Krankschreibung bei Burnout: Das müssen Sie wissen

Burnout beschreibt einen Zustand der emotionalen, körperlichen und geistigen Erschöpfung, der durch langanhaltende Überlastung am Arbeitsplatz verursacht wird. Burnout kann zu einer Vielzahl von gesundheitlichen Problemen führen, wie z. B. Schlafstörungen, Depressionen, Angstzuständen und körperlichen Beschwerden. Aber reicht das für eine Krankschreibung? Wir klären auf.

Grafik einer Frau mit Burnout© iStock/Alexey Yaremenko
Wer unter starken Symptomen von Burnout leidet, erhält mit großer Sicherheit eine Krankschreibung.

Krankschreibung bei Burnout: Ein wichtiger Schritt zur Heilung

Die Frage, ob Sie für Burnout eine Krankschreibung erhalten können, lässt sich nicht pauschal beantworten. Es kommt darauf an, welche Symptome Sie haben und wie stark sie ausgeprägt sind. 

Wenn Sie unter starken Symptomen von Burnout leiden, wie z. B. Erschöpfung, Antriebslosigkeit, Konzentrationsschwierigkeiten, Schlafstörungen oder depressiven Verstimmungen, dann ist es wahrscheinlich, dass Sie eine Krankschreibung erhalten.

In Deutschland ist Burnout seit 2019 als eigenständiges Krankheitsbild anerkannt. Das bedeutet, dass ein Arzt oder eine Ärztin Ihnen eine Krankschreibung ausstellen kann, wenn Sie die Diagnose Burnout erhalten.

Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) leiden in Deutschland rund 4,2 Prozent der Erwachsenbevölkerung unter einem Burnout-Syndrom. Das entspricht etwa 2,2 Millionen Menschen. Die Zahl der Arbeitsunfähigkeitsfälle aufgrund von Burnout-Erkrankungen in Deutschland ist in den letzten Jahren stark gestiegen. 2021 gab es durchschnittlich 6 Arbeitsunfähigkeitsfälle je 1.000 Personen aufgrund einer Burn-out-Diagnose.

Wenn Sie sich unsicher sind, ob Sie für Burnout eine Krankschreibung erhalten können, sollten Sie sich an Ihren Hausarzt oder einen anderen Arzt wenden, der sich auf Burnout spezialisiert hat. Bereiten Sie sich auf den Arztbesuch vor, notieren Sie sich Ihre Symptome und beschreiben Sie diese dem Arzt ausführlich. Ganz wichtig: Seien Sie ehrlich und offen mit dem Arzt. Verschweigen Sie keine Beschwerden, da dies die Diagnose und Behandlung erschweren kann.

Die Dauer der Krankschreibung hängt von der individuellen Situation ab. In manchen Fällen reichen ein paar Wochen in ambulanter Behandlung aus, in anderen ist ein längerer stationärer Aufenthalt erforderlich. Wenn Sie eine Krankschreibung erhalten, sollten Sie sich darauf konzentrieren, sich zu erholen und die Krankheit auszukurieren. Das bedeutet, dass Sie sich von Stress und Belastungen fernhalten sollten und ausreichend Zeit für Ruhe und Erholung haben.

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8 effektive Tipps: So erholen Sie sich bei einer Krankschreibung von einem Burnout

  1. Gönnen Sie sich ausreichend Ruhe und Entspannung. Das bedeutet, dass Sie sich von Stress und Belastungen fernhalten sollten und sich Zeit für Dinge nehmen, die Ihnen guttun.
  2. Vermeiden Sie Stresssituationen und Belastungen. Das kann bedeuten, dass Sie sich von bestimmten Menschen oder Situationen fernhalten, die Sie stressen.
  3. Pflegen Sie Ihre sozialen Kontakte. Zeit mit Freunden und Familie zu verbringen, kann Ihnen dabei helfen, sich besser zu fühlen und Stress abzubauen.
  4. Suchen Sie sich professionelle Hilfe. Wenn Sie mit den Symptomen des Burnouts alleine nicht zurechtkommen, kann Ihnen ein Psychiater oder Psychotherapeut helfen
  5. Legen Sie feste Zeiten für Ruhe und Erholung fest. Achten Sie darauf, dass Sie jeden Tag mindestens sieben bis acht Stunden Schlaf bekommen.
  6. Finden Sie Entspannungstechniken, die Ihnen guttun. Das kann Meditation, Yoga, Achtsamkeitsübungen oder einfach nur ein warmes Bad sein.
  7. Tun Sie etwas, das Ihnen Spaß macht. Zeit mit Freunden und Familie zu verbringen, kann Ihnen dabei helfen, sich besser zu fühlen.
  8. Setzen Sie sich keine Ziele, die zu hoch gesteckt sind. Geben Sie sich Zeit, sich zu erholen.

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Krankschreibung bei Burnout: Ursachen finden

Es ist sehr wichtig, dass Sie sich mit der Ursache des Burnouts auseinandersetzen. Was hat dazu geführt, dass Sie erschöpft und ausgebrannt sind? Haben Sie zu viel Stress am Arbeitsplatz? In Ihrer Partnerschaft? Oder in Ihrem persönlichen Umfeld? Wenn Sie die Ursachen des Burnouts kennen, können Sie daran arbeiten, sie zu beseitigen oder zu reduzieren. Das kann Ihnen helfen, ein Burnout in Zukunft zu vermeiden. Die Ursachen eines Burnouts sind in der Rege komplex und multifaktoriell. Es gibt keine einzelne Ursache, die zu einem Burnout führt, sondern eine Kombination aus verschiedenen Faktoren. 

Zu den wichtigsten Ursachen eines Burnouts zählen:

Chronischer Stress

Burnout ist eine Folge von chronischem Stress. Wenn Menschen über einen längeren Zeitraum hinweg hohen Belastungen ausgesetzt sind, kann dies zu Erschöpfung, Antriebslosigkeit und anderen Symptomen eines Burnouts führen.

Unrealistische Erwartungen

Wenn Menschen sich selbst oder anderen gegenüber unrealistische Erwartungen stellen, kann dies zu Stress und Überforderung führen.

Fehlende Anerkennung

Wenn Menschen sich nicht anerkannt fühlen, kann dies zu Frustration und Demotivation führen.

Mangelnde soziale Unterstützung

Wenn Menschen keine soziale Unterstützung haben, kann dies die Bewältigung von Stress und Belastungen erschweren

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