Warum eine OP das Thromboserisiko erhöht und wie Sie es minimieren

Eine Operation birgt ein erhöhtes Thromboserisiko. Dies ist unter anderem auf Faktoren wie die Verlangsamung des Blutflusses zurückzuführen. Es gibt jedoch Maßnahmen, um dieses Risiko zu minimieren – welche das sind, erfahren Sie bei uns.

Frau sitzt auf Krankenhausbett© iStock/gorodenkoff
Durch Bettlägerigkeit und eingeschränkter Mobilität nach einer Operation kann es leicht zu einer Thrombose kommen.

Eine Thrombose ist eine Erkrankung, bei der sich ein Blutgerinnsel in einem Blutgefäß bildet und den Blutfluss behindert. Dieses Gerinnsel wird auch Thrombus genannt. Eine Thrombose kann in verschiedenen Körperbereichen auftreten, am häufigsten jedoch in den tiefen Venen der Beine (tiefe Beinvenenthrombose) oder in den Venen der Lunge (Lungenembolie). 

Thrombosen können gefährlich werden, wenn sich das Blutgerinnsel löst und in andere Bereiche des Körpers wandert. Wenn ein Blutgerinnsel in die Lunge gelangt und dort eine Blockade verursacht, spricht man von einer Lungenembolie, die lebensbedrohlich sein kann. 

Warum das Thrombose-Risiko nach einer Operation höher ist

Es gibt verschiedene Faktoren, die zur Bildung eines Blutgerinnsels beitragen können. Veränderungen der Gefäßwand, wie Verletzungen, Entzündungen oder Ablagerungen an den Gefäßwänden, können die Blutgerinnung fördern. Ebenso können Erkrankungen oder bestimmte Medikamente die Blutgerinnung verstärken und damit das Thromboserisiko erhöhen. Ein weiterer entscheidender Faktor ist die Verlangsamung des Blutflusses durch Bewegungsmangel. 

Wenn der Blutfluss in den Venen verlangsamt ist, haben die Blutplättchen mehr Zeit, sich zusammenzulagern und ein Gerinnsel zu bilden. Dies kann beispielsweise bei längerem Sitzen oder Liegen der Fall sein, wie es bei langen Flugreisen oder einem Krankenhausaufenthalt der Fall sein kann. Nach einer Operation sind viele Patienten zunächst bettlägerig oder können sich nur eingeschränkt bewegen, was zu einem verlangsamten Blutfluss in den Venen führen kann. Dies erleichtert die Bildung von Blutgerinnseln. Hinzu kommt, dass bei einer OP Gewebe und Blutgefäße verletzt werden, was den Körper dazu veranlasst, Gerinnungsmechanismen zu aktivieren, um Blutungen zu stoppen. Dies kann zu einer erhöhten Gerinnungsneigung führen. Und: Durch den Flüssigkeitsverlust während der Operation und möglicherweise eingeschränkte Flüssigkeitsaufnahme in den ersten Tagen danach kann das Blut dickflüssiger werden und die Gerinnungsneigung erhöhen.

Wie Sie eine Thrombose nach einer Operation bestmöglich vorbeugen können

Um das Thromboserisiko nach einer Operation zu minimieren, werden oft vorbeugende Maßnahmen ergriffen. Dazu gehören beispielsweise das Tragen von Kompressionsstrümpfen, welche Druck auf die Beine ausüben und den Blutfluss fördern. Auch verschreiben Ärzte Blutverdünner, um die Blutgerinnung zu hemmen. Auch ist eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr wichtig, damit das Blut dünnflüssig wird. Sobald es Ihr Zustand zulässt, sollten Sie sich so früh wie möglich aus dem Bett bewegen und leichte Übungen durchführen. Auch im Bett können Sie einfache Beinübungen machen, was den Blutfluss anregt. 

Thrombose nach OP behandeln

Thrombosen treten am häufigsten nach Operationen in den tiefen Beinvenen auf. Man spricht dann von einer tiefen Beinvenenthrombose (TVT). Diese Venen sind für den Rücktransport des Blutes aus dem Bein zum Herzen zuständig. Die Behandlung einer Thrombose richtet sich nach dem Schweregrad und der Ausdehnung des Blutgerinnsels. Ziel ist es, das Blutgerinnsel aufzulösen und das Risiko weiterer Thrombosen zu verringern.

  • Medikamente:
    • Antikoagulantien (Blutverdünner): Diese Medikamente verhindern die Bildung neuer Blutgerinnsel und fördern den Abbau bestehender Gerinnsel.
    • Thrombolytika: Diese Medikamente lösen Blutgerinnsel auf. Sie werden in der Regel nur bei schweren Thrombosen eingesetzt.
  • Kompressionstherapie: Kompressionsstrümpfe unterstützen den venösen Rückfluss und beugen einer Schwellung vor.
  • Bettruhe: In schweren Fällen kann eine vorübergehende Bettruhe mit hochgelagertem Bein erforderlich sein.
  • Filter: In bestimmten Fällen kann ein Filter in eine große Vene gelegt werden, um zu verhindern, dass sich ein gelöstes Blutgerinnsel in die Lunge bewegt.