Warum Cholesterinerkrankungen ein Risikofaktor für Ihre Herzgesundheit sind

Cholesterinerkrankungen sind ein bedeutender Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Krankheiten. Hohe Cholesterinwerte im Blut können zur Bildung von Plaques in den Arterien führen, die den Blutfluss einschränken und das Risiko für einen Herzinfarkt oder Schlaganfall erhöhen. Wir klären Sie über Symptome, Ursachen und Behandlung von Cholesterinerkrankungen auf. 

Cholesterinerkrankungen© iStock/PCH-Vector
Cholesterinerkrankungen schaden dem gesamten Herz-Kreislaufsystem. 

Was ist Cholesterin?

Cholesterin ist eine fettähnliche Substanz, die in unserem Körper vorkommt und für verschiedene lebenswichtige Funktionen benötigt wird. Es wird sowohl vom Körper selbst produziert als auch über die Nahrung aufgenommen. Cholesterin ist ein wichtiger Bestandteil von Zellmembranen und dient als Vorläufer für die Produktion von Hormonen wie Östrogen, Testosteron und Cortisol. Es spielt auch eine Rolle bei der Verdauung von Fetten und der Bildung von Vitamin D

Cholesterin wird im Blut transportiert, da es nicht wasserlöslich ist und sich an Proteine bindet, um sogenannte Lipoproteine zu bilden. Es gibt zwei Hauptarten von Lipoproteinen: 

  • das "schlechte" LDL-Cholesterin (Low-Density-Lipoprotein), das mit einem erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen in Verbindung gebracht wird, 
  • und das "gute" HDL-Cholesterin (High-Density-Lipoprotein), das dazu beiträgt, überschüssiges Cholesterin aus den Arterien zu entfernen und das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu senken.

Durch die Ernährung, Genetik, Übergewicht und Lebensart (Rauchen, wenig Bewegung) kann sich der Cholesterinspiegel erhöhen – insbesondere das LDL-Cholesterin. Zu viel Cholesterin gilt als Risikofaktor für eine Vielzahl von Herzkreis-Erkrankungen. 

Was sind Cholesterinerkrankungen?

Cholesterinerkrankungen, insbesondere hohe Cholesterinwerte im Blut, gelten als Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Krankheiten aus mehreren Gründen:

1. Arteriosklerose

Hohe Cholesterinwerte können zur Bildung von Plaques in den Arterien führen, einem Prozess, der als Arteriosklerose bekannt ist. Diese Plaques bestehen aus Fett, Cholesterin und anderen Substanzen und verengen die Arterien, wodurch der Blutfluss eingeschränkt wird. Wenn sich diese Plaques ablösen oder ein Blutgerinnsel bildet, kann dies zu einer Blockade des Blutflusses führen und einen Herzinfarkt oder Schlaganfall verursachen.

2. Erhöhtes Risiko für Bluthochdruck: 

Hohe Cholesterinwerte können dazu beitragen, dass sich die Arterien verengen und steifer werden, was zu einem erhöhten Blutdruck führen kann. Bluthochdruck ist ein wichtiger Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Herzinfarkt, Schlaganfall und Herzinsuffizienz.

3. Entzündungsreaktionen: 

Cholesterin kann auch zu Entzündungen in den Blutgefäßen führen. Entzündungen spielen eine Rolle bei der Entwicklung von Arteriosklerose und können dazu beitragen, dass sich Plaques in den Arterien bilden und destabilisieren. Instabile Plaques können leichter reißen oder ein Blutgerinnsel bilden, was zu einem akuten Ereignis wie einem Herzinfarkt führen kann.

Symptome von Cholesterinerkrankungen

Erhöht sich das Cholesterin im Blut, geschieht das zu Beginn ohne spezifische Symptome. Oft wird ein erhöhter Cholesterinspiegel erst durch Blutuntersuchungen festgestellt. Erst im fortgeschrittenen Stadium kann es zu Beschwerden kommen. Bei einer Arteriosklerose können Symptome wie 

  • Brustschmerzen (Angina pectoris)
  • Atemnot
  • Schwindel 
  • oder Schwäche auftreten.

In einigen Fällen kann es zu einem akuten Ereignis wie einem Herzinfarkt oder Schlaganfall kommen, wenn sich ein Blutgerinnsel bildet und eine Arterie blockiert. Da oftmals keine offensichtlichen Symptome vorliegen, ist es daher wichtig, ab einem Alter von 35 Jahren – bei familiärer Vorbelastung auch schon früher – den Cholesterinspiegel beim Arzt kontrollieren zu lassen.

Menschen mit hohem Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen sollten ihr Cholesterin senken.© freshidea/Adobe Stock
Zu viel Cholesterin kann zur Bildung von Plaques in den Arterien beitragen, was wiederum die Gefäße verengt. 

Ursachen von erhöhtem Cholesterin

Wie bereits zu Anfang kurz erwähnt, gibt es verschiedene Auslöser, die Ihren Cholesterinspiegel erhöhen können. 

1. Ungesunde Ernährung: 

Eine Ernährung, die reich an gesättigten Fetten und Transfetten ist, kann den Cholesterinspiegel erhöhen. Lebensmittel wie fettes Fleisch, fettreiche Milchprodukte, frittierte Lebensmittel und verarbeitete Snacks enthalten oft hohe Mengen an diesen Fetten und sollten daher nur in Maßen verzehrt werden. 

2. Genetik: 

Eine genetische Veranlagung kann dazu führen, dass der Körper mehr Cholesterin produziert oder weniger effektiv aus dem Blut entfernt wird. Dies wird als familiäre Hypercholesterinämie bezeichnet und kann zu einem hohen Cholesterinspiegel führen, unabhängig von der Ernährung.

3. Übergewicht und wenig Bewegung:

Übergewicht und ein inaktiver Lebensstil können den Cholesterinspiegel erhöhen. Überschüssiges Körperfett kann die Produktion von Cholesterin steigern und das Verhältnis von LDL-Cholesterin (schlechtem Cholesterin) zu HDL-Cholesterin (gutem Cholesterin) stören.

4. Rauchen: 

Das Rauchen kann den Cholesterinspiegel beeinflussen, indem es das Gleichgewicht zwischen LDL- und HDL-Cholesterin stört und die Arterienverengung fördert.

5. Alter und Geschlecht: 

Mit zunehmendem Alter steigt oft auch der Cholesterinspiegel. Frauen haben normalerweise niedrigere Cholesterinwerte als Männer vor den Wechseljahren, aber nach den Wechseljahren steigt ihr Cholesterinspiegel oft an.

Diagnose von Cholesterinerkrankungen

Die Diagnose von Cholesterinerkrankungen erfolgt in der Regel durch einen Bluttest, der den Cholesterinspiegel misst. Dieser Test wird als Lipidprofil oder Lipidpanel bezeichnet und umfasst die Messung verschiedener Cholesterin- und Fettwerte im Blut.

Typischerweise werden folgende Parameter gemessen:

  1. Gesamtcholesterin: Dieser Wert gibt Auskunft über die Gesamtmenge an Cholesterin im Blut.
  2. LDL-Cholesterin: Das LDL-Cholesterin wird oft als "schlechtes" Cholesterin bezeichnet, da hohe Werte mit einem erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen in Verbindung gebracht werden.
  3. HDL-Cholesterin: Das HDL-Cholesterin wird oft als "gutes" Cholesterin bezeichnet, da hohe Werte das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen verringern können.
  4. Triglyceride: Triglyceride sind eine Art von Blutfett und hohe Werte können ebenfalls das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöhen.

Basierend auf den Ergebnissen des Lipidprofils kann ein Arzt beurteilen, ob der Cholesterinspiegel normal ist oder ob weitere Maßnahmen erforderlich sind. In einigen Fällen kann eine genetische Untersuchung empfohlen werden, um nach familiärer Hypercholesterinämie zu suchen.

Behandlung von Cholesterinerkrankungen

Die Behandlung von Cholesterinerkrankungen zielt in erster Linie darauf ab, den Cholesterinspiegel im Blut zu senken und das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu reduzieren. Die Behandlung kann verschiedene Maßnahmen umfassen und sollte individuell auf den Patienten abgestimmt sein und kann je nach Alter, Geschlecht, bestehenden Gesundheitszuständen und anderen Faktoren variieren.

1. Lebensstiländerungen: 

In erster Linie sollten Sie Ihren bisherigen Lebensstil infrage stellen und optimieren: Eine gesunde Ernährung, die reich an Obst, Gemüse, Vollkornprodukten und magerem Protein ist, kann helfen, den Cholesterinspiegel zu senken. Es sollte der Verzehr von gesättigten Fetten und Transfetten begrenzt werden. Regelmäßige körperliche Aktivität kann ebenfalls dazu beitragen, den Cholesterinspiegel zu senken.

2. Gewichtsreduktion: 

Bei Übergewicht oder Fettleibigkeit kann eine Gewichtsabnahme dazu beitragen, den Cholesterinspiegel zu senken.

3. Medikamente: 

In einigen Fällen kann eine medikamentöse Therapie erforderlich sein, um den Cholesterinspiegel zu kontrollieren. Statine sind die am häufigsten verschriebenen Medikamente zur Senkung des Cholesterinspiegels. Es gibt auch andere Medikamente wie Ezetimib, PCSK9-Inhibitoren und Fibrat-Derivate, die je nach individuellem Fall eingesetzt werden können.

4. Raucherentwöhnung: 

Wenn Sie rauchen, kann das Aufhören dabei helfen, den Cholesterinspiegel zu senken und das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu reduzieren.

Frau isst gesund© Adobe Stock/rh2010
Eine ausgewogene Ernährung und regelmäßige Bewegung beeinflussen positiv Ihren Cholesterinspiegel.

Vorbeugung von erhöhtem Cholesterin

Die Kontrolle des Cholesterinspiegels durch eine gesunde Ernährung, regelmäßige körperliche Aktivität und gegebenenfalls Medikamente kann dazu beitragen, das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu senken. Es ist ratsam, mit einem Arzt über Ihren Cholesterinspiegel zu sprechen und geeignete Maßnahmen zu ergreifen, um ihn zu kontrollieren.

Komplikationen von Cholesterinerkrankungen

Unbehandelt stellt ein erhöhter Cholesterinspiegel eine ernsthafte gesundheitliche Gefahr dar – es kann zu einer Verengung der Gefäße führen, einen Schlaganfall oder Herzinfarkt hervorrufen. Und: Hohe Cholesterinwerte können auch die Bildung von Gallensteinen begünstigen. Es ist daher wichtig, Cholesterinerkrankungen ernst zu nehmen und sie rechtzeitig zu behandeln, um das Risiko von Komplikationen zu reduzieren. 

Leben mit der erhöhten Cholesterinwerten

Es ist wichtig, regelmäßig Ihren Arzt aufzusuchen, um den Cholesterinspiegel überwachen zu lassen und weitere Empfehlungen zur Kontrolle Ihrer Cholesterinwerte zu erhalten. Mit den richtigen Maßnahmen und einer gesunden Lebensweise können die meisten Menschen mit erhöhten Cholesterinwerten ein normales und gesundes Leben führen.