Essen nach Zahn-OP: Was steht auf dem Speiseplan?

Ob eine Weisheitszahn-OP oder Wurzelbehandlung – nach einem zahnärztlichen Eingriff ist die Wahl der richtigen Nahrungsmittel entscheidend. Was Sie nach einer Zahn-OP essen können und was eher weniger, erfahren Sie bei uns. 

Frau hat Zahnschmerzen und fasst sich an die Wange© iStock/Daniel de la Hoz
An Kauen nach einer Zahn-OP ist nicht zu denken – vor allem weiche und flüssige Speisen sollten für einige Tage auf dem Speiseplan stehen. 

Eine Zahn-OP ist selten angenehm und auch nach dem Eingriff kommt es oft zu Schwellungen und Schmerzen. Und gerade das Essen ist oftmals eine knifflige Angelegenheit. In der Regel sollten Sie für einige Stunden nach der Operation nichts essen oder trinken, bis die Betäubung nachlässt. Während dieser Zeit können Sie aber flüssige Nahrungsmittel zu sich nehmen. 

Essen nach einer Zahn-OP: Flüssige und weiche Nahrung 

Wählen Sie weiche, leicht zu kauende Lebensmittel, um den Kiefer nicht zu belasten. Und nehmen Sie vorzugsweise kalte oder lauwarme Lebensmittel zu sich. Vermeiden Sie heiße Speisen oder Getränke, da diese die Wundheilung beeinträchtigen können.

  • Brühen und Suppen: Diese sind nahrhaft und leicht zu konsumieren.
  • Smoothies: Sie können aus verschiedenen Früchten und Gemüse zubereitet werden und sind eine gute Quelle für Vitamine.
  • Pudding oder Joghurt: Diese sind weich und einfach zu essen, jedoch sollten Milchprodukte in den ersten Tagen nach der OP vermieden werden, um das Risiko von Infektionen zu reduzieren.

Weiche Nahrungsmittel für die ersten Tage

Sobald die unmittelbare postoperative Phase vorüber ist, können Sie schrittweise zu weicheren Nahrungsmitteln übergehen. Diese sollten leicht zu kauen sein und die Operationsstelle schonen. Empfohlene Nahrungsmittel sind:

  • Kartoffelpüree: Ein Klassiker, der leicht verdaulich ist.
  • Rührei oder weich gekochte Eier: Diese sind proteinreich und fördern die Wundheilung.
  • Gekochtes Gemüse: Zucchini oder Karotten sind gute Optionen.
  • Haferbrei oder Porridge: Ideal zum Frühstück und nährstoffreich.

Vermeiden Sie in den ersten Tagen alles, was viel Kauen erfordert oder krümelt, wie Nüsse, Chips oder harte Brotsorten.

Gemüsesuppe© iStock/Максим Крысанов
Nehmen Sie nach Ihrer Zahn-OP flüssige Nahrung zu sich – wie zum Beispiel eine Suppe. 

Meiden Sie diese Lebensmittel nach einer Zahn-OP

Bestimmte Lebensmittel sollten unbedingt vermieden werden, um Komplikationen wie Nachblutungen oder Infektionen zu verhindern. Hier sind die wichtigsten Nahrungsmittel, auf die Sie nach einem zahnärztlichen Eingriff verzichten sollten:

1. Feste und harte Lebensmittel

Unmittelbar nach der Operation ist es ratsam, feste und harte Nahrungsmittel zu meiden. Diese können nicht nur Schmerzen verursachen, sondern auch die Wunde reizen und das Risiko von Nachblutungen erhöhen. Dazu gehören:

  • Nüsse
  • Hartes Brot und Brötchen
  • Popcorn
  • Chips
  • Karotten oder anderes rohes Gemüse

2. Heiße Speisen und Getränke

In den ersten Tagen nach der Zahn-OP sollten Sie auf heiße Speisen und Getränke verzichten. Diese können die Wunde reizen und das Risiko von Entzündungen erhöhen. Warten Sie, bis Ihre Mundschleimhaut wieder normal empfindlich ist, bevor Sie heiße Speisen konsumieren.

3. Scharfe Gewürze

Scharfe Gewürze, wie Chili oder Pfeffer, enthalten Inhaltsstoffe wie Capsaicin und Piperin, die die Mundschleimhaut reizen können. Der Verzehr scharfer Speisen kann zu brennenden Schmerzen und Unbehagen führen, was den Heilungsprozess stören kann. Und: Scharfe Gewürze können die Durchblutung im Mund erhöhen, was das Risiko von Nachblutungen steigern kann.

  • Chili
  • Pfeffer
  • Ebenfalls tabu: Scharfe Saucen 

4. Milchprodukte

Es wird empfohlen, Milchprodukte nach einer Zahn-OP zu meiden, da sie Milchsäurebakterien enthalten, die in die Wunde gelangen und Entzündungen verursachen können. Zu den zu vermeidenden Produkten gehören:

  • Milch
  • Joghurt
  • Käse
  • Pudding

5. Koffein und Alkohol

Koffein (in Kaffee, Tee und Cola) sowie Alkohol sollten in den ersten Tagen nach der OP gemieden werden. Diese Substanzen können die Wundheilung beeinträchtigen und das Risiko von Nachblutungen erhöhen. Insbesondere Alkohol kann gefährliche Wechselwirkungen mit Schmerzmitteln oder Antibiotika haben.

6. Kohlensäurehaltige Getränke

Kohlensäurehaltige Getränke können Blähungen verursachen und sollten ebenfalls vermieden werden, da sie das Zahnfleisch reizen können. Kohlensäurehaltige Erfrischungsgetränke sind zudem oft sehr zuckerhaltig, was die Wundheilung ebenfalls beeinträchtigt. 

7. Blutverdünnende Lebensmittel

Einige Lebensmittel haben blutverdünnende Eigenschaften und sollten in der Woche nach der Operation gemieden werden, um das Risiko von Nachblutungen zu minimieren. Dazu gehören:

  • Knoblauch
  • Ingwer
  • Paprika
  • Trauben
  • Kirschen

Ebenfalls wichtig nach Zahn-OP: auf Mundhygiene achten

Nach einer Zahn-OP ist die Mundhygiene von entscheidender Bedeutung, um eine schnelle und komplikationsfreie Heilung zu gewährleisten. Hier sind einige wichtige Aspekte, die Sie beachten sollten:

Es ist wichtig, dass Sie weiterhin regelmäßig Ihre Zähne putzen, um Plaque und Bakterienbildung zu vermeiden. Dabei sollten Sie jedoch besonders vorsichtig vorgehen:

  • Vermeiden Sie Druck auf die Wunde: Putzen Sie den Bereich um die frische Wunde sanft, um Irritationen zu vermeiden.
  • Weiche Zahnbürsten verwenden: Wechseln Sie auf eine weiche Zahnbürste, um das empfindliche Gewebe nicht zusätzlich zu belasten.
  • Mund nicht kräftig ausspülen: In den ersten 24 Stunden sollte der Mund nur vorsichtig ausgespült werden, um die Wunden nicht aufzureißen.

Ihr Zahnarzt könnte Ihnen eine antibakterielle Mundspülung empfehlen, um Infektionen vorzubeugen. Diese sollten jedoch nur für einen begrenzten Zeitraum verwendet werden und nicht dauerhaft.