Bartholin-Zyste: Ein häufiges Problem im Intimbereich der Frau

Die Bartholin-Drüsen sind kleine, erbsengroße Drüsen, die sich beidseitig am Eingang der Vagina befinden. Ihre Aufgabe ist es, ein Sekret zu produzieren, das die Scheide während sexueller Erregung befeuchtet. Wenn der Ausführungsgang einer dieser Drüsen verstopft, kann sich das Sekret stauen und eine sogenannte Bartholin-Zyste bilden. 

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Bartholin-Zysten sind ein relativ häufiges gynäkologisches Problem, das viele Frauen im Laufe ihres Lebens betrifft.

Wie entsteht eine  Bartholin-Zyste?

Die genaue Ursache für die Entstehung einer Bartholin-Zyste ist nicht immer klar. Häufig wird eine Verstopfung des Ausführungsgangs durch Sekret, Zellreste oder Bakterien als Auslöser vermutet. Risikofaktoren können sein:

  • Alter zwischen 20 und 30 Jahren
  • Sexuelle Aktivität
  • Verletzungen im Intimbereich
  • Vorherige Infektionen der Bartholin-Drüsen

Welche Symptome treten bei einer Bartholin-Zyste auf?

Viele Bartholin-Zysten verursachen zunächst keine Beschwerden und werden zufällig entdeckt. Größere Zysten können jedoch folgende Symptome hervorrufen:

  • Schmerzlose Schwellung im Bereich der Schamlippen
  • Druckgefühl oder Unbehagen beim Sitzen oder Gehen
  • Schmerzen beim Geschlechtsverkehr

Wenn sich die Zyste entzündet und ein Abszess entsteht, können die Symptome deutlich stärker werden:

  • Starke Schmerzen und Schwellung
  • Rötung und Überwärmung der betroffenen Stelle
  • Fieber und allgemeines Krankheitsgefühl

Wie wird eine Bartholin-Zyste behandelt?

Eine Bartholin-Zyste wird je nach Größe, Beschwerden und Alter der Patientin unterschiedlich behandelt. 

Bei kleinen, beschwerdefreien Zysten bei Frauen unter 40 Jahren ist oft keine Behandlung nötig, da sich diese häufig von selbst zurückbilden. 

Warme Sitzbäder können den Heilungsprozess unterstützen und leichte Beschwerden lindern.Bei größeren oder schmerzhaften Zysten sowie generell bei Frauen über 40 Jahren ist in der Regel eine ärztliche Behandlung erforderlich. 

Eine häufig angewandte Methode ist die Marsupialisation. Dabei wird ein kleiner Schnitt in die Zyste gemacht und die Ränder werden mit der umliegenden Haut vernäht, sodass eine dauerhafte kleine Öffnung entsteht. Dies ermöglicht den Abfluss des Sekrets und verhindert ein erneutes Zuwachsen.

Eine weitere Behandlungsoption ist das Einsetzen eines Wort-Katheters. Hierbei wird ein kleiner Ballon-Katheter in die Zyste eingeführt und für mehrere Wochen belassen. Dies regt die Bildung eines neuen Ausführungsgangs an. 

In manchen Fällen, besonders bei wiederkehrenden Problemen, kann auch eine vollständige chirurgische Entfernung der Bartholin-Drüse notwendig sein. Bei einer infizierten Zyste oder einem Abszess sind oft eine Inzision und Drainage erforderlich, gefolgt von einer Antibiotikatherapie. 

In jedem Fall sollte die Behandlung individuell an die Situation der Patientin angepasst werden. Regelmäßige Nachkontrollen sind wichtig, um den Heilungsverlauf zu überwachen und mögliche Komplikationen frühzeitig zu erkennen.

Kann man einer Bartholin-Zyste vorbeugen?

Leider gibt es keine sicheren Methoden, um einer Bartholin-Zyste vollständig vorzubeugen. Allerdings können einige Maßnahmen möglicherweise das Risiko für die Entstehung einer solchen Zyste reduzieren:

  1. Gute Intimhygiene: Regelmäßige, aber nicht übertriebene Reinigung des Intimbereichs mit milden, pH-neutralen Produkten kann helfen, Infektionen vorzubeugen.
  2. Bequeme, atmungsaktive Unterwäsche: Das Tragen von Baumwollunterwäsche und das Vermeiden von zu enger Kleidung kann die Luftzirkulation verbessern.
  3. Sichere Sexualpraktiken: Die Verwendung von Kondomen kann das Risiko sexuell übertragbarer Infektionen reduzieren, die zu Entzündungen führen können.
  4. Regelmäßige gynäkologische Vorsorgeuntersuchungen: Diese können helfen, Probleme frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.
  5. Vermeidung von Irritationen: Starke Seifen, Intimsprays oder andere reizende Substanzen im Intimbereich sollten vermieden werden.