreizungen führen. Ein Schweizer Dermatologe, Thomas Fuchs, warnte beispielsweise davor, dass vor allem die 1- und 2-Euro-Münzen eine Nickelallergie auslösen können. Ursächlich dafür sind die zahlreichen Metall-Legierungen, die durch den Kontakt mit der Haut und Schweiß zu chemischen Reaktionen führen können. Allergie-Anzeichen verursacht durch die Münzen können beispielsweise juckende oder gerötete Hautstellen sein.
Wer seine Zahlungen über ein EC-Terminal vornimmt, kommt nicht mit den Münzen in Berührung. Kartenzahlungen werden aufgrund ihrer praktischen Anwendung immer beliebter. Statt eines üppig gefüllten Geldbeutels reicht ein kleines Etui. Es passt in jede noch so kleine Tasche und bietet monetäre Freiheit im Mini-Format.

Bargeld ist ungesünder: Darum entscheiden sich immer mehr Unternehmen für Kartenzahlung
Mit Bargeld muss ich keine Transaktionsgebühren zahlen. Die Kundenzufriedenheit ist bei angebotenen Bargeldzahlungen viel höher. Diese zwei Mythen aus unternehmerischer Sicht haben sich in den letzten Jahren deutlich verändert. Die Akzeptanz von Bargeld in Psychotherapie, Ökoladen, Vital-Shop und Co. ist oftmals sogar deutlich teurer und fordert ihren gesundheitlichen Tribut.
Bei der Bargeldeinnahme werden oftmals die immer gleichen Bewegungen ausgeführt. Wird die Kasse mehrmals pro Stunde geöffnet und geschlossen, macht sich das schnell in Schulter und Arm bemerkbar. Mitarbeitende, die hier nicht für ausreichend Entlastung und stärkende Sport sorgen, riskieren Schmerzen und andere gesundheitliche Folgen.
Außerdem muss das Bargeld für den Kassenabschluss gezählt werden. Das bedeutet nicht nur einen zeitlichen Aufwand, sondern abermals eine monotone Bewegung, die vor allem den Oberarm besonders anstrengt. Werden die Münzen sogar noch für die Abgabe bei der Bank gerollt, verdoppeln sich der zeitliche Aufwand und die muskuläre Beanspruchung.
Die Annahme von Bargeld ist für Mitarbeitende auch eine nicht zu unterschätzende, mentale Belastung. Sie müssen nicht nur besonders aufmerksam bei der Entgegennahme des Geldes, sondern auch beim Abzählen der korrekten Rückgeldmenge sein. Unterläuft ihnen hier ein Fehler, macht sich das im Falschbestand der Kasse bemerkbar, sondern zieht auch Rechtfertigungen vor dem Chef nach sich. Eine weitere psychische Belastung ist die Angst vor der Annahme von Falschgeld. Wie die Deutsche Bundesbank bekannt gab, waren 2022 über 73.000 falsche Münzen im Umlauf. Im Vergleich zum Vorjahr ein enormer Anstieg, denn bei 2021 waren es nur ca. 41.100.
Ein Unternehmen Falschgeld angenommen, wird darauf keine Entschädigung gezahlt. Viel mehr noch: Wird es zu spät entdeckt und (unwissentlich) weitergegeben, kann daraus ein Straftatbestand resultieren. Die Angst, dafür verantwortlich zu sein und dem Unternehmen (mehrfachen) Schaden zuzufügen, kann Mitarbeitenden seelischen Druck bereiten, der sogar krank machen kann.

Darum werden Kartenzahlungen immer beliebter
Immer mehr Unternehmen setzen auch bei Kleinstbeträgen auf die Zahlung per EC- und/oder Kreditkarte. Damit kommen sie dem wachsenden Wunsch vieler Kunden nach, denn auch sie möchten immer öfter auch kleine Beträge bequem per Plastikkarte zahlen können. Ein riesiger Vorteil für Unternehmer sind die geringeren Kosten für die Hardware. Eine teure Kasse muss gar nicht erst angeschafft oder unterhalten werden. Auch Verschleißteile wie eine Kassenschublade, Federn und Co. entfallen. Stattdessen wird bezahlen heute immer öfter smart über ein Tablet mit einem mobilen Terminal möglich. Die Hardware-Lösungen bekommen Unternehmen vielerorts sogar durch die Zahlungsabwicklung (kostenlos) bereitgestellt.
Mit Karte, statt mit Bargeld zu zahlen, bringt auch einen Geschwindigkeitsvorteil. Wir alle kennen die unsäglichen Sekunden, die gar nicht enden wollen, wenn jemand vor uns in der Schlange Kleingeld zusammen sucht oder in der Tiefe seiner Hosentasche die letzten Scheine nach oben befördert. Lange Schlangen und unnötige Wartezeiten entfallen durch die Kartenzahlung ebenfalls, denn meist sind die Transaktionen schon in Sekunden abgewickelt.
Auch der Faktor Hygiene spielt bei der Bargeld- und Kartenzahlung eine wesentliche Rolle. Da Münzen und Scheine meist durch Tausende Hände gehen, sind sie ein Sammelsurium für viele Verschmutzungen, Bakterien und Keime. Wer eine besonders empfindliche Haut hat, bemerkt manchmal, dass es plötzlich juckt oder sich rote Stellen zeigen, wenn das Bargeld durch die Finger wandert. Hygienischer sind hingegen die Kartenterminals. Hier müssen Kunden zwar häufig ihre Geheimzahl eintippen, doch nicht immer. Wird das Zahlen-Pad regelmäßig gesäubert, gibt es kaum einen Nährboden für Bakterien und Co.
Der Mythos, dass Kartenzahlungen für Händler teurer sind, ist ebenfalls längst überholt. Viele Abwicklungsdienstleister bieten spezielle Paket-Angebote, sodass die Kosten gering gehalten werden. Dafür sparen sich Unternehmen die Manpower durch den Verzicht auf die Bargeldzählungen.