Wer hätte nicht gerne volles, dichtes Haar? Doch nicht jeder ist mit einer prachtvollen Mähne gesegnet. Viele haben mit dünner werdendem Haar zu kämpfen oder bemerken nach dem Duschen mit Schrecken dicke Haarbüschel im Ausfluss. Veranlagung? Falsche Haarpflege? Vielleicht, aber Haarausfall kann häufig auch ein Anzeichen für einen Nährstoffmangel sein. Folgende Mängel an Nährstoffen und Vitaminen können daher Haarausfall verantworten.
Im Video: Haarausfall – was tun, wenn die Haarpracht schwindet?
Haarausfall: Vitaminmangel und fehlende Nährstoffe können schuld sein
1. Eisenmangel
Fehlt uns Eisen, leidet der Sauerstofftransport, was das Haarwachstum beeinträchtigt. Die Folge: Unser Haar kann dünner werden und ausfallen. Eine Mangelversorgung des Mineralstoffs kann unter anderem durch eine ungenügende Eisenaufnahme oder durch Blutungen verursacht werden. Aus diesem Grund können Frauen aufgrund ihrer Menstruation vermehrt unter einem Eisenmangel leiden. Neben Haarausfall sind häufige Anzeichen Müdigkeit, höhere Infektanfälligkeit oder Gesichtsblässe. Um einem Eisenmangel bestmöglich vorzubeugen, sollten Sie eisenhaltige Lebensmittel wie Hülsenfrüchte, Blattgemüse oder Fleisch zu sich nehmen. Die empfohlene Tagesmenge der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) beträgt für erwachsene Frauen (unter 51 Jahren) 15 mg, für Männer etwa 10 mg.
2. Vitamin-D-Mangel
Wir brauchen Vitamin D für unsere Knochen, Muskeln, unser Immunsystem und eben auch für unsere Haare. Hierbei unterstützt das Sonnenvitamin den Calciumstoffwechsel und hält die Haut in Balance – was wichtig für gesundes Haar ist. Menschen, die unter Haarausfall leiden, haben meistens auch einen zu niedrigen Vitamin-D-Spiegel. Vor allem im Winter leiden wir häufiger unter einem Mangel. Um dem vorzubeugen, ist es daher hilfreich, Vitamin D zu supplementieren.
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3. Zinkmangel
Zink kommt in unseren Knochen, unserer Haut und auch in unseren Haaren vor. Dank des Spurenelements bleibt unsere Kopfhaut gesund – die beste Voraussetzung also für schöne Haare. Fehlt uns Zink, fallen uns die Haare aus. Wenn die Haarwurzeln durch den Mangel in Mitleidenschaft geraten, kommt es zu Entzündungen – das äußert sich dann durch kreisrunden Haarausfall. Da unser Körper Zink nicht speichern kann, sollten Sie regelmäßige das Spurenelement mit der Nahrung aufnehmen. Vor allem tierische Lebensmittel wie Rind- und Schweinefleisch, Eier, Milch und Käse sind gute Zinklieferanten. Pflanzliche Quellen sind Kürbiskerne, Weizenkleie und Nüsse. Die empfohlene Referenzmenge für Zink richtet sich nach Alter und Geschlecht. Frauen sollten laut der DGE täglich etwa 7 bis 10 mg zu sich nehmen. Bei Männern liegt der Wert zwischen 11 und 16 mg.
4. Calciummangel
Für starke Knochen und Zähne brauchen wir Calcium. Bei einem Calciummangel treten Muskelkrämpfe, trockene Haut und Haarausfall auf. Der Grund: Es kommt zu einer gestörten Hornbildung, weswegen uns die Haare ausfallen können und unsere Nägel brüchig werden. Der tägliche Calciumbedarf bei Erwachsenen beträgt laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung circa 1000 Milligramm. Milchprodukte wie Kuhmilch, Joghurt, Käse sowie Gemüse wie Brokkoli und Blattspinat versorgen Sie mit einer ordentlichen Portion des lebensnotwendigen Mineralstoffs.
5. Vitamin-A-Mangel
Vitamin A, auch als Retinol bekannt, brauchen wir für eine gesunde Haut, starke Augen und zum Schutz unserer Zellen. Aber auch unser Haar benötigt Vitamin A, da es an der Fettsynthese in den Haarfollikeln beteiligt ist – so kann einer trockenen Kopfhaut vorgebeugt werden. Vitamin A finden Sie in tierischen Lebensmitteln zum Beispiel in Fleisch und Eigelb. Pflanzliche Quellen sind Möhren, Brokkoli oder Spinat. In diesem Gemüse steckt viel Beta-Karotin, eine Vorstufe von Vitamin A. Grundsätzlich ist unsere Vitamin-A-Versorgung hierzulande gut. Allerdings gibt es Risikogruppen, zu denen Schwangere und Stillende, frühgeborene Babys und ältere Menschen gehören, die zu einem Mangel neigen können.
6. Omega-3-Mangel
Die gesunden, mehrfach ungesättigten Fettsäuren sind wichtige Bausteine in unserem Organismus. Wir benötigen Omega-3-Fettsäuren unter anderem für unsere Zellmembran, für Gewebshormone und eben auch für gesunde und dichte Haare. Die Fettsäure nähren das Haar, unterstützen das Haarwachstum und schützen die Haarwurzeln. Bei einem Mangel kann daher ein Haarverlust drohen. Um dem vorzubeugen, sollten Sie vor allem regelmäßig fetten Fisch, hochwertige Pflanzenöle wie Lein- und Rapsöl sowie Walnüssen verzehren.
7. Selen-Mangel
Nicht nur für unseren Zellschutz ist Selen essenziell. Als Bestandteil vieler Enzyme ist das Spurenelement an zahlreichen Prozessen beteiligt. So trägt Selen unter anderem zu gesunden Haarwurzeln bei. Dünner werdendes und ausfallende Haare können daher Folge einer Unterversorgung sein. Um dem vorzubeugen, sollten Sie regelmäßig selenreiche Lebensmittel zu sich nehmen – zum Beispiel Pilze, Fisch, Paranüsse sowie Kohl- und Zwiebelgemüse.
Haarausfall? Auch Hormone checken lassen!
Möglicherweise stecken hinter Ihrem Haarverlust hormonell bedingte Ursachen. Das kann zum Beispiel nach einer Schwangerschaft, nach dem Absetzen einer Hormonmedikation oder während der Wechseljahre der Fall sein. Meist kommt es hierbei zu einer Unterversorgung mit dem weiblichen Östrogen. Eine weitere Erklärung kann die Schilddrüse bieten. Genauer gesagt eine Schilddrüsenunterfunktion, bei der zu wenig Hormone gebildet werden. Die Folgen? Trockenes, mattes und dünner werdendes Haar. Aus diesen Gründen sollten Sie bei Ihrem Arztbesuch auch Ihre Hormonwerte checken lassen.