Für einen funktionierenden Körper ist Wasser unerlässlich – es ist unter anderem Bestandteil von Zellen und Gewebe, an der Regulierung der Körpertemperatur beteiligt und sorgt dafür, dass Ballaststoffe aufquellen. Außerdem ist das H₂O ein wichtiger Treibstoff für die Nieren, unsere Entgiftungsorgane, die beispielsweise das Blut reinigen.
Nicht nur über unseren Urin oder Schweiß, sondern auch beim Stuhlgang oder Atmen verlieren wir Flüssigkeit. Bei Erwachsenen sind es täglich rund zwei bis drei Liter Wasser. Damit unser Körper funktionsfähig bleibt, ist es daher wichtig, dass wir genug Wasser aufnehmen. Aber wie viel ist eigentlich gesund?
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Wie viel Wasser trinken pro Kilogramm Körpergewicht?
Über unsere Ernährung und Getränke können wir unseren Flüssigkeitshaushalt auffüllen. Häufig liest man, dass dabei eine tägliche Trinkmenge von zwei bis drei Liter optimal sei. Richtig ist, dass sich der Flüssigkeitsbedarf von Mensch zu Mensch unterscheidet und, dass dieser von verschiedenen Faktoren abhängt. Generell sollten Menschen, die viel schwitzen, weil sie beispielsweise unter körperlicher Belastung arbeiten oder viel Sport treiben, mehr trinken, als diejenigen, die wenig Schweiß verlieren. Zudem steigt unser Wasserbedarf bei hohen Temperaturen sowie bei Krankheiten, die mit Fieber, Durchfall oder Erbrechen einhergehen.
Abgesehen davon spielt das Gewicht eine wichtige Rolle, wenn es um unsere Trinkmenge geht. Denn: Je höher das Gewicht, desto mehr sollten Sie trinken. Die Faustformel von Ernährungsexperten lautet hierbei 30 bis 40 Milliliter Wasser pro Kilogramm Körpergewicht. Wer zum Beispiel 50 Kilogramm wiegt, sollte rund eineinhalb bis zwei Liter Flüssigkeit über die Ernährung und Getränke zu sich nehmen. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt Erwachsenen eine Trinkmenge von rund eineinhalb Litern.
Wem der Geschmack von Wasser auf Dauer zu langweilig ist, der kann auch zu ungesüßtem Tee greifen. Die Finger lassen sollten Sie hingegen von zuckerhaltigen Getränken wie Limonaden, Softdrinks oder Fruchtsäften. Diese sollten nur als Ausnahme getrunken werden und nicht, um den Flüssigkeitshaushalt aufzufüllen.
Was passiert, wenn wir zu wenig trinken?
Ein Flüssigkeitsmangel kann sich neben einem Durstgefühl zunächst durch körperliche Beschwerden wie Kopfschmerzen, Konzentrationsstörungen oder Schwindel bemerkbar machen. Außerdem wird die Farbe unseres Urins dunkler und es können Verstopfungen auftreten. Wer langfristig unter einem Flüssigkeitsmangel leidet, riskiert eine sogenannte Austrocknung (Exsikkose), die unter anderem Nierenfunktionsstörungen hervorrufen kann.
Obendrein wird unser Blut dickflüssiger, wenn wir zu wenig trinken, woraufhin auch der Blutdruck steigen kann. Ebenso kann eine Gewichtszunahme begünstigt werden, weil häufig Hunger mit Durst verwechselt wird. Wer ausreichend trinkt, kann dem vorbeugen.
Wie viel Wasser am Tag ist zu viel?
Aber auch ins andere Extrem sollte der Wasserkonsum nicht umschwenken. Denn: Weder zu wenig, noch zu viel Wasser ist gesund. Gesunde Menschen sollten Experten zufolge eine Trinkmenge von drei Litern nicht überschreiten, denn auch dies kann sich mitunter negativ auf unsere Gesundheit auswirken.
Große Mengen an Wasser, die innerhalb einer kurzen Zeit aufgenommen werden, können sogar zur sogenannten Wasservergiftung (Hyperhydratation) führen. Bei dieser wird das Blut durch die Flüssigkeit so verdünnt, dass die Salzkonzentration stark abnimmt. Durch diesen Salzverlust kommt es zu Wasseransammlungen – treten diese im Gehirn auf, können sie im schlimmsten Fall zum Tod führen. Kinder sind mehr gefährdet als Erwachsene, da ihnen zum einen oft vorgegeben wird, mehr zu trinken und sie zum anderen empfindlicher auf Störungen des Mineral- und Wasserhaushalts reagieren.
Typische Symptome bei einer Wasservergiftung sind Unwohlsein, Kopfschmerzen, Übelkeit und Erbrechen. Auch Herzrhythmusstörungen oder Krampfanfälle können auftreten. Haben Sie Beschwerden dieser Art, sollten Sie sich schnellstmöglich in ärztliche Obhut begeben.