
- Chronische, wiederkehrende Blasenentzündungen
- Impfungen gegen Blasenentzündungen als Lösung gegen immer wiederkehrende Zystitiden?
- Wie gut schützen die Impfungen gegen Blasenentzündung?
- Wie viel kostet die Impfung gegen Blasenentzündung?
- Warum Antibiotika bei chronischen Blasenentzündungen umstritten sind
- Vorbeugen von Blasenentzündungen
Chronische, wiederkehrende Blasenentzündungen
Frauen leiden viel häufiger unter Blasenentzündungen (Zystitis) als Männer. Der Grund dafür sind die vergleichsweise kürzeren Harnwege, durch die natürlich vorkommende Erreger, Keime, Viren und Bakterien leicht aufsteigen können. Bei einer chronischen, wiederkehrenden Blasenentzündung handelt es sich um eine Infektion, die immer wieder auftritt oder über einen längeren Zeitraum hinweg besteht und sich durch Beschwerden wie Schmerzen oder Brennen beim Wasserlassen oder häufigen Harndrang äußert.
Gerade in den Wechseljahren steigt für Frauen das Risiko Blasenentzündung noch einmal deutlich. Denn durch den sich verändernden Hormonhaushalt und den sinkenden Östrogenspiegel wird auch die schützende Schleimhaut der Harnwege und der Blase dünner. Weniger Schleimhäute bedeutet dann auch schlechtere Abwehr von Erregern und Keimen.
Eine chronische Blasenentzündung wird dann diagnostiziert, wenn mindestens zwei Blasenentzündungen in sechs Monaten oder mindestens drei Blasenentzündungen pro Jahr festgestellt wurden. Abhilfe bei einer wiederkehrenden Zystitis versprechen Impfungen gegen Blasenentzündungen.
Impfungen gegen Blasenentzündungen als Lösung gegen immer wiederkehrende Zystitiden?
Mittlerweile gibt es neben Langzeit-Antibiotika auch Impfungen gegen Blasenentzündungen. Solche Impfungen werden als Immunstimulation bezeichnet und sollen das Immunsystem anregen, bestimmte Erreger besser zu erkennen und gegen sie gewappnet zu sein.
Die meisten Blasenentzündungen werden durch Bakterien ausgelöst. Häufig sind E. coli.-Bakterien Grund für eine Zystitis. Seit einiger Zeit gibt es in Deutschland Immunstimulationen, die ähnlich einer Impfung vor bestimmten Bakterienstämmen schützen können sollen. Es gibt vier unterschiedliche Impfstoffe: StroVac, Urovaxom, OM89 und Urovac.
Die Immunstimulation gegen Blasenentzündungen mit StroVac, Urovaxom, OM89 und Urovac basiert auf der Idee, das Immunsystem zu stärken und so die Abwehrreaktionen gegen Bakterien, die Blasenentzündungen verursachen, zu verbessern. Diese Immunstimulanzien bestehen alle aus abgetöteten oder inaktivierten Bakterien. Je nach Präparat werden die Mittel injiziert, als Kapsel geschluckt oder als Zäpfchen vaginal eingeführt.
- Urovaxom etwa enthält 18 verschiedene Stämme des E. coli. Bakteriums. Das Präparat wird als Kapsel eingenommen. Die Immunstimulation erfolgt durch die tägliche Einnahme einer Kapsel über einen Zeitraum von drei Monaten.
- Der Impfstoff StroVac wird als Spritze injiziert. Das Mittel enthält Erreger von zehn verschiedenen Bakterienstämmen. Zur Grundimmunisierung werden insgesamt drei Spritzen verabreicht, die im Abstand von ein bis zwei Wochen erfolgen.
Wie gut schützen die Impfungen gegen Blasenentzündung?
Die Wirksamkeit dieser immunstimulierenden Medikamente und Impfstoffe gegen Blasenentzündungen ist umstritten. Entsprechende Studien zur Wirksamkeit der Impfung gegen Blasenentzündung sind oft widersprüchlich oder nicht eindeutig. Einige Studien kommen zum Schluss, dass die Impfung das Risiko von wiederkehrenden Blasenentzündungen verringern könnten. Andere Studien zeigen keine positiven Effekte der Impfungen.
Das große Problem bei Blasenentzündungen nämlich ist, dass viele unterschiedliche Erreger und Bakterienstämme für die Harnwegsinfektionen verantwortlich sind. Einen Impfstoff gegen alle Erreger und Keime wird es nicht geben.
Es wird empfohlen, einen Arzt oder eine Ärztin zu konsultieren, um weitere Informationen zu erhalten und die individuellen Behandlungsmöglichkeiten zu besprechen.
Wie viel kostet die Impfung gegen Blasenentzündung?
Da die Studienlage bisher nicht eindeutig ist, was die Wirksamkeit von Impfungen gegen Harnwegsinfekte angeht, übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen die Behandlung bisher nicht. Wer ständige wiederkehrende Blasenentzündungen aber Leid ist, kann die Behandlung beim Urologen oder der Urologin als Selbstzahler vereinbaren.
Die Kosten für die Impfung gegen Blasenentzündung belaufen sich auf etwa 100 Euro und mehr. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Ärztin bezüglich der tatsächlichen Kosten in der Praxis.
Warum Antibiotika bei chronischen Blasenentzündungen umstritten sind
Das Problem mit chronischen Blasenentzündungen ist: Sie werden laut ärztlicher Behandlungsleitlinien vor allem mit Langzeit-Antibiotika behandelt.
Das hat mehrere Nachteile. Zum einen entwickeln Bakterien und Keime durch das Dauerfeuer der Antibiotika Resistenzen. Ihre Behandlung mit eben diesen Antibiotika wird dann in Zukunft immer schwerer.
Zum anderen haben Antibiotika eine negative Wirkung auf das Mikrobiom des Darms. Die Mittel greifen nämlich auch unsere körpereigenen Darmbakterien an, verändern so unsere Darmflora und lösen mitunter Verdauungsbeschwerden wie Bauchschmerzen, Durchfall, Blähungen, Krämpfe oder Darmentzündungen aus.
Vorbeugen von Blasenentzündungen
Um das Risiko einer Blasenentzündung zu verringern, können bestimmte Maßnahmen ergriffen werden:
- Trinken Sie ausreichend Wasser, um die Harnwege zu spülen.
- Urinieren Sie regelmäßig, um Bakterien aus der Blase zu entfernen.
- Vermeiden Sie das Zurückhalten von Urin, da dies das Wachstum von Bakterien begünstigen kann.
- Reinigen Sie den Genitalbereich gründlich und von vorne nach hinten, um das Eindringen von Bakterien zu verhindern.
- Vermeiden Sie enge Kleidung und synthetische Unterwäsche, die die Feuchtigkeit im Genitalbereich stauen können.
- Nach dem Geschlechtsverkehr sollte eine Blasenentleerung erfolgen, um Bakterien auszuspülen.
Wenn Sie häufig unter Blasenentzündungen leiden, ist es ratsam, einen Arzt oder Ärztin aufzusuchen, der weitere Untersuchungen durchführen.