Was Sie alles zu einer Blasenentzündung wissen müssen

Erfahren Sie bei uns, was Sie über Blasenentzündungen wissen müssen, von den Symptomen, zu den Ursachen bis hin zur Vorbeugung und Behandlung. Zudem informieren wir Sie über mögliche Komplikationen. 
 

Grafik zur Blase© iStock/lunar_cat
Erfahren Sie bei uns Wissenswertes rund ums Thema Blasenentzündung.

Was ist eine Blasenentzündung?

Eine Blasenentzündung, auch Harnwegsinfektion genannt, ist eine Entzündung der Schleimhaut der Harnblase. Diese wird meist durch Bakterien verursacht, tritt häufig auf und betrifft vor allem Frauen. Aufgrund der kürzeren Harnröhre können Bakterien leichter in die Blase gelangen. 

Eine Blasenentzündung macht sich in der Regel durch Schmerzen beim Wasserlassen, starken Harndrang und Unterbauchschmerzen bemerkbar. Eine unkomplizierte Blasenentzündung ist in der Regel nach einer Woche abgeheilt. Bei schweren Symptomen oder wenn sich die Blasenentzündung auf benachbarte Organe, wie z.B. die Nieren, ausweitet, ist eine Antibiotika-Einnahme ratsam. 

Was sind die Symptome einer Blasenentzündung?

Die Symptome einer Blasenentzündung können variieren, aber die häufigsten sind:

Häufiges Wasserlassen

Betroffene verspüren den Drang, häufiger als gewöhnlich auf die Toilette zu gehen, auch wenn nur kleine Mengen Urin ausgeschieden werden.

Schmerzen oder Brennen beim Wasserlassen

Beim Wasserlassen können Schmerzen oder ein brennendes Gefühl auftreten.

Starkes Harndranggefühl

Der Drang, auf die Toilette zu gehen, kann sehr stark sein und als dringend empfunden werden.

Trüber oder blutiger Urin

Der Urin kann trüb aussehen und möglicherweise Spuren von Blut enthalten.

Unterbauchschmerzen

Es können Schmerzen oder ein unangenehmes Druckgefühl im Unterbauch auftreten.

Was sind die Ursachen einer Blasenentzündung?

Die häufigste Ursache einer Blasenentzündung ist eine bakterielle Infektion. Dabei gelangen Bakterien, meistens Escherichia coli (E. coli), von der Harnröhre in die Blase und vermehren sich dort. Dies kann durch verschiedene Faktoren begünstigt werden, wie zum Beispiel:

Unsachgemäße Hygiene

Wenn Bakterien aus dem Darm in die Nähe der Harnröhre gelangen, können sie leichter in die Blase aufsteigen. Eine unzureichende Reinigung nach dem Stuhlgang oder das Wischen von hinten nach vorne kann dazu beitragen.

Geschlechtsverkehr

Durch den Geschlechtsverkehr können Bakterien in die Harnröhre gelangen und eine Infektion verursachen.

Hormonelle Veränderungen

Bei Frauen können hormonelle Veränderungen, z. B. während der Schwangerschaft oder Menopause, das Risiko einer Blasenentzündung erhöhen.

Eingeschränkter Harnfluss

Wenn der Harnfluss behindert ist, zum Beispiel durch einen Harnstein oder eine vergrößerte Prostata bei Männern, kann sich die Blasenentzündung leichter entwickeln.

Weitere Gründe für eine Blasenentzündung

Es gibt auch andere Faktoren, die das Risiko einer Blasenentzündung erhöhen können, wie ein geschwächtes Immunsystem, Diabetes, Katheterisierung oder bestimmte Formen der Empfängnisverhütung.

Frau sitzt auf Toilette© iStock/Sorapop
Eine Blasenentzündung ist schmerzhaft – und kann unter anderem durch falsche Toilettenhygiene hervorgerufen werden. 

Wie wird eine Blasenentzündung behandelt?

Eine unkomplizierte Blasenentzündung heilt in der Regel innerhalb einer Woche von alleine aus. In leichten Fällen kann die Einnahme von schmerz- und entzündungshemmendes Medikamenten, wie zum Beispiel Ibuprofen, die Schmerzen lindern. Ärzte empfehlen zudem die Einnahme von D-Mannose, einer natürlichen Zuckerart. Dieser verhindert, dass sich die E.coli Bakterien an den Harnwegen haften können. Es bindet sich an die Bakterien und ermöglicht es dem Körper, sie effektiver auszuspülen. 

Bei schweren Infektionen verschreibt Ihr Arzt Ihnen oftmals ein Antibiotikum. Hierbei gilt: Nehmen Sie das Antibiotikum gemäß den Anweisungen des Arztes und halten Sie den vorgeschriebenen Behandlungszeitraum ein, auch wenn die Symptome bereits abklingen. 

Werden Antibiotika jedoch zu häufig eingesetzt, verlieren sie zunehmend an Wirksamkeit, können häufiger unerwünschte Nebenwirkungen hervorrufen und erhöhen zudem das Risiko, dass sich resistente Keime entwickeln. Nicht zuletzt deshalb wird ihr Einsatz zunehmend kritisch gesehen.

Blasenentzündung mit Hausmitteln behandeln

Ein Harnwegsinfekt lässt sich auch gut mit Hausmitteln behandeln, welche die Symptome lindern und die Heilung unterstützen. 

1. Viel Flüssigkeit trinken

Ein wichtiger Tipp, den Sie bei einer Blasenentzündung unbedingt beherzigen sollten. 
Durch ausreichendes Trinken wird die Harnblase regelmäßig gespült und Bakterien werden ausgeschieden.

2. Wärme

Eine Wärmflasche oder ein warmes Bad können Schmerzen und Krämpfe im Unterbauch lindern. Zudem regt die Wärme Ihre Durchblutung an, welche wiederum das Immunsystem unterstützt. 

3. Cranberry-Produkte

Cranberry-Saft oder Kapseln können helfen, das Wachstum von Bakterien in der Blase zu hemmen. Es ist wichtig, Produkte ohne Zuckerzusatz zu wählen.

4. Probiotika

 Probiotische Lebensmittel oder Nahrungsergänzungsmittel können dazu beitragen, das Gleichgewicht der Darmflora wiederherzustellen und die Immunfunktion zu stärken.

5. Vermeiden Sie reizende Substanzen

Verzichten Sie während einer Blasenentzündung auf scharfe Gewürze, Alkohol, Koffein und andere reizende Substanzen, da sie die Symptome verschlimmern können.

Es ist wichtig, einen Arzt aufzusuchen, um die richtige Diagnose zu erhalten und eine angemessene Behandlung zu beginnen. Selbstmedikation oder das Ignorieren der Symptome können zu Komplikationen führen.

Risiken einer Blasenentzündung?

Eine Blasenentzündung, auch Harnwegsinfektion genannt, kann verschiedene Risiken und Komplikationen mit sich bringen. Wenn eine Blasenentzündung nicht rechtzeitig behandelt wird, kann sich die Infektion auf andere Teile des Harntrakts ausbreiten, wie die Harnleiter, die Nieren oder die Prostata bei Männern. Dies kann zu schwereren Infektionen wie einer Nierenentzündung führen.

Manche Menschen neigen dazu, immer wieder Blasenentzündungen zu bekommen, was als rezidivierende Harnwegsinfektionen bezeichnet wird. Dies kann auf verschiedene Faktoren zurückzuführen sein, wie anatomische Besonderheiten, geschwächtes Immunsystem oder unzureichende Behandlung der zugrunde liegenden Infektion.

Blasenentzündungen während der Schwangerschaft können zu Komplikationen führen, wie vorzeitiger Wehen, niedrigem Geburtsgewicht des Babys oder einer Infektion des Fruchtwassers.

Vorbeugen einer Blasenentzündung

Es gibt einige Maßnahmen, die helfen können, einer Blasenentzündung vorzubeugen. Hier sind einige Tipps:

  1. Ausreichend Flüssigkeit trinken: Durch ausreichendes Trinken wird die Blase regelmäßig gespült und Bakterien können sich weniger leicht ansiedeln. 
  2. Nach dem Toilettengang gründlich reinigen: Nach dem Wasserlassen sollte man sich von vorne nach hinten abwischen, um zu verhindern, dass Darmbakterien in die Harnröhre gelangen.
  3. Regelmäßiges Wasserlassen: Unterdrücken Sie nicht den Harndrang und gehen Sie regelmäßig zur Toilette.
  4. Auf Intimhygiene achten: Intimbereich regelmäßig mit mildem, pH-neutralen Reinigungsmittel waschen. Vermeiden Sie aggressive Seifen oder parfümierte Produkte, da diese die natürliche Balance stören können.
  5. Nach dem Sex urinieren: Das Wasserlassen nach dem Geschlechtsverkehr hilft, eventuell in die Harnröhre gelangte Bakterien auszuspülen.
  6. Baumwollunterwäsche tragen: Synthetische Unterwäsche kann Feuchtigkeit und Wärme stauen, was das Wachstum von Bakterien begünstigen kann. Baumwollunterwäsche hingegen ermöglicht eine bessere Luftzirkulation.
  7. Immunsystem stärken: Eine gesunde Ernährung, ausreichend Schlaf, regelmäßige Bewegung und Stressabbau können das Immunsystem stärken und das Risiko von Infektionen verringern.
Tipps gegen Winterdepressionen© PeopleImages/iStock
Viel trinken ist das A und O bei einer Blasenentzündung. So werden die Krankheitserreger aus der Blase gespült.

Wenn die Blasenentzündung chronisch wird

Wenn eine Blasenentzündung chronisch wird, bedeutet dies, dass sie immer wiederkehrt oder über einen längeren Zeitraum hinweg besteht. Chronische Blasenentzündungen können sehr belastend sein und erfordern eine gründliche Untersuchung und Behandlung durch einen Arzt. 

In einigen Fällen kann eine Langzeitbehandlung mit niedrig dosierten Antibiotika empfohlen werden, um das Wachstum von Bakterien in der Blase zu kontrollieren. Und: Bestimmte Gewohnheiten oder Substanzen können eine chronische Blasenentzündung begünstigen. Es kann hilfreich sein, den Konsum von irritierenden Substanzen wie Koffein, Alkohol oder scharfen Gewürzen zu reduzieren. Eine gesunde Ernährung, ausreichend Schlaf und Stressabbau können ebenfalls dazu beitragen, das Immunsystem zu stärken und die allgemeine Gesundheit zu verbessern.

In einigen Fällen können alternative Therapien wie Akupunktur, Kräutermedizin oder physikalische Therapie zur Linderung der Symptome beitragen. Es ist wichtig, diese Optionen mit einem qualifizierten Therapeuten oder Arzt zu besprechen.