
Bei einer Depression handelt es sich um eine schwerwiegende psychische Erkrankung, die durch anhaltende gedrückte Stimmung, Interessenverlust, Antriebslosigkeit und negative Gedanken gekennzeichnet ist. Sie beeinflusst das Denken, Fühlen und Handeln der Betroffenen tiefgreifend und geht mit Störungen von Hirn- und Körperfunktionen einher.
Im Gegensatz zu vorübergehenden Stimmungstiefs dauert eine Depression mindestens zwei Wochen an und beeinträchtigt die Lebensqualität erheblich. In Deutschland sind etwa 5,3 Millionen Erwachsene zwischen 18 und 79 Jahren, also 8,2 % der Bevölkerung, im Laufe eines Jahres von einer Depression betroffen. Über die gesamte Lebensspanne betrachtet erkrankt etwa jeder fünfte bis sechste Erwachsene einmal an einer Depression, Frauen doppelt so häufig wie Männer. Eine Langzeit-Studie fand nun heraus, dass eine bestimmte Ernährungsform einer Depression vorbeugen kann.
Hoher Obst- und Gemüseverzehr kann gegen Depressionen helfen
Australische Forscher der University of New South Wales in Sydney werteten innerhalb einer umfassenden Meta-Studie die Daten von 3.500 Zwillingen ab einem Alter von 45 aus vier internationalen Studien über einen Zeitraum von elf Jahren aus. Studienautorin Dr. Karen Mather erklärt in einer Pressemitteilung, warum Zwillinge als Probanden bei den Untersuchungen Sinn ergeben: "Zwillingspaare teilen 50 bis 100 Prozent ihres genetischen Hintergrunds und, wenn sie zusammen aufwachsen, das familiäre Umfeld."
Das Ergebnis der Studie: Probanden und Probandinnen, die viel Obst und Gemüse aßen, zeigten seltener Symptome einer Depression. Die Probanden mit dem höchsten Konsum aßen durchschnittlich 2,1 Portionen Obst und 2 Portionen Gemüse, was immer noch weniger als der empfohlenen Menge entspricht. Sowohl die Weltgesundheitsorganisation als auch die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfehlen einen Verzehr von mindestens fünf Portionen Obst und Gemüse am Tag.
Ein höherer Obst- und Gemüseverzehr könnte demnach vor depressiven Symptomen schützen und liefert ein weiteres Argument für einen hohen Konsum – insbesondere eine Erhöhung der Aufnahme bei Erwachsenen ab 45 Jahren.
Warum wirkt Obst und Gemüse positiv auf die Psyche?
Obst und Gemüse enthalten wichtige Nährstoffe wie Vitamine, Mineralstoffe sowie sekundäre Pflanzenstoffe, die Entzündungen und oxidativen Stress im Körper reduzieren. Dadurch wirken sich diese Inhaltsstoffe nachweislich positiv auf das psychische Wohlbefinden aus. Außerdem tragen pflanzliche Lebensmittel zu einer positiven Zusammensetzung der Darmflora bei, was das Gehirn ebenfalls vor oxidativen Schäden schützt.