Inhaltsverzeichnis
- Was ist Eichelkäse?
- Wie entsteht Smegma und welche Funktion hat es?
- Richtige Intimpflege: Was hilft gegen Eichelkäse?
- Im Video: Alles rund um die Intimpflege beim Mann und der Frau
- Wie oft sollte der Penis gewaschen werden?
- No-Gos bei der Intimpflege
- Das passiert, wenn Sie Smegma nicht regelmäßig entfernen
- 1. Der Penis riecht unangenehm
- 2. Risiko für bakterielle Infektionen steigt
- 3. Entzündungen, Rötungen und Juckreiz
- Verursacht Smegma Peniskrebs?
Was ist Eichelkäse?
Eichelkäse ist die umgangssprachliche Bezeichnung für Smegma, das sich als cremige, weißliche Substanz unter der Penisvorhaut und besonders am Eichelkranz ablagern kann. Auch im weiblichen Intimbereich kann Smegma entstehen. In welchem Umfang und wie regelmäßig die käsigen Ablagerungen entstehen, hängt von der individuellen Anatomie der Vulva ab. Häufig bildet sich Smegma bei Frauen zwischen den äußeren und inneren Schamlippen.
Smegma, oder Eichelkäse, besteht aus abgestorbenen Hautzellen, Talg, Drüsensekreten und kann darüber hinaus auch Urin und Samenflüssigkeit enthalten. Reinigen Jungs und Männer ihre Genitalien nicht gründlich oder regelmäßig genug, sammelt sich schon nach kurzer Zeit mehr und mehr Smegma an. Neben einem unangenehmen Geruch kann es dann auch zu Hautirritationen, Juckreiz, Rötungen oder gar einer Vorhautentzündung kommen. Eichelkäse ist ein bevorzugter Nährboden für Bakterien. Eine tägliche Intimpflege mit gründlicher Entfernung etwaiger Smegma-Ablagerungen ist für Jungs und Männer daher Pflicht.
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Im Video: Die wichtigsten Regeln für eine perfekte Intimhygiene
Wie entsteht Smegma und welche Funktion hat es?
Um eines ganz deutlich zu machen: Die Entstehung von Smegma bei Männern ist ganz normal. Wie bei allen Hautschichten schilfern sich durch Reibung und Kontakt auch auf der sensiblen Haut der Eichel und der dünnen Vorhaut Hautzellen ab. Solche abgeschilferten Hautzellen an der Innenseite der Vorhaut und der Eichel können aber nicht einfach als kleine Schüppchen abgestoßen werden. Dafür ist das Milieu im Intimbereich zu warm und feucht. Stattdessen sammeln sich abgestorbene Hautzellen zusammen mit Talg, Urinresten und Spermarückständen unter der Vorhaut und hinter dem Eichelkranz im Form des uns bekannten Eichelkäses.
Tatsächlich hat Smegma sogar eine schützende Funktion für die sensiblen Schleimhäute der Vorhaut und Eichel. Die Talgabsonderungen aus speziellen Talgdrüsen der Vorhaut und Eichel bilden eine Art Schutzfilm, die Bakterien und Verunreinigungen abhält. Sammelt sich aber zu viel Smegma unter der Vorhaut, kehrt sich der schützende Effekt um. Dann kann der käsige und übel riechende Schmierstoff ein Bakterienherd werden.
Richtige Intimpflege: Was hilft gegen Eichelkäse?
Der Entstehung streng riechenden Smegma-Ansammlungen unter der Vorhaut lässt sich ganz leicht vorbeugen. Alles, was es braucht, ist eine regelmäßige und gründliche Intimpflege. Wer sich täglich gründlich mit Wasser und Seife wäscht – und dabei dem Intimbereich die Aufmerksamkeit spendet, die er verdient hat – wird mit Smegma und unangenehmem Intimgeruch keine Probleme bekommen.
Bei der täglichen Intimpflege sollten Männer ihre Vorhaut ganz zurückziehen und die Eichel gründlich mit Wasser und Seife waschen. Verwenden Sie aber keine aggressiven Seifen oder Waschlotionen. Setzen Sie auf pH-hautneutrale Duschgels oder Seifen. Auch stark parfümierte Seifen sind für den Intimbereich nicht zu empfehlen, da es an der sensiblen und dünnen Haut schnell zu Reizungen, Rötungen und sonstigen Hautirritationen kommen kann. Bei der sanften Säuberung Ihrer Intimzone sollten Sie besonderes Augenmerk auf den Eichelkranz legen. Hier sammelt sich besonders viel Smegma. Auch entlang des Vorhautbändchens lohnt sich die milde Reinigung mit Wasser und Seife, da Talg- und Urinrückstände sich in den kleinen Fältchen rund um das empfindliche Hautbändchen ansammeln können.
Im Video: Alles rund um die Intimpflege beim Mann und der Frau
Wie oft sollte der Penis gewaschen werden?
Generell gilt bei der Intimhygiene: einmal am Tag ist die Pflicht, zweimal täglich ist die Kür. Morgens nach dem Aufstehen und am Abend vor dem Zubettgehen bietet sich die gründliche Reinigung der Vorhaut und Eichel am ehesten an. Wer bei hohen Temperaturen stark schwitzt oder sich bei der Arbeit oder dem Sport verausgabt hat, kann sich auch zwischendurch mit lauwarmen Wasser untenrum frisch machen. Aber: Mit der Intimpflege dürfen Sie es auch nicht übertreiben. Zu viel Waschen und Einseifen kann die Haut des Penis austrocknen und natürliche Schutzfilme angreifen.
Apropos Intimhygiene: Die Unterwäsche sollte täglich gewechselt werden. Wer mehrere Tage dieselbe Unterwäsche trägt, riskiert Entzündungen und bietet Bakterien einen perfekten Nährboden.
No-Gos bei der Intimpflege
- Das größte No-Go ist sicherlich die übermäßige Pflege des Genitalbereichs. Zwar freuen sich Penis und After über die tägliche Reinigung mit lauwarmen Wasser, wer aber zu oft reinigt, trocknet die Schleimhäute aus und wäscht schützende Hautschichten ab.
- Auch Parfum, Duftstoffe und Waschmittel mit künstlichen Zusatzstoffen gehören nicht in den Intimbereich, da Reizungen und Entzündungen drohen können.
- Absolutes Tabu sind übrigens Alkohol und Desinfektionsmittel. Hygienetücher haben im Genitalbereich und am Penis nichts verloren. Im Zweifelsfall einfach zu reinem Wasser greifen.
Diese No-Gos gelten übrigens für Frauen und Männer. Auch der weibliche Intimbereich reagiert mit Reizungen und Entzündungen auf zu häufige Pflege oder falsche Intimpflege mit ungeeigneten Mitteln.
Das passiert, wenn Sie Smegma nicht regelmäßig entfernen
1. Der Penis riecht unangenehm
Die Intimzone ist ein feuchtwarmes Milieu. Hier scheint die Sonne selten und auch die Frischluftzufuhr ist im Alltag nicht ideal. Wird Smegma nicht regelmäßig vom Penis entfernt, vermehren sich typische Milieubakterien unter der Vorhaut rasant. Das Ergebnis: gelblich gefärbtes, übel riechendes Smegma.
2. Risiko für bakterielle Infektionen steigt
Typischerweise fühlt sich das Mycobacterium smegmatis im Eichelkäse pudelwohl. Wird das Smegma nicht entfernt, bietet die schmierige Substanz aus Talg, Hautzellen, Sperma und Urin, aber auch anderen Bakterienarten einen idealen Nährboden. Bakterien haben es von der Eichel nicht mehr weit bis zum Eingang in die Harnröhre, wo sie entlang des Harnleiters aufsteigen und eine ganze Reihe von bakterieller Infektionen auslösen können. Neben Vorhautentzündungen und Eichelentzündungen können auch Blasenentzündungen drohen. Bei Männern sind Blasenentzündungen seltener als bei Frauen, dafür aber umso schmerzhafter, da der männliche Harnleiter wesentlich länger ist als der von Frauen.
3. Entzündungen, Rötungen und Juckreiz
Selbst wenn es nicht zu ausgeprägten Blasenentzündungen oder Vorhautentzündungen kommt, können die Folge von mangelhafter Intimpflege und großen Ansammlungen von Smegma Rötungen und Juckreiz sein. Ist die empfindliche Haut der Eichel durch Smegma gereizt, kann ein unangenehmes prickelndes Jucken Betroffene plagen.
Verursacht Smegma Peniskrebs?
Der Mythos, dass Smegma krebsfördernde Stoffe enthalten würde und bei unbeschnittenen Männern eine Ursache für die Entstehung von seltenem Peniskrebs sein könnte, hält sich hartnäckig. Forschende sind sich aber längst einig darüber, dass Smegma kein Auslöser für Peniskrebs ist. Allerdings scheint ein Zusammenhang zwischen Vorhautverengungen (Phimose) und Peniskrebs zu bestehen. Typischerweise sammelt sich bei Männern mit verengter Vorhaut mehr Smegma an. Auch kann es schwieriger bei der täglichen Intimhygiene entfernt werden. Wenn Sie unter Phimose leiden, sprechen Sie mit Ihrer Urologin oder Ihrem Urologen. Eine Beschneidung kann hier die Lösung sein.