Körperliche Anzeichen für eine Schilddrüsenunterfunktion

Körperliche Anzeichen für eine Schilddrüsenunterfunktion

Eine Schilddrüsenunterfunktion entsteht, wenn der Körper zu wenig Schilddrüsenhormone bildet. Da die Symptome vielfältig und unspezifisch sind, wird die Unterfunktion nicht selten spät erkannt. An diesen Anzeichen erkennen Sie die sogenannte Hypothyreose.

Die Schilddrüse ist ein schmetterlingsförmiges Organ, welches sich unterhalb des Kehlkopfes an die Luftröhre schmiegt. Dort wird aus Eiweißen und Jod das Hormon Thyroxin (T4) hergestellt. Aus diesem wird anschließend Trijodthyronin (T3) gebildet. Die Schilddrüsenhormone nehmen Einfluss auf den Kreislauf, das Wachstum und das psychische Wohlbefinden. Besteht ein Mangel an Schilddrüsenhormonen, kann sich das auf den gesamten Körper auswirken.

Was ist eine Schilddrüsenunterfunktion?

Charakteristisch für eine Schilddrüsenunterfunktion ist ein schleichender, anhaltender Verlauf. Zu Beginn der Krankheit äußern sich nur wenige Beschwerden, die zusätzlich oft erst spät erkannt werden. Bei älteren Menschen machen sich oftmals auch nur einzelne Symptome wie erhöhtes Kälteempfinden und eine verminderte geistige bzw. körperliche Leistungsfähigkeit bemerkbar – Anzeichen, die mit dem normalen Alterungsprozess verwechselt werden können.
Ein Mangel an Schilddrüsenhormonen wirkt sich auf zahlreiche Organe und sogar das Nervensystem aus. Das sind typische Anzeichen einer Unterfunktion:

Veränderungen von Haut, Haare und Nägeln

  • kühle, blasse und trockene Haut
  • spröde und brüchige Haare
  • vermehrter Haarausfall
  • brüchige Nägel
  • Myxödeme: Teigige Schwellung des Unterhautbindegewebes an Armen, Beinen und im Gesicht
  • Flüssigkeitsansammlungen in den Augenlidern
  • Durchblutungsstörungen mit Missempfindungen ("Ameisenlaufen")

Veränderungen der Leistungsfähigkeit und Emotionen

  • Müdigkeit
  • erhöhtes Schlafbedürfnis
  • Antriebslosigkeit
  • Teilnahmslosigkeit
  • verlangsamte Reflexe
  • Gedächtnisschwäche
  • Konzentrationsschwäche
  • depressive Verstimmungen
  • Demenz

Veränderungen der Organe und Körperfunktionen

  • unregelmäßige Periode und unerfüllter Kinderwunsch
  • verminderte Libido
  • Potenzverlust bei Männern
  • Kälteempfindlichkeit
  • Gewichtszunahme und erhöhte Blutfettwerte (LDL-Cholesterin)
  • Muskelschwäche
  • Muskelsteifigkeit und Schmerzen
  • heisere, tiefere und verwaschene Stimme
  • chronische Verstopfungen
  • Kropf am Hals
  • verlangsamter Herzschlag, Herzmuskelschwäche

Symptome bei Babys

  • nach der Geburt: Bewegungsarmut, abgeschwächte Muskelreflexe und Trinkunlust
  • Darmverstopfungen
  • verlängerte Neugeborenen-Gelbsucht
Bleibt der Mangel an Hormonen unentdeckt und unbehandelt, können Wachstumsverzögerungen, eine verzögerte geistige Entwicklung und Störungen der Sprachentwicklung auftreten.

Ursachen für eine Schilddrüsenunterfunktion

Die sogenannte Hypothyreose ist in seltenen Fällen angeboren, sondern entsteht häufig als Folge des Verlusts oder der Zerstörung von Schilddrüsengewebe, z. B. nach einer Entzündung. Ebenso können auch die Regelzentren im Gehirn, der Hypothalamus und die Hypophyse, ein Grund für die Unterfunktion sein. Sie produzieren nicht genügend Hormone, sodass das Gleichgewicht durcheinander gerät.

Dr. Riedl klärt auf: Abnehmen mit einer Schilddrüsenunterfunktion

Ernährungsdoc Dr. Matthias Riedl (@drmatthiasriedl) hat auf unserem Instagramaccount @vital_magazin Ihre brennenden Fragen zum Thema Abnehmfrust beantwortet. Ab Minute 15:45 gibt er Tipps, was Personen mit einer Schilddrüsenunterfunktion beim Abnehmen beachten sollten.

Unsere Empfehlung: Wenn Sie Ihre Ernährung dauerhaft gesünder gestalten wollen, hilft Ihnen dabei auch Dr. Riedls Ernährungs-App „myFoodDoctor“.

Lade weitere Inhalte ...