Küssen, Streicheln, Sex – für einen Großteil der Bevölkerung gehört sexuelle Intimität nicht nur zur Beziehung, sondern generell zum Leben dazu. Sei es der Geschlechtsverkehr mit dem Partner oder der mit sich selbst in Form von Selbstbefriedigung. Gründe hierfür gibt es viele: Der Geschlechtsverkehr bietet uns etwa die Möglichkeit, jemandem, den wir lieben, besonders nahe zu sein und der Orgasmus beschert uns unbeschreibliche Glücksgefühle. Trotz dessen entscheiden sich viele Menschen für ein Leben ohne Sexualität.
Leben ohne Sexualität: Vorteile und Nachteile auf einen Blick
Nachteile
Lust und Leidenschaft machen nicht nur Spaß, sondern können sich obendrein förderlich auf unsere Gesundheit auswirken. Denn: Dadurch, dass beim Liebesakt Körperflüssigkeiten ausgetauscht werden, werden Abwehrzellen aktiviert und so unser Immunsystem gestärkt. Außerdem regt der Geschlechtsverkehr die Durchblutung an, trainiert das Herz-Kreislauf-System und kann nachweislich Stress reduzieren. Dieser gilt sowohl als Risikofaktor für psychische Erkrankung wie Depressionen als auch für Bluthochdruck und andere Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Ein weiterer Vorteil: Sex macht glücklich. Denn: Beim Geschlechtsverkehr, insbesondere beim Orgasmus, schütten wir Botenstoffe aus, die umgangssprachlich als Glückshormone bezeichnet werden. Diese sorgen für das ganz besondere Hochgefühl. Regelmäßiger Sex kann sich daher positiv auf unsere mentale Gesundheit auswirken und uns zufriedener machen.
Wer auf Sex verzichtet, profitiert nicht von bereits genannten gesundheitlichen Vorteilen des Geschlechtsverkehrs oder der Selbstbefriedigung. Frauen, die enthaltsam leben, können obendrein eine stärkere Periode bekommen und die Schmerzen können zunehmen, da Orgasmen Verkrampfungen lösen und für eine bessere Durchblutung des Beckenbodens sorgen.
Vorteile
Sowohl Geschlechtsverkehr als auch Selbstbefriedigung selber haben ausschließlich Vorteile. Allerdings kann man sich nicht mit sexuell übertragbaren Krankheiten anstecken, wenn man ein Leben ohne Sexualität führt. Allerdings kann man eine Ansteckung auch verhindern, in dem man verhütet. Der Verzicht auf Sex ist allerdings das wohl sicherste Verhütungsmittel. Außerdem: Asexuelle haben kein sexuelles Verlangen und finden daher mitunter nur Erfüllung in einem Leben mit sexueller Abstinenz.
Warum verzichten Menschen auf Geschlechtsverkehr?
Viele junge Paare sparen sich für die Ehe auf und verzichten vorher auf Sex. In den meisten Fällen hat dies religiöse Hintergründe. Sowohl im traditionellen Christentum als auch im Hinduismus und Islam ist Geschlechtsverkehr vor der Ehe untersagt. Aber auch das katholische Zölibat verbietet Priestern den sexuellen Akt, genauso wie die Ehe und die Familiengründung. Doch nicht immer ist die Religion das Motiv der Enthaltsamkeit – auch eine Asexualität kann dahinter stecken. Unter dieser verstehen wir die Abwesenheit von sexuellem Interesse an anderen Menschen oder ein generelles nicht vorhandenes Verlangen nach Sex.
Ein vorübergehender Verlust der Libido kann durch körperliche Faktoren wie hormonelle Umstellungen, beispielsweise in den Wechseljahren oder durch die Einnahme der Antibabypille sowie verschiedene Erkrankungen hervorgerufen werden. Dazu zählen vor allem:
- Schilddrüsenunterfunktion
- Bluthochdruck
- Herzkrankheiten
- oder sexuelle Dysfunktionen wie eine erektile Dysfunktion.
Ebenso können traumatische Erfahrungen, psychische Erkrankungen wie Burnout oder Depression sowie anhaltender Stress dafür sorgen, dass die sexuelle Lust abnimmt oder ganz verschwindet.
Innerhalb einer Beziehung können außerdem Beziehungsprobleme wie mangelnde Kommunikation, fehlende emotionale Verbundenheit oder ungelöste Konflikte dazu führen, dass Menschen keinen Sex haben möchten.
Leben ohne Sexualität in der Ehe
Während Liebespaare am Anfang einer Beziehung mit Schmetterlingen im Bauch und Herzchen in den Augen häufig kaum die Finger voneinander lassen können, nimmt die Häufigkeit des Geschlechtsverkehrs im Laufe der Zeit bei den meisten ab. Und das ist ganz normal, solange beide Ehepartner damit einverstanden sind. Entweder es kehrt mit der Zeit eine gewisse Gewohnheit ein oder die Libido nimmt ab. Wie bereits erwähnt, können auch Unzufriedenheit oder Streitigkeiten innerhalb der Beziehung dazu führen, dass die Lust auf Sex weniger wird. Hier ist eine offene Kommunikation besonders wichtig, um möglichen Beziehungsproblemen vorzubeugen.