Oberschenkelhalsbruch: Alles Wissenswerte über die gefährliche Fraktur

Der Oberschenkelhalsbruch, auch Schenkelhalsfraktur genannt, ist eine ernstzunehmende Verletzung, die vor allem ältere Menschen betrifft. Die Knochenstruktur im Bereich des Hüftgelenks ist im Alter geschwächt, wodurch Stürze fatale Folgen haben können. Lesen Sie mehr dazu in diesem Artikel.

Bei einem Oberschenkelhalsbruch bricht der Oberschenkelknochen am Schenkelhals.© iStock/ Wavebreakmedia
Bei einem Oberschenkelhalsbruch bricht der Oberschenkelknochen am Schenkelhals.

Was genau ist ein Oberschenkelhalsbruch?

Ein Oberschenkelhalsbruch ist ein Bruch des Oberschenkelknochens im Bereich des Schenkelhalses. Der Schenkelhals verbindet den Oberschenkelknochen (Femur) mit dem Hüftgelenk. Der Oberschenkelhalsbruch betrifft Frauen etwa doppelt so häufig wie Männer. Hier spielt insbesondere die Osteoporose eine Rolle, die bei vielen Frauen aufgrund des Östrogenmangels nach der Menopause entsteht.

Wer ist besonders gefährdet, einen Oberschenkelhalsbruch zu erleiden? 

Mit zunehmendem Alter häufen sich die Risikofaktoren für eine Oberschenkelhalsfraktur. Nachlassende Sehkraft, Muskelschwund und Koordinationsprobleme führen zu Gangunsicherheiten und Stürzen. Vorerkrankungen wie Parkinson, Schlaganfälle, Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Demenz erhöhen die Sturzneigung zusätzlich. Sturzprophylaxe ist daher für ältere Menschen besonders wichtig. Alkoholkonsum sollte vermieden werden, da er das Sturzrisiko ebenfalls erhöht.

Medikamente wie Beruhigungsmittel, Diuretika und Blutdrucksenker können die Sturzneigung verstärken.

Rauchen, geringes Körpergewicht und wenig Muskelmasse schwächen die Knochensubstanz und erhöhen das Verletzungsrisiko im Falle eines Sturzes.

Spontane Frakturen ohne Sturz sind seltener, treten aber bei Menschen mit ausgeprägter Osteoporose oder Knochenmetastasen auf.

Oberschenkelhalsbruch: Symptome

Zu den Symptomen eines Oberschenkelhalsbruchs gehören:

  • Starke Schmerzen in der Hüfte, die in das Bein oder den Rücken ausstrahlen können
  • Unfähigkeit, auf dem betroffenen Bein zu stehen oder zu gehen
  • Verkürzung des betroffenen Beins
  • Blutergüsse und Schwellungen an der Hüfte
  • Bewegungseinschränkung der Hüfte

Wenn Sie eines dieser Symptome haben, ist es wichtig, sofort einen Arzt aufzusuchen.

Die 3 häufigsten Ursachen für einen Oberschenkelhalsbruch

  1. Sturz auf die Hüfte oder das Bein: Dies ist die häufigste Ursache, insbesondere bei älteren Menschen, da ihre Knochen mit zunehmendem Alter brüchiger werden.
  2. Gewalteinwirkung: Ein Sturz aus großer Höhe oder ein direkter Schlag auf die Hüfte kann ebenfalls zu einem Oberschenkelhalsbruch führen.
  3. Vorgeschädigte Knochen: Bestehende Knochenerkrankungen, wie Osteoporose, erhöhen das Risiko eines Oberschenkelhalsbruchs.

So wird ein Oberschenkelhalsbruch behandelt

Im Krankenhaus wird die Therapie je nach Risikoprofil des Patienten entschieden. Meist erfolgt eine Operation. Junge Patienten mit guter Knochensubstanz erhalten oft eine Schraube oder einen Nagel, um die Knochenteile zu verbinden und eine Prothese zu vermeiden.

Ältere, bettlägerige oder schwer kranke Patienten erhalten ebenfalls eine stabilisierende Operation, um die Schmerzfreiheit und baldige Entlassung in ihr gewohntes Umfeld zu ermöglichen.

Gehfähige, ältere Menschen erhalten größtenteils einen Gelenkersatz (Prothese), um eine schnelle Mobilisierung zu ermöglichen. Der Operateur wählt den geeigneten Hüftgelenksersatz anhand des Risikoprofils und der Ansprüche des Patienten.

Selten wird die Fraktur nicht operativ behandelt, wenn eine Operation zu riskant ist oder abgelehnt wird. In diesem Fall erfolgt eine Schmerzstillung und Ruhigstellung für mindestens fünf Wochen.

Oberschenkelhalsbruch: Vorbeugung

Mit ein paar einfachen Maßnahmen können Sie das Risiko eines Oberschenkelhalsbruchs deutlich senken:

Grunderkrankungen behandeln

  • Herzrhythmusstörungen
  • Diabetes
  • Fehlsichtigkeit

Diese Krankheiten erhöhen die Sturzgefahr und damit auch das Risiko für einen Oberschenkelhalsbruch. Lassen Sie diese daher unbedingt behandeln.

Schlafmittel vermeiden

  • Schlafmittel beeinträchtigen die Reaktionsfähigkeit
  • Erhöhtes Sturzrisiko, besonders nachts

Hüftprotektoren

  • Nur sinnvoll bei häufigem Stürzen (z.B. im Pflegeheim)
  • Speziell entwickelte Unterwäsche mit Schutzelemente im Hüftbereich
  • Vorbeugung gegen Hüftfrakturen beim Stürzen

Ernährung und Bewegung

  • Kalziumreiche Ernährung
  • Regelmäßige körperliche Aktivität
  • Stärkt die Knochen und reduziert Bruchgefahr
  • Kalzium- und Vitamin D-Präparate: ärztliche Beratung

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