8 gute Gründe, Brennnesseltee zu trinken

Die Brennnessel steckt voller wertvoller Nährstoffe, die unsere Gesundheit fördern. Kein Wunder, dass die pieksige Pflanze sich mit kleinen Brennhaaren schützt. Wir verraten, welche Beschwerden Sie mit Brennnesseltee behandeln können.

Was ist im Brennnesseltee?

Mit Brennnesseln verbinden die meisten von uns wahrscheinlich eher schmerzhafte Erfahrungen. Denn wer hat sich als Kind beim Toben an der frischen Luft nicht das ein oder andere Mal an den garstigen Brennnesseln verbrannt? Dabei ist „verbrannt“ nicht wirklich das richtige Wort, denn was uns bei Berührung der Blätter der Brennnessel solche brennenden Schmerzen verursacht, sind eigentlich kleine Härchen auf der Pflanze. Diese Brennhaare, auch Nesseln genannt, sind hohl und brechen schon bei leichtesten Berührungen. Berühren Sie den Stiel oder die Blattoberseiten der Pflanze, brechen die Brennhaare und ihre scharfen Kanten stechen in die oberste Hautschicht. Durch die Bruchstelle spritzen die Nesseln dann ihren ameisensäurehaltigen Inhalt in die mikroskopisch kleine Wunde. Das Ergebnis: stechender Schmerz und Quaddelbildung.

Mit ihren säurehaltigen Nesseln schützt sich die Brennnessel vor Fressfeinden. Und diesen Schutz kann die Pflanze gut gebrauchen, denn sie steckt bis in die Blattspitzen voller Nährstoffe. Tatsächlich ist die Brennnessel so nährstoffreich, dass sie als potentes Heilkraut Verwendung findet. Besonders der Tee aus getrockneten Brennnesselblättern wirkt bei vielen Beschwerden lindernd und kann Ihre Gesundheit stärken. In der Brennnessel stecken pro 100 Gramm vor allem

  • Eiweiß (7 g)
  • Kalzium (713 mg)
  • Kalium (475 mg)
  • Vitamin C (333 mg)
  • Vitamin B1 (200 Mikrogramm)
  • Vitamin B3 (800 Mikrogramm)
  • Aminosäuren wie Arginin, Leucin, Lysin
  • Fettsäuren wie Linolsäure, Linolensäure, Ölsäure

Weniger ist mehr

Übertreiben Sie es mit dem Brennnesseltee aber nicht. Sie sollten den Tee der Heilpflanze wirklich nur dann trinken, wenn Sie Beschwerden haben. Mehr als 250 Milliliter werden auch bei Beschwerden pro Tag nicht empfohlen. Vom regelmäßigen oder gar täglichen Verzehr wird abgeraten, da es sonst zu Magenschmerzen, Sodbrennen oder Durchfall kommen kann.

8 gesundheitsfördernde Effekte von Brennnesseltee

1. Entzündungshemmend und schmerzlindernd

Getrocknete Brennnesselblätter enthalten viele Flavoniode. Solche sekundären Pflanzenstoffe sind in vielen Gemüse- und Obstsorten für die Farbgebung verantwortlich. Trauben, grüner Tee oder etwa auch Auberginen enthalten reichlich Flavonoide. Die Flavonoide der Brennnessel wirken antioxidativ und binden freie radikale Sauerstoffverbindungen. Dadurch werden Zellschäden verhindert und Entzündungen im Körper gelindert. Auch wirken Flavonoide schmerzlindernd. Brennnesseltee ist daher zur Schmerzlinderung und Entzündungshemmung von Gelenkschmerzen während starker rheumatischer oder arthritischer Schübe als Hausmittel beliebt.

2. Hilft bei Blasenentzündungen

Die Inhaltsstoffe der Brennnessel haben eine harntreibende Wirkung. Wer unter einer Blasenentzündung leidet oder Harnwegsinfekte ausspülen will, kann mit Brennnesseltee auf natürliche Weise zum Gesundwerden beitragen. Bakterien und Infektionen können mit dem Urin ausgeschieden werden, durch den erhöhten Harndrang werden dabei mehr Bakterien ausgeleitet.

3. Wirkt bei Magen- und Menstruationsbeschwerden

Die entzündungshemmenden und schmerzstillenden Wirkungen der Inhaltsstoffe können auch bei Unterbauschmerzen und Magenkrämpfen wirksam sein. Auch bei menstruationsbedingten Rückenschmerzen kann eine Tasse frischen Brennnesseltees hilfreich sein. Trinken Sie aber nicht zu viel des harntreibenden und entwässernden Tees.

4. Regt Verdauung an

Brennnesseln und der Tee, der aus den getrockneten Blättern hergestellt wird, enthalten Bitterstoffe. Diese regen die Verdauung an, und das an jeder Station des Verdauungssystems. Bereits im Mund wird mehr Speichel als Reaktion auf die Bitterstoffe produziert. Im Magen nimmt die Magensaftproduktion Fahrt auf, während der vermehrt hergestellte Gallensaft im Darm für einen besseren Stoffwechsel und gesunde Verdauung sorgt. Brennnesseltee kann also auch förderliche Effekte für eine beschwerdefreie Verdauung haben. 

5. Wirkt gegen Cellulite 

So gut wie jede Frau hat Cellulite – manche mehr, andere weniger. Inwieweit wir von der sogenannten Orangenhaut betroffen sind, ist zum Großteil genetisch bedingt. Sport und eine gesunde Ernährung sind allerdings hilfreiche Möglichkeiten, um den unliebsamen Dellen entgegenzuwirken oder sogar vorzubeugen. Zusätzlich kann Brennnesseltee Abhilfe verschaffen: Aufgrund seiner entwässernden Wirkung, sorgt er dafür, dass eingelagertes Wasser aus den Körperzellen transportiert wird. In Kombination mit einer gesunden, kalorienarmen Ernährung können wir so unser Bindegewebe straffen. 

Im Video: Diese gesunden Gründe sprechen für Brennnesseltee

6. Gesunde Wirkung auf die Prostata

Die Wirkstoffe in den Blättern der Brennnessel zeigen sich nicht nur wirksam bei Beschwerden der Harnwege, Blase und Nieren, sondern können auch positive Effekte auf die Prostata haben. Die Vorsteherdrüse ist unter anderem dafür verantwortlich, Samenflüssigkeit zu produzieren, in der sich die Samenzellen bei der Ejakulation bewegen können. In einer Studie konnte festgestellt werden, dass Brennnesselextrakt bei Patienten mit einer gutartig vergrößerten Prostata zur Verbesserung der Symptome führte. Als Teil einer ganzheitlichen Behandlung von Prostataerkrankungen kann Brennnesseltee mitunter einen guten Beitrag leisten.

7. Verbessert das Hautbild

Was Ihrem Körper von innen bereits guttut, kann von außen auch nicht schaden. Brennnesseltee eignet sich hervorragend, um Hautunreinheiten zu beseitigen und das Hautbild zu verbessern. Die entzündungshemmenden Flavonoide aus dem Tee können helfen, Pickel und Akne abklingen zu lassen. Fertigen Sie dafür einfach Umschläge mit warmem Brennnesseltee an, indem Sie ein Leinentuch mit dem Tee durchtränken. Legen Sie es auf Ihr Gesicht und lassen Sie die selbstgemachte Maske einige Minuten einwirken. 

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8. Lindert Heuschnupfen

Wer unter Heuschnupfen leidet und dementsprechend allergisch auf Pollen reagiert, sollte regelmäßig Brennnesseltee trinken. Denn das Nesselgewächs enthält Histamin. Dieser Botenstoff wird bei einer allergischen Reaktion ausgeschüttet und ruft Symptome wie Juckreiz oder Hautrötung hervor. Wer regelmäßig Brennnesseltee trinkt, kann seinen Organismus auf sanfte Weise an eine gewisse Histaminmenge gewöhnen. Die Folge: Der Körper reagiert weniger intensiv auf andere Allergene wie Pollen und setzt weniger Histamin frei.