Erkältung oder Allergie: So erkennen Sie den Unterschied

Es kribbelt im Hals und die Nase läuft – geht die Erkältungs-Saison etwa schon wieder los? Oder handelt es sich bei den Symptomen um eine Allergie? Wie Sie den Unterschied feststellen, verraten wir hier.

Frau mit brauner Mütze schnaubt sich die Nase im Freien© iStock/Martinns
Was sind die Unterschiede zwischen Erkältung und Allergie?

Diese Punkte helfen Ihnen bei der Unterscheidung von Erkältung oder Allergie

Erkältungen und Allergien lassen sich anhand der Symptome oft nicht eindeutig voneinander unterscheiden. Sowohl bei einer Erkältung als auch bei Allergien treten typische Beschwerden der oberen Atemwege auf:

  • verstopfte Nase
  • Kratzen und Kribbeln im Hals
  • Husten und Reizhusten
  • laufende Nase
  • ständiges Niesen
  • Kopfschmerzen und Druckgefühl im Kopf
  • trockene, brennende Augen
  • Müdigkeit

Und obwohl sich die Symptome bei Erkältung und Allergie mitunter ähneln, braucht es unterschiedliche Behandlungsansätze. Werden Allergien nicht richtig erkannt und behandelt, können sie auf lange Sicht negative Folgen für die generelle Gesundheitsverfassung haben.

Auch grippale Infekte wie Erkältungen müssen richtig erkannt und ordentlich behandelt werden. Wer etwa eine Erkältung als vermeintliche Allergie verkennt, kann die Krankheit verschleppen und im schlimmsten Fall eine Herzmuskelentzündung oder eine Lungenentzündung riskieren.

Anhand folgender Kriterien können Sie eine Erkältung von einer Allergie unterscheiden.

Regelmäßigkeit und Jahreszeit können Aufschluss geben 

Erkältungen können grundsätzlich jederzeit auftreten. Häufig sind grippale Infekte aber in der Erkältungs-Saison, also immer dann, wenn es kalt und ungemütlich draußen wird. Wer im Winter und Frühjahr unter Husten, Schnupfen und Heiserkeit leidet, hat sich mit großer Wahrscheinlichkeit einen der über Hundert Viren eingefangen, die eine Erkältung auslösen können. 

Treten erkältungsähnliche Symptome aber mit großer Regelmäßigkeit immer zu einer ganz bestimmten Jahreszeit auf, dürfen Sie Allergien nicht ausschließen. Besonders im Frühling, wenn die Pollen wieder fliegen, tritt Heuschnupfen bei betroffenen Menschen mit verlässlicher Regelmäßigkeit auf.

Aufenthaltsort und Tageszeit als Kriterien

Neben der Jahreszeit können auch Tageszeit und Aufenthaltsort Aufschluss darüber geben, ob es sich bei den Beschwerden eher um eine Erkältung oder um eine Allergie handeln könnte. Wo befinden Sie sich, wenn Ihre Beschwerden am stärksten sind? Treten Beschwerden nur im Freien auf oder bemerken Sie Symptome nur in der eigenen Wohnung? Ist Ihre Nase eher am Morgen verstopft oder den ganzen Tag über?

Die Beantwortung dieser Fragen kann Ihnen helfen, der Ursache Ihrer Beschwerden auf den Grund zu kommen. Hausstauballergien etwa machen sich für gewöhnlich eher am Morgen in der eigenen Wohnung bemerkbar – an der frischen Luft nehmen die Symptome dann ab.

Heuschnupfen tritt für gewöhnlich eher an der frischen Luft auf und wird im Laufe des Tages schlimmer. Nachlassende Beschwerden nach einem Gewitter mit kräftigen Regenschauern können ebenfalls auf Pollen-Allergien hindeuten. Regen und Wind waschen nämlich Pollen aus der Luft. Weniger Allergene in der Luft führen dann zu weniger Beschwerden.

Wie sieht das Sekret aus, das Ihnen aus der Nase läuft?

Jetzt wird es kurz etwas unappetitlich. Aber wir müssen über Schnodder sprechen. Bei Erkältungen und Allergien läuft uns die Nase und wir verbrauchen unsere ganzen Taschentuchvorräte. Hingucken lohnt sich aber. Denn wie das Sekret aus unserer Nase aussieht, verrät uns mitunter, ob wir erkältet sind oder eine Allergie haben.

Bei einer Erkältung ist der Schleim in unserer Nase für gewöhnlich sehr zäh und hat eine gelb-grüne Farbe. Ein allergischer Schnupfen allerdings macht sich eher an flüssigem und klaren Nasensekret bemerkbar.

Dauer und Anfang der Beschwerden geben Aufschluss über Ursache

Bei Schnupfen gibt es eine alte Faustregel, die schon unsere Urgroßeltern kannten: „Drei Tage kommt er, drei Tage bleibt er, drei Tage geht er.“ Zwar ist mit dieser Regel keine konkrete Wissenschaft zu machen, aber sie sagt uns etwas ganz Wichtiges: Eine Erkältung kündigt sich eigentlich immer an.

Grippale Infekte überraschen uns nicht plötzlich, sondern nehmen langsam aber stetig Fahrt auf. Normalerweise merken wir bei einer beginnenden Erkältung für einige Tage ein leichtes Kribbeln im Hals, möglicherweise bildet sich ein unangenehmer Druck im Kopf, wir sind schwach und müde.

Allergien hingegen schlagen unvermittelt und ohne Vorwarnung zu. Reagiert unser Immunsystem auf Allergene, schaltet es sofort in den Abwehrmodus. Jetzt läuft uns die Nase, wir beginnen zu Husten, mitunter haben wir Luftnot und stark geschwollene Schleimhäute. Treten Beschwerden ganz plötzlich auf, handelt es sich oft um Allergien.

Sind Allergien vererblich?

Erkältungen können jeden treffen. Ist die Virenlast, der eine Person ausgesetzt war groß genug, um das Immunsystem zu überrumpeln, vermehren sich die Viren in unseren Zellen in rasanter Geschwindigkeit – wir werden krank.

Bei Allergien hingegen spielt immer auch eine genetische Komponente eine Rolle. Ob es sich um eine Erkältung oder Allergie handelt, kann also auch daran abgelesen werden, wie häufig Allergien in der eigenen Familie vorkommen. Wenn ein Elternteil Allergien hat, besteht eine höhere Wahrscheinlichkeit, dass das Kind ebenfalls Allergien entwickelt. Die spezifische Art der Allergie ist jedoch nicht unbedingt vererbbar.