Wir verlieren jeden Tag Haare. Etwa 100 Stück sind ganz normal und unbedenklich. Fallen die Haare allerdings büschelweise aus und hinterlassen kahle Stellen, handelt es um einen krankhaften Haarausfall. Dieser sogenannte kreisrunde Haarausfall – auch Alopecia areata genannt – gehört zu den häufigsten Formen des Haarausfalls.
Ursachen von kreisrundem Haarausfall
Eine Störung im Immunsystem ist Experten zufolge der Grund, wieso es zu kreisrundem Haarausfall kommt. Eine Autoimmunreaktion sorgt dafür, dass sich Abwehrzellen gegen die Zellen in den Haarwurzeln richten. Die Folge: Es kommt zu einer Entzündungsreaktion, die das Haarwachstum beeinträchtigt und die Haare schließlich ausfallen. Allerdings ist die Haarwurzel nicht zerstört. Ein erneutes Nachwachsen der Haare ist daher möglich. Interessant: Männer und Frauen sind gleichermaßen vom kreisrunden Haarausfall betroffen.
Symptome von kreisrundem Haarausfall
Der kreisrunde Haarausfall betrifft meistens die Haare auf dem Kopf, kann aber auch an anderen Stellen wie an den Augenbrauen oder am Bart auftauchen. Anfangs tritt der Haarausfall nur an einer kleinen Stelle auf und breitet sich weiter aus. Diese sind meistens gänzlich kahl und rund. Das Haar kann innerhalb von sechs bis zwölf Monaten von selbst wieder nachwachsen. Kreisrunder Haarausfall kann immer wieder auftreten.
Wer kahle Hautstellen entdeckt, sollte zu einem Dermatologen, um die genaue Ursache abklären zu lassen. Laut dem Berufsverband der Deutschen Dermatologen (BVDD) kann es sich bei dem Haarausfall auch um andere Erkrankungen wie einen Pilz handeln.
Behandlung von kreisrundem Haarausfall – die 5 besten Tipps
Es gibt leider kein Wundermittel oder den erfolgversprechenden Therapieansatz, der Ihnen wieder zu einer prachtvollen und wunderschönen Mähne verhilft. Allerdings gibt es verschiedene Behandlungsmöglichkeiten, die das Haarwachstum anregen.
1. Therapie mit hautreizenden Stoffen
Eine der ältesten Behandlungen sind hautreizende Stoffe wie Anthralin (Cignolin), Chrysarobin, oder Capsaicin. Die Substanz soll Hautirritationen auslösen und so das Haarwachstum anregen.
2. Einnahme von Zink
Das Spurenelement gilt als wichtiger Baustein zahlreicher Enzyme. Dank Zink bleibt unsere Kopfhaut gesund, sodass sie unsere Haare mit wichtigen Nährstoffen versorgt. Zudem schätzt Zink unsere Immunabwehr – es kann also dazu beitragen, Entzündungen einzudämmen. Aus diesem Grund kann Zink bei kreisrundem Haarausfall förderlich sein. Sprechen Sie vor der Einnahme mit Ihrem Arzt und klären Sie ab, ob Sie zusätzlich Zink einnehmen sollten.
3. Haar nicht überpflegen
Damit Ihr Haar und Ihre Kopfhaut gesund bleiben, sollte Sie keine übertriebene Pflege betreiben. Ständiges Haarewaschen, föhnen und stylen trocknet Haut und Haare aus. Lassen Sie sich von Ihrem Arzt beraten, welche Produkte er für Ihre Haarpflege empfiehlt. Bestimmte Shampoos oder Lotionen wirken stimulierend auf Ihre Kopfhaut. Die gute Nachricht: Haarfärben beeinflusst den kreisrunden Haarausfall nicht. Aber auch hier gilt, dass zu häufiges und aggressives Färben das Haar angreift, es strohig und brüchig werden lässt.
4. Psychotherapie
Unter Haarausfall zu leiden, stellt für die meisten Betroffenen eine große Belastung dar und kann sogar Depressionen auslösen. Um leichter mit der Diagnose umzugehen, kann eine Psychotherapie helfen. Denn zusätzlicher emotionaler Stress kann Ihr Haarwachstum ebenfalls beeinträchtigen.
5. Stress vermeiden
Übermäßiger Stress kann dazu führen, dass Haarfollikel verfrüht in die Ruhephase gelangen und vermehrt ausfallen. Aus diesem Grund sollten Sie Stress möglichst meiden und gezielt für Phasen der Entspannung sorgen. Stressabbau ist sehr individuell – unter anderem können Hobbys, Sport oder Sozialkontakte aktiv zur Stressbewältigung beitragen.