Neue Studie zeigt Hinweise, wie Kreatin bei Long-Covid-Beschwerden helfen kann
Die Corona-Pandemie ist zwar vorerst ausgestanden, der Coronavirus gibt Forschenden aber immer noch viele Rätsel auf. Bisher ist etwa noch nicht vollständig verstanden, warum es nach einer akuten Erkrankung mit COVID-19 bei einigen Menschen zu anhaltenden Beschwerden kommt.
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Diese hartnäckigen Beschwerden nach einer überstandenen Corona-Infektion sind als Long-Covid bekannt. Bisher bekannte Langzeitbeschwerden sind unter anderem
- Müdigkeit
- Kurzatmigkeit
- Muskelschmerzen
- Konzentrationsprobleme
- Gedächtnisstörungen
- Schlafstörungen
- Kopfschmerzen und
- Gelenkschmerzen
Die genaue Ursache und Mechanismen von Long-Covid sind noch nicht vollständig verstanden, und es kann Menschen jeden Alters betreffen, unabhängig von der Schwere der ursprünglichen COVID-19-Erkrankung
- In einer neuen Studie haben Forschende nun festgestellt, dass das Nahrungsergänzungsmittel Kreatin scheinbar einen lindernden Effekt auf Langzeitbeschwerden durch Long-Covid hat.
An der in Deutschland durchgeführten Studie nahmen zwölf Probanden und Probandinnen teil. Alle litten unter mindestens einem Symptom von Long-Covid. Über einen Zeitraum von sechs Monaten nahmen die Hälfte der Gruppe täglich vier Gramm Kreatin mit ihrer Nahrung auf. Die andere Hälfte der Gruppe bekam ein Placebo.
Die Forschenden fanden, dass es in der Kreatin-Gruppe bereits nach drei Monaten zu einer erheblichen Verringerung der Müdigkeit kam. Auch Geruchsstörungen, Kopfschmerzen oder Atemprobleme verbesserten sich.
Kreatin gilt als sicheres Nahrungsergänzungsmittel
Kreatin ist eine natürliche Substanz, die in geringen Mengen im Körper vorkommt und eine wichtige Rolle im Energiestoffwechsel spielt. Es wird hauptsächlich in den Muskelzellen gespeichert und dient als Energiequelle bei kurzen, intensiven körperlichen Aktivitäten wie Gewichtheben oder Sprinten.
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Die Einnahme von Kreatin als Nahrungsergänzungsmittel kann die körpereigenen Kreatinspeicher erhöhen. Dadurch wird die Verfügbarkeit von Kreatinphosphat erhöht, was die schnelle Regeneration von Adenosintriphosphat (ATP) ermöglicht, der Hauptenergiequelle für Muskelkontraktionen. Dies kann zu einer verbesserten Leistungsfähigkeit bei hochintensiven, kurzzeitigen Aktivitäten führen.
Kreatin immer entsprechend der Verzehrempfehlung einnehmen
Wer Kreatin für den Muskelaufbau verwendet, sollte sich an die Herstellerangaben halten. Durchschnittlich wird empfohlen, täglich 3 bis 5 Gramm Kreatinmonohydrat über einen Zeitraum von mehreren Wochen einzunehmen. Es gibt auch Empfehlungen, 0,03 Gramm Kreatin pro Kilogramm Körpergewicht einzunehmen.
Die Menge Kreatin für den Muskelaufbau hängt immer von individuellen Faktoren wie Körpergewicht, Geschlecht oder Trainingsziel ab.
Kann Kreatin wirklich bei Long-Covid helfen?
Ob Kreatin bei Schwäche, Müdigkeit und anderen Long-Covid-Beschwerden wirklich hilft, muss in weiteren Studien jetzt noch bestätigt werden. Denn so gut die Studie auch designt und durchgeführt wurde, ein erheblicher Schwachpunkt bleibt bestehen: Das Experiment war sehr klein – mit nur zwölf Teilnehmenden sogar so klein, dass man an der Aussagefähigkeit der Ergebnisse zweifeln könnte.
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