Meine Corona-Warn-App leuchtet rot – was soll ich jetzt tun?

Meine Corona-Warn-App leuchtet rot – was soll ich jetzt tun?

Die Corona-Warn-App wurde eingeführt, um die Ausbreitung des Coronavirus zu verringern. Aber wie reagieren wir eigentlich richtig, wenn die App plötzlich rot aufleuchtet? Und was kann die Corona-Warn-App alles? Wir klären Sie auf.

Seit dem 16. Juni 2020 wurde die Corona-Warn-App fast 40 Millionen Mal heruntergeladen (Stand: 06.01.22). Das Ziel der App ist es, die Menschen zu warnen, die innerhalb der letzten zwei Wochen Kontakt mit einer oder mehreren auf Covid-19 positiv getesteten Personen hatten.

Wenn jemand positiv getestet wurde, kann er dies freiwillig in der App angeben. Durch einen QR-Code oder eine Geheimnummer auf dem Testergebnis, die zur Verifizierung eingescannt bzw. eingegeben werden muss, können falsche Infektionsmeldungen verhindert werden. Bei einem Großteil der Nutzer zeigt die App grün an, was bedeutet, dass ein niedriges Infektionsrisiko besteht. Laut coronawarnapp.de hat die App im Zeitraum vom 01. bis einschließlich 07. Dezember bei mehr als 1,1 Millionen Nutzern rot angezeigt. Aber was bedeutet die rote Anzeige und wie sollten wir reagieren?

Was soll ich tun, wenn meine Corona-Warn-App Rot anzeigt?

Die rote Warnung in der App bedeutet, dass Sie sich innerhalb der letzten 14 Tage über einen längeren Zeitraum in der Nähe einer Person befunden haben, die später positiv auf das Coronavirus getestet wurde, wodurch Sie ein erhöhtes Ansteckungsrisiko haben. Da die App nicht zwischen geimpften, genesenen oder ungeimpften Nutzern unterscheidet, bedeutet die rote Anzeige nicht unbedingt, dass Sie sich angesteckt haben müssen. Um das Risiko besser einschätzen zu können, wird uns zudem mitgeteilt, an welchem Tag die Begegnung stattgefunden hat.

Unabhängig davon, ob sie ungeimpft, geimpft oder genesen sind, werden folgende Verhaltensweisen empfohlen:

  • Begeben Sie sich, wenn möglich, nach Hause, bis ein negatives Testergebnis vorliegt.
     
  • Fühlen Sie sich krank oder haben Sie Symptome, kontaktieren Sie Ihren Hausarzt oder den Kassenärztlichen Bereitschaftsdienst unter der Nummer 116 117. Auch geimpfte und genesene Personen können Symptome aufweisen.
     
  • Nutzen Sie die Möglichkeit im Homeoffice zu arbeiten. Wenn das nicht geht, informieren Sie sich hier über die jeweiligen Quarantäne-Bedingungen ihres Landkreises.
     
  • Ab dem Zeitpunkt der Risikobegegnung sollte aktuell eine Quarantäne von 10 Tagen ohne Test und 5 Tagen mit PCR-Test eingehalten werden. Laut RKI sind vollständig Geimpfte sowie Genesene von den Quarantäne-Maßnahmen ausgeschlossen. Diese können jedoch trotzdem freiwillig durchgeführt werden.
     
  • Lassen Sie einen Corona-Test machen. Diesen können Sie bei einer roten Warnung in der App kostenlos durchführen lassen. Wenn Ihr Schnelltest positiv ist, sollte dies immer von einem PCR-Test bestätigt werden. Begeben Sie sich in Isolation bis Sie ein negatives Ergebnis erhalten haben. Wenn auch der PCR-Test positiv ist, bleiben Sie in Isolation und kontaktieren Sie das Gesundheitsamt.

Wann verschwindet die rote Anzeige wieder?

Zwei Wochen nachdem Ihre Corona-Warn-App Sie mit einer roten Kachel gewarnt hat, verschwindet die Anzeige wieder. Wenn die Anzeige bereits nach wenigen Tagen verschwunden ist, bedeutet dies, dass die entsprechende Begegnung schon mehr als 14 Tage zurückliegt.

Wichtig: Selbst, wenn Ihnen die Corona-Warn-App ein niedriges Risiko und keine Risiko-Begegnung anzeigt, können Sie trotzdem Kontakt mit einer infizierten Person gehabt haben. Halten Sie sich also grundsätzlich an die Abstands- und Hygieneregeln, um sich und andere zu schützen.

Corona-Warn-App: Was die verschiedenen Farben bedeuten

Folgende Statusinformationen können angezeigt werden:

  • Grau, unbekanntes Risiko: Entweder war die Risikoermittlung noch nicht lange genug aktiv oder durch technische Probleme, z.B. fehlende Bluetooth-Verbindung, konnte kein Risiko ermittelt werden. Überprüfen Sie am besten mehrmals täglich, ob Ihnen in der App ganz oben “Risiko-Ermittlung aktiv” angezeigt wird.
  • Grün, niedriges Risiko: Ein niedriges Risiko kann Ihnen angezeigt werden, wenn sie entweder keine Risikobegegnung hatten oder, wenn sie zwar eine solche Begegnung hatten, jedoch nur kurz oder mit genügend Abstand. Sie können auch mehrere Risiko-Begegnungen mit niedrigem Risiko haben, ohne, dass die App auf Rot umschlägt.
  • Rot, erhöhtes Risiko: Sie werden darüber informiert, dass sie ein erhöhtes Infektionsrisiko haben, da Sie Kontakt mit einer Person hatten, die später positiv auf das Coronavirus getestet wurde. Bei der Anzeige handelt es sich nicht um eine Echtzeitwarnung. Dies ist aus Datenschutzgründen nicht möglich.

41 Prozent der Nutzer:innen teilen ihr positives Ergebnis nicht via App

Laut RKI haben im Zeitraum vom 1. September 2020 bis 10. Februar 2021 238.900 Nutzer:innen ihr positives Ergebnis via App mitgeteilt. Dies entspricht einer Quote von 59 Prozent, da das RKI insgesamt 402.639 positive Testergebnisse unter App-Besitzern verifiziert hat. 41 Prozent der App-Besitzer melden ihr positives Testergebnis leider nicht via Warn-App. Dies wäre jedoch ein hilfreiches Mittel, um die Verfolgung und Eindämmung von Infektionsketten zu ermöglichen. Denn nur so kann eine Risikobenachrichtigung derjenigen Nutzer:innen erfolgen, mit denen die Corona-positive Person epidemiologisch relevante Begegnungen hatte.

Wie funktioniert die Corona-Warn-App?

Die Corona-Warn-App ist eine sogenannte Tracing-App. Das bedeutet, dass sie über eine Bluetooth-Verbindung die Begegnung und den Abstand zwischen Personen erfassen kann. Während Sie Ihr Smartphone ganz normal nutzen, läuft die App im Hintergrund und erfasst die Daten anderer Smartphones. Dies passiert mit Hilfe von Zufalls-IDs, damit keine Rückverfolgung möglich ist. Sobald Sie innerhalb der letzten 14 Tage eine Begegnung mit einer Person hatten, die später positiv auf das Coronavirus getestet wurde, wird Ihnen dies in der App angezeigt.

Corona-Test positiv: Wie gebe ich das Ergebnis in der App ein?

Wenn Sie positiv auf das Coronavirus getestet wurden, dann kann die Corona-Warn-App andere nur warnen, wenn Sie das Ergebnis in Ihrer App eintragen. Auf den meisten Testergebnissen befindet sich ein QR-Code, den man in der App einscannen kann. Wenn das jeweilige Test-Labor dieses elektronische Verfahren noch nicht unterstützt, kann man durch einen Anruf bei der Corona-App-Hotline eine Tele-TAN zur Eingabe bekommen. Es sollten nur positive Tests, die nicht älter als zwei Wochen sind, eingegeben werden.

Video: So funktioniert das neue Kontakt-Tagebuch der Corona-Warn-App

Updates der Corona-Warn-App

Seit Kurzem hat die Corona-Warn-App neue Funktionen. Nun funktioniert die Risikoermittlung nicht nur innerhalb Deutschlands, sondern auch in allen anderen europäischen Ländern sowie in der 

Schweiz, Norwegen, Großbritannien und der Türkei. So entsteht ein länderübergreifendes Warnsystem.

Neu ist auch, dass bei mehreren Begegnungen mit erhöhtem Risiko Nutzern nun das Datum angezeigt wird, an dem die letzte Begegnung mit erhöhtem Risiko stattgefunden hat. Als weiteres Feature können positiv getestete Personen nun ihre Symptome in eine Art “Symptom-Tagebuch” eintragen, damit das Infektionsrisiko genauer berechnet werden kann. Mit der Version 1.10. der App kam auch das "Kontakt-Tagebuch" hinzu. Diese neue Funktion soll es leichter machen, die eigenen Kontakte der letzten 14 Tage besser nachvollziehen und im Falle einer Erkrankung an das Gesundheitsamt weitergeben zu können. Die Daten werden nur auf Ihrem Smartphone gespeichert und werden nach 16 Tagen automatisch von der App gelöscht.

Seit Ende November werden die Nutzer der App auch schneller über mögliche Risikobegegnungen informiert. Nun werden die Daten automatisch mehrmals täglich aktualisiert. Voraussetzung für die regelmäßige Aktualisierung ist laut Entwickler eine WLAN-Verbindung.

Update: Impfzertifikat und Check-In-Funktion

Nun soll die Corona-Warn-App in den kommenden Wochen weitere wichtige Funktionen erhalten, um bei der Eindämmung der Corona-Pandemie helfen zu können. Künftig soll es möglich gemacht werden, dass auch Ergebnisse von Schnelltests in die App eingetragen werden. Zusätzlich soll ein digitales Impfzertifikat angezeigt werden, das Auskunft über den Impfschutz des Nutzers gibt. Eine sogenannte Check-In-Funktion soll nun nicht mehr nur Menschen warnen, die sich über einen längeren Zeitraum im Abstand von zwei Metern zu einer infizierten Person aufgehalten haben, sondern auch, diejenigen, die sich mit ihr auf Abstand in geschlossenen Räumen aufgehalten haben – hier verbreiten sich Aerosole auch über eine größere Entfernung.

Version 2.1: Schnelltest-Ergebnisse 

Ab sofort können sich Nutzer der Corona-Warn-App die Version 2.1 herunterladen. Mit dem Update kann man nun auch Schnelltest-Ergebnisse, die in Testzentren gemacht werden, in der App eingeben. Negative Ergebnisse sind dann für 48 Stunden sichtbar, positive so lange, bis das Ergebnis vom Nutzer geteilt wird. Auf der Website der Corona-Warn-App hieß es, dass auf diesem Weg sichergestellt werden soll, dass Nutzer:innen andere schnellstmöglich warnen.

Video: Impfpass und Check-In-Funktion – Corona-Warn-App wird ausgebaut

Falls Sie die Corona-Warn-App noch nicht installiert haben, können Sie sie kostenlos im Apple-App-Store oder im Play Store herunterladen.

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